Anselm Pattis: Unterschied zwischen den Versionen

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Sohn des Johann Pattis, Chirurg, und der Anna Andergassen.
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Sohn des Johann Pattis, Chirurg/Wundarzt, und der Anna Andergassen.
  
 
== Lebensbeschreibung ==
 
== Lebensbeschreibung ==
P. Anselm absolvierte fünf Klassen des Gymnasiums in Bozen, die sechste 1860/61 in Trient, wo sein Bruder deutscher Kaplan war. Nach dem Abitur trat er ins Kloster Muri-Gries ein und legte am 6. Dezember 1862 gemeinsam mit P. [[Otmar Tomaset]] die einfache Profess ab. Am 5. November 1865 wurde er zum Priester geweiht und legte am 27. Dezember 1865 die feierliche Profess ab. 1867 kam er als Kooperator nach [[Marling]], 1868 in gleicher Eigenschaft nach [[Gries]], wo er zehn Jahre in dieser Funktion blieb. Während dieser Zeit legte er die Pfarrprüfung (am 16. und 17. Mai 1877 in Trient) ab und kam 1878 als Pfarrer nach [[Marling]]. Dort gründete er einen Kirchenbauverein und brachte durch Sammlungen und Wohltaten in verhältnismässig kurzer Zeit die Mittel für den Bau einer neuen Kirche auf. Als P. Anselm 1894 für die Funktion des [[Ökonom]]en ins Kloster zurückgerufen wurde, ruhten die Marlinger nicht, bis P. Anselm 1894 als Pfarrer nach [[Marling]] zurückkehrte. Unterdessen war er zum Ehrenbürger von Marling geworden. Zur Freude von ihm und seiner Pfarrgemeinde konnte die neue Kirche am 1. September 1901 vom Fürstbischof Karl Eugen Valussi feierlich eingeweiht werden. 1904 feierte die Gemeinde 25 Jahre Seelsorge von P. Anselm. Er sorgte nun vor allem für die Ausstattung der neuen Kirche. Bemerkenswert sind das Mosaikbild der Gottesmutter am Hochaltar und die ebenfalls in Mosaik gearbeiteten Stationsbilder. In Anbetracht seiner vielen Verdienste wurde P. Anselm mit dem goldenen Verdienstkreuz ausgezeichnet. 1915 feierte P. Anselm sein goldenes Priesterjubiläum, aufgrund der Zeitverhältnisse Ersten Weltkrieg musste jedoch eine offizielle Feier ausbleiben. Zumindest hat er im Kreis seiner Mitbrüder die goldene Jubelprofess zusammen mit P. [[Hieronymus Felderer]] feiern können. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Feier seines Priesterjubiläums in [[Marling]] nachgeholt und am 2. November 1925 schliesslich noch die diamantene Feier ausgerichtet. Am 27. Dezember 1927 verstarb P. Anselm.
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P. Anselm absolvierte fünf Klassen des Gymnasiums in Bozen, die sechste 1860/61 in Trient, wo sein Bruder deutscher Kaplan war. Nach dem Abitur trat er ins Kloster Muri-Gries ein und legte am 6. Dezember 1862 gemeinsam mit P. [[Otmar Tomaset]] die einfache Profess ab. Am 5. November 1865 wurde er zum Priester geweiht und legte am 27. Dezember 1865 die feierliche Profess ab. 1867 kam er als Kooperator nach [[Marling]], 1868 in gleicher Eigenschaft nach [[Gries]], wo er zehn Jahre in dieser Funktion blieb. Während dieser Zeit legte er die Pfarrprüfung (am 16. und 17. Mai 1877 in Trient) ab und kam 1878 als Pfarrer nach [[Marling]]. Dort gründete er einen Kirchenbauverein und brachte durch Sammlungen und Wohltaten in verhältnismässig kurzer Zeit die Mittel für den Bau einer neuen Kirche auf. Am 9. August 1892 erfolgte seine Ernennung zum Stiftsökonom in Gries, 11. August erhielt er das Diplom als Ehrenbürger von Marling, 12. August reiste er von Marling ab; Vorstand des Marlinger Kirchenbauvereins blieb er auch als Stiftsökonom. Vor Antritt der neuen Stelle begab er sich zum Kurgebrauch nach Karlsbad, versah dann 1892-94 das Amt eines Stiftökonomen. Er kam 29. Oktober 1894 auf Bitten und zur Freude der Gemeinde Marling wieder als Pfarrvikar dorthin, baute die geplante neue schöne goth. Pfarrkirche, welche am Schutzengelfest, 1. September 1901 vom Fürstbischof Carl Eugen [Valussi] von Trient feierlich eingeweiht wurde. 1904 wurde sein 25-jähriges Jubiläum als Pfarrer von der Gemeinde feierlich begangen. In der Folge erhielt die Kirche durch ihn noch vielen Innenschmuck, die Mosaikstationen der Firma Pfefferle in Zirl, von welcher auch das Mosaikhochaltarbild stammt. Der Turm wurde desgleichen einer gründlichen Ausbesserung, die einem Neubau fast gleichkommt, unterzogen; das Zifferblatt der Uhr aus Mosaik dargestellt, ein neuer Glockenstuhl aufgestellt. Im Jahre 1911 wurde durch die Firma Poehmann (Schwarzach, Vorarlb.) eine schöne Orgel errichtet mit elektr. Antrieb. P. Anselm wurde in Anbetracht der vielen Verdienste mit dem goldenen Verdienstkreuz mit der Krone ausgezeichnet. 1915 feierte P. Anselm sein goldenes Priesterjubiläum, aufgrund der Zeitverhältnisse Ersten Weltkrieg musste jedoch eine offizielle Feier ausbleiben. Zumindest hat er im Kreis seiner Mitbrüder die goldene Jubelprofess zusammen mit P. [[Hieronymus Felderer]] feiern können. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Feier seines Priesterjubiläums in [[Marling]] nachgeholt und am 2. November 1925 schliesslich noch die diamantene Feier ausgerichtet. Am 27. Dezember 1927 verstarb P. Anselm.
  
 
== Werke ==
 
== Werke ==

Version vom 14. September 2017, 14:24 Uhr

Anselm (Karl Anton) Pattis (* 2. November 1842 aus Bozen; † 2. Dezember 1927)

Lebensdaten

Profess: 6. Dezember 1862

Weihe: 5. November 1865

Ämter

Kooperator in Marling: 1867–1868

Kooperator in Gries: 1868–1878

Pfarrer in Marling: 1878–1892, 1894–1927

Ökonom in Gries: 1892–1894

Beziehungsnetz

Verwandtschaft

Sohn des Johann Pattis, Chirurg/Wundarzt, und der Anna Andergassen.

Lebensbeschreibung

P. Anselm absolvierte fünf Klassen des Gymnasiums in Bozen, die sechste 1860/61 in Trient, wo sein Bruder deutscher Kaplan war. Nach dem Abitur trat er ins Kloster Muri-Gries ein und legte am 6. Dezember 1862 gemeinsam mit P. Otmar Tomaset die einfache Profess ab. Am 5. November 1865 wurde er zum Priester geweiht und legte am 27. Dezember 1865 die feierliche Profess ab. 1867 kam er als Kooperator nach Marling, 1868 in gleicher Eigenschaft nach Gries, wo er zehn Jahre in dieser Funktion blieb. Während dieser Zeit legte er die Pfarrprüfung (am 16. und 17. Mai 1877 in Trient) ab und kam 1878 als Pfarrer nach Marling. Dort gründete er einen Kirchenbauverein und brachte durch Sammlungen und Wohltaten in verhältnismässig kurzer Zeit die Mittel für den Bau einer neuen Kirche auf. Am 9. August 1892 erfolgte seine Ernennung zum Stiftsökonom in Gries, 11. August erhielt er das Diplom als Ehrenbürger von Marling, 12. August reiste er von Marling ab; Vorstand des Marlinger Kirchenbauvereins blieb er auch als Stiftsökonom. Vor Antritt der neuen Stelle begab er sich zum Kurgebrauch nach Karlsbad, versah dann 1892-94 das Amt eines Stiftökonomen. Er kam 29. Oktober 1894 auf Bitten und zur Freude der Gemeinde Marling wieder als Pfarrvikar dorthin, baute die geplante neue schöne goth. Pfarrkirche, welche am Schutzengelfest, 1. September 1901 vom Fürstbischof Carl Eugen [Valussi] von Trient feierlich eingeweiht wurde. 1904 wurde sein 25-jähriges Jubiläum als Pfarrer von der Gemeinde feierlich begangen. In der Folge erhielt die Kirche durch ihn noch vielen Innenschmuck, die Mosaikstationen der Firma Pfefferle in Zirl, von welcher auch das Mosaikhochaltarbild stammt. Der Turm wurde desgleichen einer gründlichen Ausbesserung, die einem Neubau fast gleichkommt, unterzogen; das Zifferblatt der Uhr aus Mosaik dargestellt, ein neuer Glockenstuhl aufgestellt. Im Jahre 1911 wurde durch die Firma Poehmann (Schwarzach, Vorarlb.) eine schöne Orgel errichtet mit elektr. Antrieb. P. Anselm wurde in Anbetracht der vielen Verdienste mit dem goldenen Verdienstkreuz mit der Krone ausgezeichnet. 1915 feierte P. Anselm sein goldenes Priesterjubiläum, aufgrund der Zeitverhältnisse Ersten Weltkrieg musste jedoch eine offizielle Feier ausbleiben. Zumindest hat er im Kreis seiner Mitbrüder die goldene Jubelprofess zusammen mit P. Hieronymus Felderer feiern können. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Feier seines Priesterjubiläums in Marling nachgeholt und am 2. November 1925 schliesslich noch die diamantene Feier ausgerichtet. Am 27. Dezember 1927 verstarb P. Anselm.

Werke

Einzelnachweise


Bibliographie

  • Professbuch: Nr. 676.

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