Dettensee, Herrschaft: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Schloss war ein Wasserschloss mit Türmen und Graben, umgeben von einer Mauer. In Dettensee durften sich im 17. und 18. Jahrhundert auch jüdische Ansiedler niederlassen. Allerdings galten bezüglich Erwerb von Grundeigentum einschränkende Bestimmungen. Anfang des 19. Jahrhunderts machten die Juden etwa die Hälfte der Bevölkerung aus.
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Grosse Teile des Schlosses wurden um 1817 abgebrochen und das Material für den Bau einer Synagoge verwendet. Die verbliebene Schlossanlage ist heute Privatbesitz.
  
 
==Chronik==
 
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* 1715 Kauf der Herrschaft Dettensee durch Fürstabt [[Plazidus Zurlauben]] für die Summe von 44,587 Gulden
 
* 1715 Kauf der Herrschaft Dettensee durch Fürstabt [[Plazidus Zurlauben]] für die Summe von 44,587 Gulden
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* 1763 Die [https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCdische_Gemeinde_Dettensee/ jüdische Gemeinde Dettensee] umfasste 23 Familien.
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* 1781–1796 Drei Beschwerden der jüdischen Bevölkerung an die Statthalter des Klosters Muri aufgrund der schlechten Wohnsituation. Die Gesuche, Häuser zu erwerben oder zu bauen, wurden abgelehnt.
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* 1803 Enteignung des Rittergutes Neckarhausen, das aufgrund des [https://de.wikipedia.org/wiki/Reichsdeputationshauptschluss/ Reichsdeputationshauptschlusses] an das Fürstentum [https://de.wikipedia.org/wiki/Hohenzollern-Sigmaringen/ Hohenzollen-Sigmaringen] fällt.
 
* 1817/1818 Abbruch des Schlosses
 
* 1817/1818 Abbruch des Schlosses
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* 1820 Bau einer [https://de.wikipedia.org/wiki/Synagoge_(Dettensee)/ Synagoge in Dettensee] aus dem Abbruchmaterial des Schlosses
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* 1930 Abbruch der zerfallenden [https://de.wikipedia.org/wiki/Synagoge_(Dettensee)/ Synagoge in Dettensee]. Der jüdische Friedhof in Dettensee besteht noch.
  
 
==Wirtschaftsbeitrag==
 
==Wirtschaftsbeitrag==

Version vom 30. Oktober 2018, 10:37 Uhr

Herrschaft

Das Schloss war ein Wasserschloss mit Türmen und Graben, umgeben von einer Mauer. In Dettensee durften sich im 17. und 18. Jahrhundert auch jüdische Ansiedler niederlassen. Allerdings galten bezüglich Erwerb von Grundeigentum einschränkende Bestimmungen. Anfang des 19. Jahrhunderts machten die Juden etwa die Hälfte der Bevölkerung aus.

Grosse Teile des Schlosses wurden um 1817 abgebrochen und das Material für den Bau einer Synagoge verwendet. Die verbliebene Schlossanlage ist heute Privatbesitz.

Chronik

  • 1715 Kauf der Herrschaft Dettensee durch Fürstabt Plazidus Zurlauben für die Summe von 44,587 Gulden
  • 1763 Die jüdische Gemeinde Dettensee umfasste 23 Familien.
  • 1781–1796 Drei Beschwerden der jüdischen Bevölkerung an die Statthalter des Klosters Muri aufgrund der schlechten Wohnsituation. Die Gesuche, Häuser zu erwerben oder zu bauen, wurden abgelehnt.
  • 1803 Enteignung des Rittergutes Neckarhausen, das aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses an das Fürstentum Hohenzollen-Sigmaringen fällt.
  • 1817/1818 Abbruch des Schlosses
  • 1820 Bau einer Synagoge in Dettensee aus dem Abbruchmaterial des Schlosses
  • 1930 Abbruch der zerfallenden Synagoge in Dettensee. Der jüdische Friedhof in Dettensee besteht noch.

Wirtschaftsbeitrag

Leitung

Die ökonomische Leitung dieser Herrschaft lag während der Besitzdauer des Klosters in eigenen Händen. In einer ersten Phase wurde diese Aufgabe vom jeweiligen Statthalter der Herrschaft Glatt in Personalunion wahrgenommen. Dann kamen die nachstehenden Konventualen von Muri zum Einsatz:

Ab 1777 erfolgte die Leitung durch

Bibliographie

  • Baumer-Müller, Verena, Die Muri-Dörfer im Neckar-Gebiet. Ein Beitrag zur Geschichte des Klosters Muri im 18. Jahrhundert, in: Unsere Heimat. Jahresschrift der historischen Gesellschaft Freiamt 74 (2007), 4-31.
  • Hodler, Franz Xaver, Geschichte des Oberamts Haigenloch, Haigerloch Reprintausgabe 1985 (1928).