Hieronymus Frey

Aus Muri
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Wappen von Abt Hieronymus Frey aus P. Leodegar Mayers Compendium Archivii Murensis A, S. 36.

Hieronymus Frey [1] (* um 1535 von Diessenhofen; † 4. August 1585 in Muri)

Lebensdaten

Profess: 21. Mai 1553 (Pfingsttag)

Priesterweihe: unbekannt

Wahl zum Abt: 2. Oktober 1564

Ämter

Pfarrer von Boswil: 1557–1564

Prior: 1564

Abt: 1564–1585

Beziehungsnetz

Verwandtschaft

Vater: Bernhard Frey, Ratsherr

Lebensbeschreibung

Abt Hieronymus Frey kam am 17.März 1551 nach Muri und legte zwei Jahre später dort Profess ab. Im Juni 1557 wird er zum Pfarrer von Boswil ernannt und verbleibt bis zu seiner Wahl als Abt am 2.Oktober 1564 in diesem Amt. Anscheinend hatte er auch einmal das Amt des Priors inne. Das Datum der Benediktion ist unbekannt, sie fand jedoch sicher erst nach der Konfirmation am 10. Mai 1565 statt. 16 Mönche legten unter Abt Hieronymus die Profess ab. Es wurde viel gebaut unter seiner Herrschaft, so die neue Sakristei der Klosterkirche, die Annakapelle und eine Begräbnisstätte (in der Vorhalle der Klosterkirche) für die Mitbrüder und die Mitschwestern aus Hermetschwil, die zu dieser Zeit noch immer in Muri begraben wurden. Er führte seine Geschäfte sorgfältig. Er sorgte für die Bereinigung von Gütern und Einkünften, die Wahrung von Immunitätsrechten sowie dafür, dass Urbarien und Lehensbücher neu angelegt wurden. Er war in der Lage, neue Güter in Meilen, Sursee und Lunkhofen zu erwerben. Als sein Hauptverdienst kann die Vorbereitung auf die Klosterreform gesehen werden. Mit dem Bau der Ringmauern in Muri und Hermetschwil versuchte er die Forderungen des Konzils von Trient nach der strengeren Einhaltung der Klausur gerecht zur werden. Die Durchsetzung der Klausur und der vita communis bereitete ihm aber dennoch Schwierigkeiten. Ökonomischen Schaden soll das Kloster durch Betrügereien des Schreibers Loriti erlitten haben. In diesem Fall erhielt das Kloster Hilfe von den Schirmherren. Er bemühte sich um eine Hebung des Bildungsstands seiner Konventualen durch die Einrichtung einer neuen Bibliothek sowie dadurch, dass er einige bereits auswärts studieren liess. Wie sein Vorgänger liess auch er den Kreuzgang weiter mit Glasscheiben ausstatten. Abt Hieronymus Frey wirkte auch ausserhalb seines eigenen Klosters. So nahm er am 16. Juni 1569 in Einsiedeln an der Wahl des Abtes Adam Heer, dem Neffen von Abt Johann Christoph von Grüth, Kloster Muri und der Meisterin Meliora von Grüt, Benediktinerinnenkloster Hermetschwil, und auch an dessen Abtbenediktion von Mria Lichtmess 1670.[1] Ebenso war er beispielsweise sowohl an der Benediktion 1572 wie auch an am Rücktritt 1585 von Abt Leodegar Hofschürer vom Zisterzienserkloster St. Urban beteiligt.[2] Er starb laut Chronist Augustin Stöcklin durch einen Blitzschlag und soll ebenfalls wie Abt Johann Christoph von Grüth beim Nothelferaltar begraben sein.

Wappen

Bibliographie

  • Helvetia Sacra, III I, S. 933f.
  • Henggeler, Rudolf, Fürstabt Adam Heer von Einsiedeln (15 -1610), in: Mitteilungen des historischen Vereins des Kantons Schwyz 52 (1957), 7-99.
  • Kiem, Muri I, S. 317-339 und 388.
  • Limacher, Wolfram, Geschichte der Zisterzienserabtei St. Urban im Zeitraum von 1551 - 1627, Fribourg 1970.
  • Wohler, Anton: Frey,Hieronymus in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 11.9.2018, URL: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D19489.php.
  • Hieronymus Frey in Wikipedia.
  • Professbuch: Nr. 342.

Einzelnachweise

  1. Henggeler, Rudolf, Fürstabt Adam Heer von Einsiedeln (15 -1610), in: Mitteilungen des historischen Vereins des Kantons Schwyz 52 (1957), 7-9.
  2. Limacher, Wolfram, Geschichte der Zisterzienserabtei St. Urban im Zeitraum von 1551 - 1627, Fribourg 1970, 6 und 114.


Vorgänger Amt Nachfolger
Johann Christoph von Grüth Abt
1564–1585
Jakob Meier
Rudolf Gwicht Prior
1564
Rudolf Gwicht