Jakob Meier

Aus Muri
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Wappen von Abt Jakob Meier in der "Miscella historica Monasterii Murensis" von P. Augustin Stöcklin.
Federzeichnung von Abt Jakob Meier in der "Miscella historica Monasterii Murensis" von P. Augustin Stöcklin.

Jakob Meier (* 1548 von Luzern; † 12. November 1599 im Kloster St. Georgenberg)

Lebensdaten

Profess: unbekannt

Priesterweihe: zw. 5. September 1571 und 20. Dezember 1571 (erhielt die Cura)

Abtbenediktion: 12. Februar 1586

Ämter

Pfarrer in Bünzen: 1575–1578

Subprior: 1572–1585

Abt: 1585–1596

Lebensbeschreibung

Abt Jakob wurde 1548 in Luzern geboren. Seine Familie war unter dem Namen Müsli-Meier bekannt.

Am 16. Oktober 1563 kam er nach Muri, das Professdatum ist allerdings unbekannt. Zweimal verliess er das Kloster ohne Erlaubnis, durfte aber beide Male wieder nach Muri zurückkehren.[1]

1571 wurde er zum Priester geweiht. Von 1575 bis 1578 war er Pfarrer in Bünzen. 1575 und 1585 ist er auch als Subprior bezeugt.[2]

Abt Jakob wurde am 13. August 1585 zum Abt gewählt, allerdings wurde die Wahl von einigen Kapitularen (von Prior Beat Jakob Rümpi, P. Ambros Füchsli und dem späteren Abt Johann Jodok Singisen) angefochten. Trotzdem erteilte der Bischof von Konstanz die Konfirmation und Abt Jakob wurde am 12. Februar 1586 benediziert. Im gleichen Jahr nahm er in Sarmenstorf die Glockenweihe vor.

1588 assistierten Abt Christoph Silberysen und Abt Jakob Meier den Nuntius Paravicini bei der Wahl des Abtes Ulrich Amstein vom Zisterzienserkloster St. Urban[3]

Die wiederkehrenden Konflikte und Ärgernisse mit ihm führten aber zum Eingreifen des Nuntius und der katholischen Orte. Er lebte im Konkubinat und hatte nachweislich mehrere Kinder. Auch sonst scheint er öfters unvorteilhaft in der Öffentlichkeit aufgetreten zu sein. So fiel er zu Beginn des Jahres 1594 in Bremgarten negativ auf. [4] Es wurde 1594 ein Prozessverfahren gegen ihn eröffnet und mit Hilfe des Nuntius am 1.8.1596 zum Abschluss gebracht werden. Abt Jakob resignierte und wurde am 14. August 1596 kanonisch abgesetzt. Nach verschiedenen Aufenthalten (Barfüsserkloster Luzern, Dominikanerkloster Konstanz, Karthause Ittingen) zog er sich im Kloster St. Georgenberg ins Tirol zurück, wo er am 12. November 1599 starb.[5]

Wappen

Wappen von Jakob Meier
Blasonierung: „In Gold ein roter Schrägbalken, belegt mit drei vierblättrigen, silbernen Rosen mit silbernen Kelchblättern und Butzen. Über dem Schild rechts eine rot-silberne Mitra mit goldener Verzierung und Fütterung und zwei rot-silbern-goldenen Infuln, durchsteckt von einem goldenen Krummstab mit silbernem Velum und links auf einem Spangenhelm mit golden-rot-silberner Helmdecke ein Halbflug als Hilfskleinod.“[6]

Beziehungsnetz

Verwandtschaft

Bruder: Hans Meier, Klosteramtmann in Bremgarten

Abt Jakob hatte mindestens eine Tochter (Elisabeth, verheiratet mit Jakob Wyss aus Bremgarten) und einen Sohn.

Bibliographie

  • Baumann, Jörg, Tumult im Kloster Muri: Die Geschichte des einzigen Abtes, der je abgesetzt wurde, in: Aargauer Zeitung vom 5.11.2022.
  • Walther Benz: Bremgarter Chronik – Geschichte der Stadt Bremgarten vom Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert. Bremgarten 1988, S. 177–178.
  • Helvetia Sacra, III I, S. 934.
  • Martin Kiem: Geschichte der Benedictiner Abtei Muri-Gries. Band 1. Stans 1888, S. 335–347.
  • Wolfram Limacher: Geschichte der Zisterzienserabtei St. Urban im Zeitraum von 1551 - 1627. Fribourg 1970.
  • Kurt Strebel: Die Benediktinerabtei Muri in nachreformatorischer Zeit 1549-1596. Vom Tode des Abtes Laurenz von Heidegg bis zur Wahl von Abt Johann Jodok Singisen. H. Schellenberg, Winterthur 1967, S. 80–89, 176.
  • Nachlass Abt Jakob Meier im StiAMG Sarnen.
  • Leodegar Mayer: Compendium Archivii Murensis. A. 1735, S. 135 (Handschrift StiAMG Sarnen).
  • Anton Wohler: Jakob Meier. In: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS). (hls-dhs-dss.ch [abgerufen am 11. September 2018]).
  • Jakob Meier in der deutschsprachigen Wikipedia.
  • Professbuch: Nr. 351.

Einzelnachweise

  1. Unterlagen Professbuch P. Adelhelm Rast und P. Dominikus Bucher.
  2. Kiem I, S. 389 erwähnt die Daten 1572 bis 1585.
  3. Wolfram Limacher: Geschichte der Zisterzienserabtei St. Urban im Zeitraum von 1551 - 1627. Fribourg 1970, S. 9.
  4. Walther Benz: Bremgarter Chronik – Geschichte der Stadt Bremgarten vom Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert. Bremgarten 1988, S. 177–178.
  5. Helvetia Sacra, III I, S. 934.
  6. Farbig: Leodegar Mayer: Compendium Archivii Murensis. A. Muri, S. 38 (StiAMG Sarnen M.Cod. chart. 480). Federzeichnung: Augustin Stöcklin: Cod. chart. 313 Miscella historica Monasterii Murensis. 1630, S. 191 (Handschrift StiAMG Sarnen Cod. chart. 313 und 313a).
Vorgänger Amt Nachfolger
Hieronymus Frey (Abt) Abt
1585–1596
Johann Jodok Singisen (Abt)
Alexander Schnider Subprior
1572–1585
Ulrich Leuthard