Eppishausen

Aus Muri
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Die Herrschaft Eppishausen – mit den Vogteien Eppishausen, Schocherswil und Biessenhofen – gehörte von 1698 bis 1798 dem Kloster Muri. Mit der Herrschaft verbunden waren die Pfarrei Sommeri und die Kaplanei in Biessenhofen. Beide Orte waren mehrheitlich reformiert.

Schlossbesitzer

  • vor 1372 Rudolf von Rheineck
  • bis 1372 Tochter von Rudolph von Rheineck und ihr Mann Egolf von Rorschach
  • 1372- Heinrich von Helmsdorf
  • 1535-1698 von Bernhausen
  • 1698-1808 Kloster Muri
  • 1808-1813 Carl Häfeli von Oberbüren
  • 1813-1837 Freiherr Josef von Lassberg
  • 1852-1890 Oberst Salomon Hegner und Erben
  • 1925-1957 Eggebert von Heeren, Sohn von Johann Hermann Freiherr von Heeren
  • 1975-1961 Erbengemeinschaft Eggebert von Heeren
  • seit 1972 Stiftung Schloss Eppishausen

Statthalter, Oekonom des Klosters Muri

Schlosschronik

  • 1159 Das Stift St. Stephan in Konstanz besitzt in Eppishausen eine Manse.
  • 1190 erste Erwähnung der Burg
  • 1372 Die Burg Eppishausen war ein Lehen des Bischofs von Konstanz. Als erster Besitzer dieses Lehens ist Rudolf von Rheineck bekannt. Die Burg wird 1372 von der Tochter Rudolf von Rheinecks und ihres Gemahls, Richter Eglof von Rorschach, an Heinrich von Helmsdorf verkauft.
  • 1405 Zerstörung der Burg durch die Appenzeller
  • 1697 Das Schloss Eppishausen kann käuflich erworben werden. Die katholischen Tagsatzungsherren fordern Abt Plazidus Zurlauben auf, diese Herrschaft vorallem wegen des Bonum religionis zu kaufen.
  • 1698 Kaufabwicklung mit dem Verkäufer Franz Josef von Bernhausen. Auch die notwendigen Schriftlichkeiten mit dem Bischof von Konstanz und mit der Abtei St. Gallen bezüglich der Ablösung der Lehensrechte (Ablösungskosten 2500 Gulden) werden abgeschlossen. Die gesamten Erwerbskosten belaufen sich auf 71056 Gulden.
  • 1699 Neubau der Schlosskapelle. Die Kosten belaufen sich auf 616 Gulden. Zudem lässt Abt Plazidus Zurlauben einen Altar für 122 Gulden und einen Kelch durch den Goldschmied Kiser von Zug für 84 Gulden herstellen.
  • 1760-1763 Umbau der Burg zum Schloss
  • 19. Jh. Um- und Ausbauten
  • 1808 Bewilligung des Nuntius und der aargauischen Regierung zum Verkauf der Herrschaft Eppishausen zum Preis von 67'000 Gulden an Präsident Carl Häfelin von Oberbüren.
  • 1813 Kauf des Schlosses durch den Germanisten und Schriftsteller Joseph von Lassberg, der sich in der Folge das Pseudonym "Meister Sepp von Eppishausen" zulegte. Er arbeitete als fürstlicher Oberforstmeister im Fürstentum Fürstenberg. Mit der Fürstin Elisbeth zu Fürstenberg, geborene Thurn und Taxis, hatte er einen unehleichen Sohn, den Arzt und Geschichtsforscher Hermann von Liebenau. Joseph von Lassberg richtet eine eindrucksvolle Bibliothek ein und empfing im Schloss viele bekannte Zeitgenossen wie Ludwig Uhland, Jacob Grimm, Karl Lachmann, Johann Pupikofer, Johann Caspar Zellweger und Werner von Haxthausen. Er war in zweiter Ehe mit Jenny, geborene Freiin Droste zu Hülshoff verheiratet. Deren Schwester war die Dichterin Annette von Droste-Hülshoff, die 1935-1936 ebenfalls im Schloss Eppsihausen wohnte und arbeitete. Jospeh von Lassberg war Mitglied des Malteserordens.
  • 1814 Der Käufer Häfeli zahlt endlich den noch ausstehenden Teil des Kaufpreises im Betrage von 1500 Gulden.
  • 1830 Julirevolution: Die landwirtschaftlichen Flächen der Schlossgutes werden von der regionalen Bevölkerung okkupiert und selber bewirtschaftet.
  • 1837 Veräusserung des Schlosses durch Joseph von Lassberg, der im Gegenzug das alte Schloss Meersburg erwirbt und seine bedeutende Bibliothek dorthin umzieht.
  • 1961 Rückkehr von Ordensleuten, der Bonitas-Dei-Schwestern: 33 Schwestern betreiben ein Alters- und Pflegeheim mit dem Ziel, den alten oder kranken Menschen spirituelle und Psychosoziale Hilfe zu leisten.
  • 1994 Auf dem ehemals zum Schloss gehörenden Landwirtschaftsgut entsteht der Golfplatz Erlen [1]. Er reicht beinahe bis zum Schloss hin. Das Clubhaus steht in Sichtweite.
  • 1998 Weihe der renovierten Schlosskapelle St. Alban durch Weihbischof Martin Gächter in Anwesenheit des Priors von Sarnen, Lukas Keusch
  • 2008 Renovation der Nasszellen im Heim sowie Erstellung eines Erweiterungsbaues für eine geschützte Wohngruppe und für Büros unter Leitung von Architekt Michael Niedermann aus Eggersriet
  • 2009 Die Gemeinschaft der Bonitas-Dei-Schwestern ist überaltert und auf nurmehr fünf Mitglieder gesunken. Sie beabsichtigen, ihr Werk an eine andere katholische Ordensgemeinschaft zu übergeben. In dieser Absicht beginnen drei Schwestern und ein Priester der Familie Mariens ein Probejahr.
  • 2009 Weihe der erneuerten und vergrösserten Heimkapelle durch Weihbischof Martin Gächter
  • 2010 Die Familie Mariens übernimmt die Trägerschaft des Alters- und Pflegeheims. Die verbliebenen Bonitas-Dei-Schwestern erhalten ein lebenslanges Wohnrecht im Schloss. Die Familie Mariens ist aus der von Papst Paul VI. angeregten und von Bischof Paul Maria Hnilica SJ aufgebauten Laienbewegung "Pro fratribus" entstanden. Für die sich anschliessenden zölibatären Priester, Brüder und Schwestern wird 1992 in der slowakischen Diözese Rosznava eine diözesanrechtliches Institut. 2004 wurden das Institut als Internationale private Vereinigung von Gläubigen päpstlichen Rechts unter dem Namen "Pro Deo et fratribus - Familie Mariens (PDF-FM)" bestätigt und die Statuten defintiv genehmigt. Die Gemeinschaft versteht sich als Missionsgemeinschaft und konzentriert sich auf die Neuevangelisierung.

Schlosskapelle

  • 1868 Neubau der Schlosskapelle, die dem Hl. Albanus geweiht ist.

Bibliograhie

  • Nüscheler, Arnold, Die Gotteshäuser der Schweiz. Historisch-antiquarische Forschungen, Bistum Constanz. Erste Abteilung, Zürich 1867.