Benediktinerinnenkloster Säben

Aus Muri
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Institution

Das Benediktinerinnenkloster Säben wurde Ende des 17. Jahrhunderts auf Betreiben des Dr. Matthias Jenner gegen vielerlei Widerstand begründet. Die ersten Nonnen kamen aus dem alten Stift Nonnberg in Salzburg. Rasch schlossen sich junge Damen aus dem Südtiroler Adel an, so als erste Anna Felix Gräfin von Wolkenstein. Aufgrund der Lage des Klosters war es in seiner Geschichte wiederholt von den politischen Interessen verschiedener Nationen ausgesetzt. Seit 1974 ist das Kloster Mitglied der Beuroner Kongregation. Es sieht sich derzeit mit einer schwierigen Nachwuchssituation konfrontiert.

Chronik

  • 1681 Initiierung eines Klosterprojektes in den Ruinen von Säben durch den Klausner Stadtpfarrer Dr. Matthias von Jenner mit Zustimmung des Brixner Fürstbischofes Paulin Mayr. Der Gründer musste erhebliche finanzielle Hürden überwinden, um sein Werk zu festigen.
  • 1685 Zuzug von drei Nonnen und zwei Laienschwestern aus dem Stift Nonnberg in Salzburg auf Betreiben von Kanonikus, Stadt- und Spitalspfarrer Mathias von Jenner, worunter die beiden mit ihm verwandten und späteren Äbtissinnen Zeiller
  • 1686 Gründungsurkunde für das neue Kloster und Weihe der Klosterkirche durch den Fürstbischofs Johann Franz Khuen von Belasi von Brixen sowie Einkleidung der ersten 14 Postulantinnen am 21. November
  • 1699 Erhebung zur Abtei
  • 1781 Verbot der Aufnahme von Novizinnen
  • 1785 Das Kloster nahm wieder Einkleidungen neuer Novizinnen vor.
  • 1797 Plünderung des Klosters durch die Franzosen
  • 1803 Integration des Fürstbistums Brixen in der Donaumonarchie
  • 1805 Übergang unter bayrische Oberhoheit
  • 1808 Aufhebung und Plünderung des Klosters
  • 1809 Rückkehr der Nonnen
  • 1814 Erneut unter österreichischer Herrschaft
  • 1816 Bewilligung zur Aufnahme einer beschränkten Anzahl von Novizinnen, Beginn einer langen Phase des Wiederaufbaues
  • 1818 Bulle von Papst Pius VII.: Abgabe gewisser Gebiete des Fürstbistums Brixen an das Fürstbistum Trient, so auch das Kloster Säben
  • 1880 Beginn von Renoavtions- und Erweiterungsarbeiten im Kloster Säben
  • 1919 Das Südtirol kommt unter italienische Herrschaft.
  • 1922 Säben wird Teil des Administrationsgebietes der Diözese Brixen.
  • 1964 Schaffung des Bistums Bozen-Brixen
  • 1974 Aufnahme in die Beuroner Kongregation
  • 2021 Aufgabe des Klosters wegen Nachwuchsmangel

Äbtissinnen

  • 1686–1715 Sr. Maria Agnes Zeiller von Zeillhaimb zu Weiss und Schwarzenfeld, zuerst Priorin, 1699 zur Äbtissin geweiht und 1700 benediziert, Tante der Äbtissin Agnes Thekla Zeiller
  • 1715–1734 Sr. Maria Antonia Spergser
  • 1734–1749 Sr. Agnes Thekla Zeiller von Zeillhaimb zu Weiss und Schwarzenfeld, Nicht der Äbtissin Maria Agnes Zeiller
  • 1749–1773 Sr. Maria Floriana Pezer
  • 1773–1812 Sr. Maria Candida Mayr

1812–1892 Oberinnen im Dreijahresturnus

  • 1882–1910 Sr. Ida Urthaler
  • 1910–1921 Sr. Aloisia Steiner
  • 1921–1940 Sr. Beatrix Kopp
  • 1940–1969 Sr. Maria Magdalena Felderer (Benediktion am 8. Mai 1940 durch Abt Dominikus Bucher)[1]
  • 1970–1996 Sr. Marcellina Pustet
  • 1996–2021 Sr. Maria Ancilla Hohenegger

Engagement Kloster Muri-Gries

Die Diözese Brixen beauftragte die Äbte von Muri-Gries, dem Benediktinerinnenkloster Säben als bischöfliche Kommissäre Hilfe und Beistand zu leisten. Diese Aufgabe beinhaltete die geistliche Führung der Schwestern sowie gelegentliche Visitationen in Vertretung des Bischofs. Von dieser Verpflichtung wurden sie entlastet, als das Kloster 1974 von der Beuroner Kongregation aufgenommen wurde. Seither liegt die Zuständigkeit beim jeweiligen Abtpräses dieser Kongregation.[2]

Es bestehen aber weiterhin gute Beziehungen zwischen den beiden Südtiroler Klöstern. Bis in die Gegenwart leisten immer wieder Mönche von Muri-Gries Aushilfsdienste in Säben.

P. Franz Sales Perwanger wirkte vor seinem Eintritt ins Kloster Muri-Gries längere Zeit als Spiritual im Benediktinerinnenkloster Säben. Ebenfalls noch als Weltgeistlicher wirkte P. Alfons Kirchlechner 1845 in Säben als Spiritual.

Bischöfliche Kommissäre

Bibliographie

  • Facchinelli, Ingrid, Alltag und Ordnung in den Quellen des Klosters Säben, in: Mazohl, Brigitte / Forter, Elinor (Hg.), Frauenklöster im Alpenraum, Schlern-Schriften 355, Innsbruck 2012, 91-108.
  • Gargitter, Joseph / Pustet, Marcellkina / Hungerbühler, Plazidus / Gleirscher, Paul / Grießmair, Hans, 300 Jahre Benediktinerinnenabtei zum Hl. Kreuz (Benediktiner), Bozen 1986.
  • Hagemeyer, Oda, Säben, Bozen 1968.
  • Moser, Sybille-Karin, Säben, Bozen 1992.
  • Roilo, Christine, Vom Neubeginn in schwieriger Zeit. Das Kloster zum Hl. Kreuz auf Säben ober Klausen 1816-1825, in: Mazohl, Brigitte / Forter, Elinor (Hg.), Frauenklöster im Alpenraum, Schlern-Schriften 355, Innsbruck 2012, 189-206.
  • Trafojer, Ambros, Das Kloster Gries, Bozen 1982 (zweite Auflage).
  • Wonisch, Othmar, Die Gründung der Benediktinerinnenabtei Säben, Schlern-Schriften 39, Innsbruck 1938.

Einzelnachweise

  1. Gelmi, Josef, Die schriftlichen Quellen, in: Moser, Sybille-Karin, Säben, Bozen 1992, 81.
  2. Trafojer, Ambros, Das Kloster Gries, Bozen 1982 (zweite Auflage), 151.