Beda Anderhalden: Unterschied zwischen den Versionen

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Wilhelm Anderhalden besuchte die Realschule, das Gymnasium und das Lyzeum in Sarnen, in den oberen Klassen als Interner. 1893 schloss er mit einer glänzenden Matura die Schulzeit ab und legte im darauffolgenden Jahr in Gries Profess ab. Nach erfolgter Priesterweihe (durch Bischof Eugen Karl, Valussi in Trient) und Primiz, schloss er das Studium der Theologie 1897 ab und wurde nach Freiburg i. Ue. Geschickt, um dort Mathematik und Physik zu studieren. Seine Studien schloss er bereits um 1900 mit einer Dissertation zu den „Aetherhypothesen von Descartes bis Fresnel“ ab.
 
Wilhelm Anderhalden besuchte die Realschule, das Gymnasium und das Lyzeum in Sarnen, in den oberen Klassen als Interner. 1893 schloss er mit einer glänzenden Matura die Schulzeit ab und legte im darauffolgenden Jahr in Gries Profess ab. Nach erfolgter Priesterweihe (durch Bischof Eugen Karl, Valussi in Trient) und Primiz, schloss er das Studium der Theologie 1897 ab und wurde nach Freiburg i. Ue. Geschickt, um dort Mathematik und Physik zu studieren. Seine Studien schloss er bereits um 1900 mit einer Dissertation zu den „Aetherhypothesen von Descartes bis Fresnel“ ab.
  
Im Herbst 1900 trat er mit P. [[Thomas Eugster]] und P. [[Leo Baumeler]] dem Sarner Lehrkörper bei.<ref>Jahresbericht von Sarnen 1900/01, S. 35. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)</ref> Von 1900 bis 1903 war P. Beda auch als [[Subpräfekt]] im Konvikt tätig und wurde im Herbst 1903 zum [[Präfekt]] des Lyzeums ernannt. Dieses Amt übte er bis 1911 aus, als er krankheitshalber davon befreit wurde. Trotz Reduktion der Schulstunden besserte sich sein Zustand nicht. Nur mit eisernem Willen hielt er weiter durch und wurde offenbar wochenlang ins Schulzimmer getragen. Trotz sorgsamer Pflege folgte weiterer Kräftezerfall. Er starb am 2. September 1914.
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Im Herbst 1900 trat er mit P. [[Thomas Eugster]] und P. [[Leo Baumeler]] dem Sarner Lehrkörper bei.<ref>Jahresbericht von Sarnen 1900/01, S. 35. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)</ref> Von 1900 bis 1903 war P. Beda auch als [[Subpräfekt]] tätig und wurde im Herbst 1903 zum [[Präfekt]] des Lyzeums ernannt. Dieses Amt übte er bis 1911 aus, als er krankheitshalber davon befreit wurde. Trotz Reduktion der Schulstunden besserte sich sein Zustand nicht. Nur mit eisernem Willen hielt er weiter durch und wurde offenbar wochenlang ins Schulzimmer getragen. Trotz sorgsamer Pflege folgte weiterer Kräftezerfall. Er starb am 2. September 1914.
  
 
P. Beda soll ein sehr guter Lehrer gewesen sein und hat sich trotz fachlich gutem Wissen dauernd weitergebildet. Nach P. [[Wilhelm Balmer]] soll er sehr tüchtig gewesen sein und die Gabe gehabt haben, Sachverhalte gut erklären zu können. Sogar Universitätsstudenten sollen erklärt haben, sie wären froh, wenn sie an der Universität einen solchen Physiklehrer hätten. <ref>Information von P. Wilhelm Balmer im Mai 1953. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)</ref> Besonders interessierte er sich für Physik und speziell Elektrizität. Auch widmete er der industriellen Entwicklung von Obwalden besondere Aufmerksamkeit. Von seinem Vater soll er seine Kunstfertigkeit geerbt haben. P. Beda hatte sich selbst eine mechanische Werkstatt gebaut, wo er manche physikal. Instrumente und Demonstrationsobjekte selber herstellte. Er fertigte u.a. verschiedene Flugmodelle und hielt auch Spezialvorträge über Flugtechnik.
 
P. Beda soll ein sehr guter Lehrer gewesen sein und hat sich trotz fachlich gutem Wissen dauernd weitergebildet. Nach P. [[Wilhelm Balmer]] soll er sehr tüchtig gewesen sein und die Gabe gehabt haben, Sachverhalte gut erklären zu können. Sogar Universitätsstudenten sollen erklärt haben, sie wären froh, wenn sie an der Universität einen solchen Physiklehrer hätten. <ref>Information von P. Wilhelm Balmer im Mai 1953. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)</ref> Besonders interessierte er sich für Physik und speziell Elektrizität. Auch widmete er der industriellen Entwicklung von Obwalden besondere Aufmerksamkeit. Von seinem Vater soll er seine Kunstfertigkeit geerbt haben. P. Beda hatte sich selbst eine mechanische Werkstatt gebaut, wo er manche physikal. Instrumente und Demonstrationsobjekte selber herstellte. Er fertigte u.a. verschiedene Flugmodelle und hielt auch Spezialvorträge über Flugtechnik.

Version vom 26. Oktober 2017, 11:01 Uhr

Beda (Wilhelm) Anderhalden (* 5. November 1871 aus Sarnen; † 2. September 1914)

Lebensdaten

Profess: 12. September 1894

Weihe: 24. Juni 1896

Ämter

Lehrer in Sarnen: 1900–1914

Subpräfekt in Sarnen: 1900–1903

Präfekt in Sarnen: 1903–1911

Beziehungsnetz

Verwandtschaft

Sohn des Anton Anderhalden, Schreinermeister und Glaser, und der Anna Maria Katharina Kuster.

Lebensbeschreibung

Wilhelm Anderhalden besuchte die Realschule, das Gymnasium und das Lyzeum in Sarnen, in den oberen Klassen als Interner. 1893 schloss er mit einer glänzenden Matura die Schulzeit ab und legte im darauffolgenden Jahr in Gries Profess ab. Nach erfolgter Priesterweihe (durch Bischof Eugen Karl, Valussi in Trient) und Primiz, schloss er das Studium der Theologie 1897 ab und wurde nach Freiburg i. Ue. Geschickt, um dort Mathematik und Physik zu studieren. Seine Studien schloss er bereits um 1900 mit einer Dissertation zu den „Aetherhypothesen von Descartes bis Fresnel“ ab.

Im Herbst 1900 trat er mit P. Thomas Eugster und P. Leo Baumeler dem Sarner Lehrkörper bei.[1] Von 1900 bis 1903 war P. Beda auch als Subpräfekt tätig und wurde im Herbst 1903 zum Präfekt des Lyzeums ernannt. Dieses Amt übte er bis 1911 aus, als er krankheitshalber davon befreit wurde. Trotz Reduktion der Schulstunden besserte sich sein Zustand nicht. Nur mit eisernem Willen hielt er weiter durch und wurde offenbar wochenlang ins Schulzimmer getragen. Trotz sorgsamer Pflege folgte weiterer Kräftezerfall. Er starb am 2. September 1914.

P. Beda soll ein sehr guter Lehrer gewesen sein und hat sich trotz fachlich gutem Wissen dauernd weitergebildet. Nach P. Wilhelm Balmer soll er sehr tüchtig gewesen sein und die Gabe gehabt haben, Sachverhalte gut erklären zu können. Sogar Universitätsstudenten sollen erklärt haben, sie wären froh, wenn sie an der Universität einen solchen Physiklehrer hätten. [2] Besonders interessierte er sich für Physik und speziell Elektrizität. Auch widmete er der industriellen Entwicklung von Obwalden besondere Aufmerksamkeit. Von seinem Vater soll er seine Kunstfertigkeit geerbt haben. P. Beda hatte sich selbst eine mechanische Werkstatt gebaut, wo er manche physikal. Instrumente und Demonstrationsobjekte selber herstellte. Er fertigte u.a. verschiedene Flugmodelle und hielt auch Spezialvorträge über Flugtechnik.

Werke

  • Die Aetherhypothesen von Descartes bis Fresnel, ihr Inhalt und ihre Entwicklung. Beilage zum Jahresbericht 1900/01. Sarnen 1901. (2 Teile, auch als Separatdruck)
  • Die Wasserkraftanlagen in Obwalden. Beilage zum Jahresbericht 1912/13. Sarnen 2013.

Einzelnachweise

  1. Jahresbericht von Sarnen 1900/01, S. 35. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  2. Information von P. Wilhelm Balmer im Mai 1953. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)

Bibliographie

  • Nekrologe P. Beda Anderhalden:
  • Von Rektor P. Johann Baptist Egger im Jahresbericht 1914/15, S. 45.
  • "Obwaldner Volksfreund" 1914, Nr. 71.
  • "Vaterland" 1914, Nr. 233.
  • Biografische Angaben von P. Ludwig Knüsel in der Kollegichronik 1976, Nr. 2, S. 36.
  • Professbuch: Nr. 741.

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