Dominikus Tschudi: Unterschied zwischen den Versionen

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Abt Dominikus trat 1610 in die Klosterschule von Muri ein und legte am 21.3.1613 Profess ab. Im August 1614 immatrikulierte er sich an der Univeristät Dillingen und erwarb am 22.8.1617 den Grad eines Magister philosophiae. Am 8.11.1618 immatrikulierte er sich in Ingolstadt und erlangte 1622 mit der Verteidigung der These "Assertiones canonicae de Beneficiis Ecclesiasticis" den Titel eines Licentiatus Iuris Canonici. Sein Konprofesse und Mitstudent, P. [[Franz Letter]], empfing am 18.4.1620 in Augsburg die Diakonatsweihe. Es ist anzunehmen, dass auch Abt Dominikus seine Weihen in dieser Zeit erhielt. 1622 wurde er zum Sekretär des Abtes [[Johann Jodok Singisen]]. Einige Jahre soll er Novizenmeister gewesen sein. 1630–1644 hatte er das Amt des Sekretärs der Schweizerischen Benediktinerkongregation. 1642 wurde er zum Ökonom des Klosters ernannt. Am 7.11.1644 erfolgte schliesslich die Wahl zum Abt und die Benediktion am 7.5.1645. Von 1645–1654 war er Visitator der Kongregation. 1651 erwarb das Kloster Muri auf Drängen der katholischen Orte die Herrschaft Klingenberg im Thurgau und das damit verbundene Patronatsrecht der Pfarrei Homburg und die niedere Gerichtsbarkeit. Im Bauernkrieg 1653 nimmt Abt Dominikus auf Bitten des Rates von Luzern eine vermittelnde Stellung ein.
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Abt Dominikus trat 1610 in die Klosterschule von Muri ein und legte am 21.3.1613 Profess ab. Im August 1614 immatrikulierte er sich an der Univeristät Dillingen und erwarb am 22.8.1617 den Grad eines Magister philosophiae. Am 8.11.1618 immatrikulierte er sich in Ingolstadt und erlangte 1622 mit der Verteidigung der These "Assertiones canonicae de Beneficiis Ecclesiasticis" den Titel eines Licentiatus Iuris Canonici. Sein Konprofesse und Mitstudent, P. [[Franz Letter]], empfing am 18.4.1620 in Augsburg die Diakonatsweihe. Es ist anzunehmen, dass auch Abt Dominikus seine Weihen in dieser Zeit erhielt. 1622 wurde er zum Sekretär des Abtes [[Johann Jodok Singisen]]. Einige Jahre soll er Novizenmeister gewesen sein. 1630–1644 hatte er das Amt des [[Kongregation|Sekreträrs der Schweizerischen Benediktinerkongregation]]. 1642 wurde er zum Ökonom des Klosters ernannt. Am 7.11.1644 erfolgte schliesslich die Wahl zum Abt und die Benediktion am 7.5.1645. Von 1645–1654 war er [[Kongregation|Visitator der Schweizerischen Benediktinerkongregation]]. 1651 erwarb das Kloster Muri auf Drängen der katholischen Orte die Herrschaft Klingenberg im Thurgau und das damit verbundene Patronatsrecht der Pfarrei Homburg und die niedere Gerichtsbarkeit. Im Bauernkrieg 1653 nimmt Abt Dominikus auf Bitten des Rates von Luzern eine vermittelnde Stellung ein.
  
 
Abt Dominikus verfasste auch historische und hagiographische Werke. In diesen erwies er sich als ein Schüler seines Mitbruders [[Augustin Stöcklin]]s. Das Kopialbuch "Archivium Monasterii S. Martini in Muri" beendete er 1638. Nach seinem Tod am 6.6.1654 in Baden wurde er in der von ihm erbauten Leontiuskapelle in der Klosterkirche von Muri beigesetzt.
 
Abt Dominikus verfasste auch historische und hagiographische Werke. In diesen erwies er sich als ein Schüler seines Mitbruders [[Augustin Stöcklin]]s. Das Kopialbuch "Archivium Monasterii S. Martini in Muri" beendete er 1638. Nach seinem Tod am 6.6.1654 in Baden wurde er in der von ihm erbauten Leontiuskapelle in der Klosterkirche von Muri beigesetzt.

Version vom 19. Dezember 2011, 13:22 Uhr

Dominikus (Balthasar) Tschudi (* 17. Januar 1597 von Wil; † 6. Juni 1654)

Lebensdaten

Profess: 21. März 1613

Ämter

Abtssekretär: 1622–?

Novizenmeister: ?

Sekreträrs der Schweizerischen Benediktinerkongregation: 1630–1644

Ökonom/Statthalter: 1642–

Visitator der Schweizerischen Benediktinerkongregation: 1645–1654

Abt: 1644–1654

Lebensbeschreibung

Abt Dominikus trat 1610 in die Klosterschule von Muri ein und legte am 21.3.1613 Profess ab. Im August 1614 immatrikulierte er sich an der Univeristät Dillingen und erwarb am 22.8.1617 den Grad eines Magister philosophiae. Am 8.11.1618 immatrikulierte er sich in Ingolstadt und erlangte 1622 mit der Verteidigung der These "Assertiones canonicae de Beneficiis Ecclesiasticis" den Titel eines Licentiatus Iuris Canonici. Sein Konprofesse und Mitstudent, P. Franz Letter, empfing am 18.4.1620 in Augsburg die Diakonatsweihe. Es ist anzunehmen, dass auch Abt Dominikus seine Weihen in dieser Zeit erhielt. 1622 wurde er zum Sekretär des Abtes Johann Jodok Singisen. Einige Jahre soll er Novizenmeister gewesen sein. 1630–1644 hatte er das Amt des Sekreträrs der Schweizerischen Benediktinerkongregation. 1642 wurde er zum Ökonom des Klosters ernannt. Am 7.11.1644 erfolgte schliesslich die Wahl zum Abt und die Benediktion am 7.5.1645. Von 1645–1654 war er Visitator der Schweizerischen Benediktinerkongregation. 1651 erwarb das Kloster Muri auf Drängen der katholischen Orte die Herrschaft Klingenberg im Thurgau und das damit verbundene Patronatsrecht der Pfarrei Homburg und die niedere Gerichtsbarkeit. Im Bauernkrieg 1653 nimmt Abt Dominikus auf Bitten des Rates von Luzern eine vermittelnde Stellung ein.

Abt Dominikus verfasste auch historische und hagiographische Werke. In diesen erwies er sich als ein Schüler seines Mitbruders Augustin Stöcklins. Das Kopialbuch "Archivium Monasterii S. Martini in Muri" beendete er 1638. Nach seinem Tod am 6.6.1654 in Baden wurde er in der von ihm erbauten Leontiuskapelle in der Klosterkirche von Muri beigesetzt.

Beziehungsnetz

Verwandtschaft

Vater: Melchior Tschudi, Kanzler des Klosters St. Gallen zu Wil und Neffe des Geschichtsschreibers Ägidius Tschudi

Mutter: Verena Giezendanner aus dem Toggenburg

Bruder: P. Kolumban Tschudi, Kloster St. Gallen

Bekanntschaft

Werke

Einzelnachweise


Quellen

Bibliographie

  • Helvetia Sacra, III I, S. 936f.
  • Kiem, Muri II, S. 19-32.


Vorgänger Amt Nachfolger
Johann Jodok Singisen (Abt) Abt
1645–1654
Bonaventura Honegger (Abt)