Hieronymus Felderer
Hieronymus (Anton) Felderer (* 13. April 1840 von St. Martin in Untergsies; † 20. Januar 1917 in Sarnen)
Lebensbeschreibung
Bei der Geburt von P. Hieronymus soll sich sein Vater gerade auf einer Wallfahrt zum Grab des Hl. Antonius von Padua befunden haben. Deshalb sei er auf den Namen Anton getauft worden. P. Hieronymus absolvierte seine Gymnasialstudien in Brixen. Am 6. Dezember 1862 legte er im Kloster Muri-Gries die einfache Profess ab. Die Priesterweihe folgte am 9. Oktober 1864, die feierliche Profess am 27. Dezember 1865.
Bis 1867 war er Katechet in St. Georgen (Gries), wurde dann noch Lektor und kam dann 1868 wegen der Erkrankung von P. Martin Kiem als Lehrer für Mathematik und Physik nach Sarnen. 1868 bis 1872 war er Subpräfekt des Konvikts und 1870 bis 1874 Vizepräses der Marianischen Sodalität. Einige Jahre benutzte er die Ferien, um in Puntrut und Nancy die französische Sprache zu lernen, die er dann auch unterrichtete. Mit besonderer Gewissenhaftigkeit besorgte er ab 1892 bis zu seinem Tod die meteorologische Station von Sarnen. 1918 hätte P. Hieronymus sein goldenes Jubiläum als Lehrer feiern können, sollte es aber nicht mehr erleben. Er war wiederholt schon von Kränklichkeit heimgesucht worden, besonders aber seit 1903. Trotzdem lehrte er bis 1916 weiter. Das Schuljahr 1916/17 hatte er noch aktiv begonnen, er starb jedoch bereits am 20. Januar 1917.
Im Kollegium galt er als Mann von vorbildlicher Gewissenhaftigkeit, als Lehrer sei er streng aber gerecht gewesen und darum von den Schülern geschätzt worden. Seine goldene Profess feierte er gemeinsam mit P. Anselm Pattis in Gries, sein goldenes Priesterjubiläum in Sarnen im Mai 1914. Er fand seine letzte Ruhestätte in der Klosterkirche St. Andreas.[1]
Lebensdaten
Gymnasium in Neustift bei Brixen
Theologiestudium an der Hausschule in Gries
Priesterweihe: 9. Oktober 1864
Goldene Profess am 30. September 1912 in der Stiftskirche in Gries
Primiz: 16. Oktober 1864
Goldenes Professjubiläum: 6. Dezember 1912 in Sarnen
Goldenes Priesterjubiläum: 24. Mai 1914 in Sarnen in Anwesenheit von Abt Alfons Maria Augner, Abt Benedikt Prevost von Disentis und seinem Konfrater P. Anselm Pattis, Festpredigt Dr. Andreas Vogel, Pfarrer in Malters
Ämter
Katechet in St. Georgen, Gries: 1865–1867
Lektor in Gries: 1867–1868
Lehrer am Kollegium in Sarnen: 1868–1916 (Physik und Mathematik)
Leiter des Studentenmarktes
Subpräfekt in Sarnen: 1868–1872
Vizepräses der Marianischen Sodalität: 1870–1874
Verwandtschaft
Eltern: Jakob Felderer, Gattererbauer, und Elisabeth Hintner, Untergsies.
Werke
- Anleitung zum praktischen Rechnen. Hans von Matt, Stans 1872 (1. Auflage 1872, 2. Auflage 1878, geänderte und erweiterte 4. Auflage 1900, geringfügig erweiterte 5. Auflage 1910, 6. Auflage 1931. Dazu „Schlüssel“ – Hans von Matt, 1900).
- Der Erdmond (= Beilage zum Jahresbericht der Kantonalen Lehranstalt Sarnen. Band 1880/81). Sarnen 1881 (muri-gries.ch [PDF; abgerufen am 2. September 2021]).
- Die Elektricität in der Atmosphäre (= Beilage zum Jahresbericht der Kantonalen Lehranstalt Sarnen. Band 1887/88). Sarnen 1888 (muri-gries.ch [PDF; abgerufen am 2. September 2021]).
Bibliographie
- Bucher, Dominikus, Jubelprofess im Stifte Gries, in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner-Ordens und seiner Zweige, Neue Folge Band 2, der ganzen Reihe Band 33 (1912), 801.
- Bucher, Dominikus, Ein Jubiläum am Kollegium Sarnen, in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner-Ordens und seiner Zweige, Neue Folge Band 4, der ganzen Reihe Band 35 (1914), 534-535.
- Egger, Johann Baptist, P. Hieronymus Felderer OSB, in: Vaterland vom 22. Januar 1917.
- Johann Baptist Egger: P. Hieronymus Felderer, OSB (1840-1917). In: Jahresbericht 1916/17 Kantonsschule Obwalden, Kollegium Sarnen. Sarnen 1917, S. 58–67.
- Keusch, Rupert, Erinnerung an die Jubiläumsfeier der Kantonalen Lehranstalt zu Sarnen 1890, Beilage zum Jahresbericht der Kantonalen Lehranstalt Sarnen. Sarnen 1891, 34.
- Professbuch: Nr. 677.
- Scherer, Emmanuel, P. Hieronymus Felderer, OSB, Professor im Kollegium Sarnen, in: Neue Zürcher Nachrichten vom 23. Janaur 1917.
- Segesser, Franz, P. Hieronymus Felderer, in: Schweizerische Kirchenzeitung SKZ (1917) Nr. 5, 38.
- Niklaus von Flüe: Die Benediktiner des Klosters Muri-Gries am Obwaldner Kollegium in Sarnen. In: Obwaldner Geschichtsblätter. Band 23. Sarnen 2003, S. 193–212.
- ?, † P. Hieronymus Felderer OSB, Professor im Kollegium Sarnen, in: Bruderklausenkalender 1918, 71-72.
- Nachlass P. Hieronymus Felderer, StiAMG Gries und Sarnen N.677.
Einzelnachweise
- ↑ Unterlagen Professbuch P. Adelhelm Rast und Abt Dominikus Bucher, Zettelkatalog P. Adelhelm Rast im StiAMG Sarnen sowie digitalisierte und erweiterte Ausgabe des Professbuchs von P. Vinzenz Gasser im StiAMG Gries (Transkript P. Plazidus Hungerbühler).
Personendaten | |
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NAME | Felderer, Hieronymus |
ALTERNATIVNAMEN | Felderer, Anton |
KURZBESCHREIBUNG | Mönch des Klosters Muri-Gries |
GEBURTSDATUM | 13. April 1840 |
GEBURTSORT | St. Martin in Untergsies |
STERBEDATUM | 20. Januar 1917 |
STERBEORT | Sarnen |