Burkard Wettstein: Unterschied zwischen den Versionen

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* 1943 Ehrenmitglied der SAHA - Vereinigung ehemaliger Sarner Handelsschüler
 
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Arnold, so der Taufnahme des späteren P. [[Burkard Wettstein]], wurde am 8. Januar in die Bauernfamilie von Josef und Berta Wettsein-Frei geboren. Mit vier Brüdern und drei Schwestern wuchs er auf dem Bauernhof der Eltern in Remetschwil AG auf. Hier besuchte die Ortsschule und kam hernach an das Kollegium der Benediktinerpatres in Sarnen. Mit der Heimat blieb er stets treu verbunden. Sein Klostereintritt im Herbst 1927 nach der Matura war allgemein erwartet worden. 1928 legte er unter dem Klosternamen Burkard, dem im Freimat verehrten Seligen von Beinwil, ab. Anschliessend studierte er Theologie an der Hausschule in Gries. Nach dieses Studiums wurde P. Burkard am 19. März 1932 zum Priester geweiht.
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Im Herbst 1932 sandte ihn Abt [[Alfons Maria Augner]] an die Handelshochschule in St. Gallen. Nur zwei Jahre konnte er dort verweilen. Dann musste er die Leitung des Konviktes mit den 150 Schülern der unteren Gymnasialklassen und der Realschule übernehmen. Er galt rasch als ein Mann mit einem klaren Konzept und festen Grundsätzen. 18 Jahre lang suchte er als Präfekt die Jungen zur Arbeit und zur Ordnung anzuhalten. In besonderer Weise war P. Burkard mit dem Aufbau der Handelsschule verbunden, die 1936 ihre Tore öffnete . Anfänglich umfasste sie nur zwei Jahre, wurde aber bald auf drei Jahre erweitert. P. Burkard wurde der eigentliche Mentor der Handelsschule. Bei der Gründung der Vereinigung der Sarner Handelsschüler, der [[SAHA]], stand er zu Gevatter. Bei allen Zusammenkünften war er stets der gesuchte Gewährsmann, der Beistand und
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1952 wurde P. Burkard neben dem Schulunterricht, aber unter Entlastung von der Präfektur, das Amt des Ökonoms in Sarnen übertragen. Nun bekam er die Möglichkeit, die Kenntnisse seiner Lehrfächer in der Praxis anzuwenden. Unter seiner Aufsicht wurde 1955 das Schwesternhaus mit einer Krankenabteilung für die Schüler, einem Speisesaal und einer Küche gebaut. Täglich war er auf dem Bauplatz zu sehen. In den Folgejahren wurde im Konvent der Wunsch nach einer neuen Kirche immer deutlicher. Abt [[Stephan Kauf]] hat sich dieses Anliegens besonders angenommen . Mit Hilfe ehemaliger Sarner Schüler kam es zur Gründung der «[[Stiftung Sarner Kollegikirche]]». Die meiste Arbeit kam P. Burkard zu, der in dieser Stiftung als Sekretär und Verwalter der Finanzen tätig wurde. 1964 konnte die Kirche begonnen und zwei Jahre hernach eingeweiht werden. Wenn auch die ehemaligen Schüler grosszügig beisteuerten, so war doch eine nicht geringe Sorge gegeben, wie die Restsumme aufgebracht werden konnte. Diese gleiche Sorge lastete wieder auf dem Ökonom, als zehn Jahre später ein Neubau für die Lyzeisten erstellt wurde. Erst mit 72 Jahren trat P. Burkard 1976 von der Schule zurück. Die Arbeit in der Ökonomie behielt er aber bei. Dazu betreute er seit Sommer 1979 die Pforte des Professorenheimes.
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Langsam aber machte sich doch das Alter bemerkbar. 1981 konnte er das Amt des Ökonoms in jüngere Hände übergeben. Längere Zeit aber blieb er noch auf der Pforte tätig, bis eine schwere Darmkrankheit in der jüngsten Zeit die Kräfte mehr und mehr aufzehrte. Sie führte am 24. Mai 1988 zum Tode. P. Burkard wurde auf dem Klosterfriedhof in Sarnen beigesetzt.
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(gekürzt nach Abt [[Dominikus Löpfe]])
  
 
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* Goldenes Jubiläum (des Aufrufes der Schweizer Bischöfe zur Gründung einer Abstinentenliga), in: [[Sarner Kollegi Chronik]] 6 (1944) 2, 38-40.
 
* Goldenes Jubiläum (des Aufrufes der Schweizer Bischöfe zur Gründung einer Abstinentenliga), in: [[Sarner Kollegi Chronik]] 6 (1944) 2, 38-40.
 
* H. H. Alois Huser, Pfarrer, Sarmenstorf, in: [[Sarner Kollegi Chronik]] 20 (1958) 4, 112-114.
 
* H. H. Alois Huser, Pfarrer, Sarmenstorf, in: [[Sarner Kollegi Chronik]] 20 (1958) 4, 112-114.

Version vom 10. März 2019, 12:30 Uhr

P. Burkard Wettstein
P. Burkard Wettstein

Burkard (Arnold) Wettstein (* 8. Januar 1904 von Remetschwil; † 24. Mai 1988 Sarnen)

Lebensdaten

Matura Kollegium Sarnen: 1927

Profess: 22. September 1928

Priesterweihe: 19. März 1932 im Dom zu Trient

Goldenes Priesterjubiläum: 20. März 1982 in der St. Martinskirche in Sarnen

Ämter

Lehrer in der Realschule St. Gallen: 1932–1934

Lehrer in Sarnen: 1934–1976

Präfekt des Konviktes in Sarnen: 1934–1952

Ökonom in Sarnen: 1952–1981

Verwalter der Stiftung „Sarner Kollegikirche“ (Bau 1964)

Aushilfe als Pförtner in Sarnen: 1979–1987

Beziehungsnetz

Verwandtschaft

Eltern: Josef Wettstein und Berta Frei

Geschwister:

  • Otto Wettstein-Huser, Remetschwil (+ 1961)
  • Albert Wettstein-Huser, Remetschwil (+ 1977)
  • Berta Weber-Wettstein, Spreitenbach (+ 1972)
  • Josef Wettstein-Wettstein, Remetschwil (+ 1992) und Hedwig Wettstein-Wettstein (+ 1962)
  • Sr. Nicola Wettstein, Menzinger Schwester, Menzingen (+ 1966)
  • Rosa Aufdermauer-Wettstein, Kerns (+ 1991)
  • Mathilde Weber-Wettstein, Spreitenbach (+ 1996)


Neffe:

  • Paul Wettstein (Sohn von Josef Wettstein), Pfarrer in Baden: Primiz am 4. Juli 1965, Primizprediger: Abt Dominikus Löpfe
  • Albert Wettstein-Dürler, Stans (Sohn von Albert)

Ehrungen

  • 1943 Ehrenmitglied der SAHA - Vereinigung ehemaliger Sarner Handelsschüler

Lebebnslauf

Arnold, so der Taufnahme des späteren P. Burkard Wettstein, wurde am 8. Januar in die Bauernfamilie von Josef und Berta Wettsein-Frei geboren. Mit vier Brüdern und drei Schwestern wuchs er auf dem Bauernhof der Eltern in Remetschwil AG auf. Hier besuchte die Ortsschule und kam hernach an das Kollegium der Benediktinerpatres in Sarnen. Mit der Heimat blieb er stets treu verbunden. Sein Klostereintritt im Herbst 1927 nach der Matura war allgemein erwartet worden. 1928 legte er unter dem Klosternamen Burkard, dem im Freimat verehrten Seligen von Beinwil, ab. Anschliessend studierte er Theologie an der Hausschule in Gries. Nach dieses Studiums wurde P. Burkard am 19. März 1932 zum Priester geweiht.

Im Herbst 1932 sandte ihn Abt Alfons Maria Augner an die Handelshochschule in St. Gallen. Nur zwei Jahre konnte er dort verweilen. Dann musste er die Leitung des Konviktes mit den 150 Schülern der unteren Gymnasialklassen und der Realschule übernehmen. Er galt rasch als ein Mann mit einem klaren Konzept und festen Grundsätzen. 18 Jahre lang suchte er als Präfekt die Jungen zur Arbeit und zur Ordnung anzuhalten. In besonderer Weise war P. Burkard mit dem Aufbau der Handelsschule verbunden, die 1936 ihre Tore öffnete . Anfänglich umfasste sie nur zwei Jahre, wurde aber bald auf drei Jahre erweitert. P. Burkard wurde der eigentliche Mentor der Handelsschule. Bei der Gründung der Vereinigung der Sarner Handelsschüler, der SAHA, stand er zu Gevatter. Bei allen Zusammenkünften war er stets der gesuchte Gewährsmann, der Beistand und Helfer.

1952 wurde P. Burkard neben dem Schulunterricht, aber unter Entlastung von der Präfektur, das Amt des Ökonoms in Sarnen übertragen. Nun bekam er die Möglichkeit, die Kenntnisse seiner Lehrfächer in der Praxis anzuwenden. Unter seiner Aufsicht wurde 1955 das Schwesternhaus mit einer Krankenabteilung für die Schüler, einem Speisesaal und einer Küche gebaut. Täglich war er auf dem Bauplatz zu sehen. In den Folgejahren wurde im Konvent der Wunsch nach einer neuen Kirche immer deutlicher. Abt Stephan Kauf hat sich dieses Anliegens besonders angenommen . Mit Hilfe ehemaliger Sarner Schüler kam es zur Gründung der «Stiftung Sarner Kollegikirche». Die meiste Arbeit kam P. Burkard zu, der in dieser Stiftung als Sekretär und Verwalter der Finanzen tätig wurde. 1964 konnte die Kirche begonnen und zwei Jahre hernach eingeweiht werden. Wenn auch die ehemaligen Schüler grosszügig beisteuerten, so war doch eine nicht geringe Sorge gegeben, wie die Restsumme aufgebracht werden konnte. Diese gleiche Sorge lastete wieder auf dem Ökonom, als zehn Jahre später ein Neubau für die Lyzeisten erstellt wurde. Erst mit 72 Jahren trat P. Burkard 1976 von der Schule zurück. Die Arbeit in der Ökonomie behielt er aber bei. Dazu betreute er seit Sommer 1979 die Pforte des Professorenheimes.

Langsam aber machte sich doch das Alter bemerkbar. 1981 konnte er das Amt des Ökonoms in jüngere Hände übergeben. Längere Zeit aber blieb er noch auf der Pforte tätig, bis eine schwere Darmkrankheit in der jüngsten Zeit die Kräfte mehr und mehr aufzehrte. Sie führte am 24. Mai 1988 zum Tode. P. Burkard wurde auf dem Klosterfriedhof in Sarnen beigesetzt.

(gekürzt nach Abt Dominikus Löpfe)

Werke

  • Goldenes Jubiläum (des Aufrufes der Schweizer Bischöfe zur Gründung einer Abstinentenliga), in: Sarner Kollegi Chronik 6 (1944) 2, 38-40.
  • H. H. Alois Huser, Pfarrer, Sarmenstorf, in: Sarner Kollegi Chronik 20 (1958) 4, 112-114.
  • Hochw. H. Dekan und Ehrendomherr Burdkard Senn, in: Sarner Kollegi Chronik 14 (1952) 1, 24-27.
  • Schulbildung - Lebensschule, in: Sarner Kollegi Chronik 3 (1941) 2, 75-77.
  • Sr. M. Basilissa, Oberin der Schwestern im Kollegium, in: Sarner Kollegi Chronik 18 (1956) 2, 46-47.
  • Unser Kollegium, in: Sarner Handelsschüler. Zeitschrift der ehemaligen Sarner Handelsschüler 15 (1957) 3, 1-10.

Rezensionen

1944

1949

  • Egger, Eugen, P. Gregor Girod, ein schweizerischer Volkspädagoge, in: Sarner Kollegi Chronik 11 (1949) 4, 117-118.
  • Vieujean-Lötscher, Unterwegs zum Mann, Rex-Verlag, Luzern, in: Sarner Kollegi Chronik 11 (1949) 4, 118-119.

1950

1951

Bibliographie

  • Goldenes Priesterjubiläum im Kollegium, in: Der Obwaldner vom 19. März 1982 8. Jahrgang Nr. 22, 1.
  • Löpfe, Dominikus, P. Burkard Wettstein 1904-1988, in: Sarner Kollegi Chronik 50.2, 1988, 38-41.
  • Professbuch: Nr. 823.
  • Nachlass P. Burkard Wettstein, StiAMG Gries und Sarnen, N.823.

Einzelnachweise



Vorgänger Amt Nachfolger
Simon Koller Ökonom
1952–1981
Bernhard Zürcher