Gallus Küng

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P. Gallus Küng

Gallus (Johann Kaspar) Küng (* 3. September 1847 von Benken SG; † 5. Dezember 1928 in Gries)

Lebensbeschreibung

P. Gallus besuchte das bischöfliche Knabenseminar „St. Georgen“ in St. Gallen und die Kantonale Lehranstalt Sarnen. Er trat 1867 in das Stift Gries ein und legte am 7. Dezember 1868 die einfachen Gelübde ab. Am 8. Dezember 1870 erhielt er die Priesterweihe.

Er kam 1873 als Professor nach Sarnen, wo er zuerst im Vorbereitungskurs lehrte und Musikunterricht erteilte. Später lehrte er lateinische Sprache im I. und II. Gymnasium, dann in der III. Klasse, ab 1883 auch in der IV. und dann in der Rhetorik. In den Ferien 1883 lernte er in Lugano Italienisch und lehrte diese Sprache auch am Kollegium. Nebenbei war er in Sarnen Kapellmeister. Zwischen 1887 und 1903 stand P. Gallus mit grossem Eifer der Subsilvania als erster Sektionsgötti zur Seite.[1] Im Herbst 1894 wurde er Subpräfekt für die philosophische Abteilung in Sarnen, später Präfekt. Im August 1903 wurde P. Gallus von der Gemeinde Boswil zum Pfarrvikar erwählt und trat im September gleichen Jahres die Pfarrei an, im folgenden November ließ er durch drei Patres von Einsiedeln in der Pfarre eine Volksmission abhalten, die er nach zehn Jahren durch Kapuzinerpatres wiederholen liess. 1907 gründete er dort den heute noch aktiven Verteranenverein Boswil. Dieser Verein bezweckt den Zusammenschluss der Veteranen ab dem 65. Altersjahr zur Pflege und Förderung einer guten Kameradschaft und Geselligkeit. P. Gallus feierte im Dezember 1918 das goldene Professjubiläum. Das goldene Priesterjubiläum hätte im September 1920 gefeiert werden sollen, musste aber wegen einer ausgebrochenen Epidemie verschoben werden. Die Feier fand dann am 10. Oktober 1920 statt. Festprediger war der Rektor von Sarnen, P. Johann Baptist Egger. P. Gallus wurde bei diesem Anlass Ehrenbürger von Boswil. Alters- und krankheitshalber kehrte er 1925 nach Gries zurück, wo er ab 1927 als Valetudinar waltete.

Er starb am 5. Dezember 1928 an Wassersucht.[2]

Lebensdaten

P. Gallus Küng
P. Gallus Küng

Gymnasium in St. Georgen, St. Gallen und im Kollegium Sarnen

Mitglied der Subsilvania: Eintritt 1875, Sektionsgötti 1887–1903

Profess: 7. Dezember 1868

Theologiestudium an der Hausschule Gries: 1868-1870

Priesterweihe: 8. Dezember 1870

Primiz: 22. Dezember 1870

Ämter

Kooperator in Glaning: 1870–1871

Kapellmeister an der Stiftskirche in Gries: 1872–1873

Lehrer in Sarnen: 1873–1903

Organist in Sarnen: 1873-1903

erster Sektionsgötti der Subsilvania: 1873–1903

Kapellmeister Schultheater in Sarnen: 1873–1894

Subpräfekt im Lyzeum: 1894–?

Präfekt im Lyzeum: ?–1903

Pfarrer von Boswil: 9. August 1903–Herbst 1925

Auszeichnungen

  • 1921 Ehrenbürgerrecht von Boswil
  • Sextar des Kapitels Mellingen

Verwandtschaft

Eltern

  • Johann Sebastian Küng und Elisabeth Romer, Benken.

Geschwister

  • Maria Verena Franziska Küng, verheiratet mit Johann Jakob Fäh, Gastwirt, Benken

Neffen und Nichten

Geistlicher Vater

  • Franz Josef Speck (1795-1879), Pfarrer von Benken, Domherr, Dekan

Freunde

Werke

  • Abt Augustin Grüniger, der letzte Schüler von Muri, der erste Novize von Gries – Ein Lebensbild (= Beilage zum Jahresbericht der Kantonalen Lehranstalt. Band 1896/97). Sarnen 1897 (muri-gries.ch [PDF; abgerufen am 7. September 2021]).
  • Die doppelte Sendung des Priesters. Primizpredigt auf H. Augner. Luzern 1891.
  • † Landamann Theodor Wirz, Nekrolog in der Beilage zum Jahresbericht 1901/1902 der Kantonalen Lehranstalt, Sarnen 1902 sowie als Sonderdruck.
  • Legende der heil. Cäcilia, in: Studien und Mitteilungen aus dem Benediktiner- und dem Cistercienser-Orden 1 (1880) 2, 192.
  • † P. Plazidus Rigert, in: Jahresbericht über die Kantonale Lehranstalt zu Sarnen für das Schuljahr 1900/1901, Sarnen 1901, 37-39.
  • Über den Vortrag des gregorianischen Choralgesanges (= Beilage zum Jahresbericht der Kantonalen Lehranstalt). Sarnen 1882 (muri-gries.ch [PDF; abgerufen am 2. September 2021]).

Bibliographie

  • Albrecht, Luigi, Geschichte der Subsilvania zum 50-jährigen Jubiläum, Sarnen 1909.
  • Bucher, Dominikus, Muri-Gries 1928, in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner-Ordens und seiner Zweige, Neue Folge Band 16, der ganzen Reihe Band 47 (1929) 2, 11-12.
  • Rudolf Henggeler: Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei U. L. F. zu Einsiedeln (= Monasticon-Benedictinum Helvetiae. Band III). Zug 1933.
  • Rupert Keusch: Erinnerung an die Jubiläumsfeier der Kantonalen Lehranstalt zu Sarnen, Obwalden 1891 (= Beilage zum Jahresbericht der Kantonalen Lehranstalt Sarnen). Sarnen 1891, S. 35 (muri-gries.ch [PDF; abgerufen am 2. September 2021]).
  • Scherer, Emmanuel, † P. Gallus Küng OSB, in: Bruderklausenkalender 14 (1930), 53-55.
  • Scherer, Emmanuel, † P. Gallus Küng OSB, in: Neue Zürcher Nachrichten vom 7. Dezember 1928 (Nr. 333) und vom 8. Dezember 1928 (Nr. 334).
  • Scherer, Emmanuel, † P. Gallus Küng OSB 1847-1928, in: Kantonale Lehranstalt Sarnen Schweiz, Sechsundsiebzigster Jahresbericht 1928/29, 54-64, sowie Sonderdruck.
  • Segesser, Franz, Gries. P. Gallus Küng, in: Schweizerische Kirchenzeitung SKZ (1928) Nr. 50, 426-427.
  • Sterbebild
  • Professbuch: Nr. 689.
  • Nachlass P. Gallus Küng, StiAMG Sarnen N.689.

Einzelnachweise

  1. Albrecht, Luigi, Geschichte der Subsilvania zum 50-jährigen Jubiläum, Sarnen 1909, 21-31.
  2. Unterlagen Professbuch P. Adelhelm Rast und Abt Dominikus Bucher, Zettelkatalog P. Adelhelm Rast im StiAMG Sarnen sowie digitalisierte und erweiterte Ausgabe des Professbuchs von P. Vinzenz Gasser im StiAMG Gries (Transkript P. Plazidus Hungerbühler).
  3. Rudolf Henggeler: Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei U. L. F. zu Einsiedeln (= Monasticon-Benedictinum Helvetiae. Band III). Zug 1933, S. 548–549.