Gersau

Aus Muri
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Pfarrei Gersau

Zusammen mit dem Hof Gersau, der weitgehend das heutige Gemeindegebiet umfasste, kamen auch das Kollaturrecht an das Kloster Muri. Die Grafen von Lenzburg dürften dieses Vergabung schon bei Gründung des Klosters oder aber kurz danach gemacht haben. Das Patronat, das Kollaturrecht und der Kirchensatz blieben aber nur bis ins 15. Jahrhundert im Besitz des Klosters Muri.

1811 gewährte das Kloster Muri den Gersauern einen Kredit von 1200 Louis d'or (entsprechend 12000 Gulden) für den Bau der Pfarrkirche. Die letzte Rate wurde am 20. Januar 1823 zurückgezahlt.

Die Pfarrei St. Merzellus Gersau besteht bis in die heutige Zeit und umfasst die Gemeinde Gersau mit etwa 1500 Gläubigen.

Pfarrer bis 1500

  • 1243 Arnoldus, erster urkundlich erwähnter Pfarrer. Er wurde vom Abt von Muri als Pfründer eingesetzt.
  • 1453. Peter
  • 15. Jh. Jörg
  • 16. Jh. Hans Mösly
  • 16. Jh. Eustachius

Chronik bis 1500

  • um 1100 Bau der ersten Kirche durch das Kloster Muri. Sie wurde dem heiligen Papst und Märtyrer Marcellus I. geweiht. Zum Unterhalt von Kirche und Pfarrer stiftet das Kloster einige Grundstücke und die Bewohner von Gersau haben hiefür Opfer und den Zehnten zu entrichten.
  • 1179 Bestätigung des Kirchenbesitzes durch das Kloster Muri von Papst Alexander III. (18. März)
  • 1189 Bestätigung des Kirchenbesitzes durch das Kloster Muri von Papst Clemens III. (13. März)
  • 1243 In einer Urkunde vom 26. Dezember wird erstmals ein Leutpriester / Pfarrer von Gersau erwähnt, Arnoldus.
  • um 1410 Hof und Kirchensatz Gersau befinden sich im Besitze des Ritters Hemmann von Büttikon (Sohn von Rudoph von Büttikon und Bertha von Gundoldingen) [1]
  • 1412 Tausch des Hofes und Kirchensatzes von Gersau gegen den Hof und Kirchensatz von Arth zwischen Hemmann von Büttikon und Herzog Friedrich von Österreich am 14. Juli. Gleichzeitig übergibt Herzog Friedrich den Hof und Kirchensatz von Gersau dem Verkäufer Hemmann von Büttikon als Lehen, da dieser vorher das Lehen am Hof und Kirchensatz von Arth besass.
  • um 1440 Vererbung des Kirchensatzes an den Schwiegersohn von Hemmann von Büttikon, Petermann Segenser aus Aarau
  • um 1470 Vererbung des Kirchensatzes an die Tochter von Petermann Segenser, Barbara Segenser, Ehefrau des Hans Heinrich von Rott
  • 1483 Schenkung des Kirchensatzes von Barbara von Rott-Segenser an ihren Cousin Johann von Büttikon
  • 1483 Verkauf des Kirchensatzes durch Johann von Büttikon an die Kirchgenossen von Gersau
  • 1489 Bau eines Kirchturmes und Neubau des Chores an der bestehenden Kirche
  • 1501 Rekonziliation der Kirche durch den Weihbischof von Konstanz, Balthasar, zu Ehren des heiligen Marcellus

Klosternachwuchs Muri-Gries

Bibliographie

  • Camenzind, Damien, Geschichte der Pfarrei Gersau, in: Mitteilungen des historischen Vereins des Kantons Schwyz 6 (1889), 50-124.
  • Fischer, Reinald, Die Pfarrei Luzern vor 1291, in: Luzern 1178-1978. Beiträge zur Geschichte der Stadt, Luzern 1978, 35-51.
  • Kost-Ineichen, Anna, Herkunft, Geschichte und Chronik der Herren von Büttikon und des Geschlechtes Buettiker, Littau 1991.
  • Müller, Albert, Gersau - Unikum in der Schweizer Geschichte, Baden 2013 (ISBN 978-3-03919-263-2).

Einzelnachweise

  1. Kost-Ineichen, Anna, Herkunft, Geschichte und Chronik der Herren von Büttikon und des Geschlechtes Buettiker, Littau 1991, 20.