Fintan Guntlin

Aus Muri
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Fintan (Johann Peter) Guntlin (* 23. Juli 1681 von Wangen SZ, damals Pfarrei Lachen [1]; † 11. November 1766 in Glatt)

Lebensbeschreibung

P. Fintan besuchte die Klosterschule in Muri und legte 1699 in Muri Profess ab. Die Weihe zum Subdiakon folgte am 23. Dezember 1702 in Luzern, zum Diakon am 22. September 1703 ebenda. 1706 wurde er in Luzern zum Priester geweiht.

Er war Lehrer der Scholaren sowie Archivar. 1717 bis 1723 war er Pfarrer in Muri. 1732 bis 1766 war er Ökonom in Glatt und zeitweise Pfarrer ebenda.[2] P. Fintan war ein überaus tüchtiger Verwalter. Die Verbesserungen, die er in Glatt und Neckarshausen durchführte, wurden anerkannt und bewundert. In Neckarshausen brachte er die Tuchfabrik und Färberei zur Blüte. Er legte neue Äcker und Wälder an, pflegte die Schafzucht. Er verhalf dazu, dass die deutschen Herrschaften einträglich und blühend wurden. Besonders durch genaue Vermessung der Ländereien, brachte er Ordnung in die Verwaltung. Er wurde deshalb in der ganzen Umgebung als Ratgeber hoch geschätzt und musste vielfach Unterricht und praktische Anleitungen geben.

Er starb 1766 und wurde in der Kirche von Glatt beigesetzt.[3]

Lebensdaten

Klosterschule Muri

Profess: 5. April 1699

Priesterweihe: 27. Februar 1706 in Luzern

Ämter

Lehrer in Muri: 1706–1717

Archivar: (zw. 1706 und 1717)?

Kapellmeister: 1708–1717?

Präzeptor der Klosterschule: 1711–1713

Pfarrer in Muri: 1717–1723

Pfarrer in Glatt: 1723–1727

Ökonom in Dettensee: 1727–1732

Ökonom in Glatt: 1732–1766

Verwandtschaft

Eltern: Meinrad Guntlin, Landammann der March, und Anna Maria Guntlin. Sein Vater starb schon vor der Profess. Die Mutter lebte in zweiter Ehe mit Salomon Steinegger, alt Kirchenvogt in der March, zusammen. Dieser stellte am 6. April 1699 den Geburts- und Auskaufbrief für seinen Stiefsohn aus.

Ehrungen

  • Fintan-Guntlin-Straße in 72160 Horb am Neckar. In der Umgebung finden sich Straßen wie Nellenburgstraße, Herrenhaustraße, Adam-Keller-Straße und Schloßhof.

Bibliographie

  • Albert Jörger: Familie Guntlin von Wangen 1513-2013. Genealogie und Kulturgeschichte einer Bauern- und Magistratenfamilie aus der March, Kanton Schwyz. Selbstverlag der Familien Guntlin, [Wangen] 2016, S. 40–43.
  • Martin Kiem: Inneres Leben und äussere Thätigkeit der Muri-Conventualen aus dem Zeitraume von 1684-1776. In: Studien und Mitteilungen aus dem Benedictiner- und Cistercienser-Orden. Band 6, 1885, S. 392–397 (Band 1), 135–145, 342–348 (Band 2).
  • Urban Meyer: Gedenkblätter aus der Geschichte der Pfarrei Lachen zum 400. Gedächtnistage ihrer Gründung. Lachen 1920.
  • Professbuch: Nr. 484.

Einzelnachweise

  1. Urban Meyer: Gedenkblätter aus der Geschichte der Pfarrei Lachen zum 400. Gedächtnistage ihrer Gründung. Lachen 1920, S. 44.
  2. ca. 1737 Pfarrer in Glatt, dann Ökonom dort (und schon vorher, ab 1723, zusammen mit P. Plazidus De Vigier, rege in der Ökonomie tätig).
  3. Unterlagen Professbuch P. Adelhelm Rast und Abt Dominikus Bucher sowie Zettelkatalog P. Adelhelm Rast im StiAMG Sarnen.