Orgeln: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Muri
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 4: Zeile 4:
  
 
=== Hauptorgel===
 
=== Hauptorgel===
 +
 +
====Beschreibung====
 +
 +
====Chronik====
 +
 +
* 12.Jh. In der alten Basilika existierte vermutlich bereits eine Schwalbennest-Orgel an der nördlichen Wand der Basilika.
 +
* 1557 baute Balthasar Mygel, Basel, eine Orgel, wahrscheinlich auf der Westempore.
 +
* 1586 renovierte Peter Johann Rietsch, Basel, die Schwalbennest-Orgel und versetzte diese auf den Lettner.
 +
* 1630 Thomas Schott, der ursprünglich aus Urach stammte und 1616 in Bremgarten das Bürgerrecht erhielt, baute auf der Westempore eine Orgel mit Rückpositiv und 28 Registern auf zwei Manualen und Pedal (>Disposition).
 +
* 1660 '''P. [[Jodok Schnyder]]''' baute eine neue Orgel auf den Lettner. Dieses Instrument wurde nach dem Barockumbau der Klosterkirche als Epistelorgel wieder aufgestellt (siehe dort).
 +
* 1743 Renovation durch Josef und Viktor Ferdinand Bossart, Baar. Erweiterung der Disposition auf 34 Register. Im vorher 4-füssigen Rückpositiv wurde ein 8‘-Basisregister und zwei Zungen eingebaut.
 +
* 1827 Revision durch J.R. Bossart. Die Klaviatur wurde bis f‘‘‘ erweitert. Im Hauptwerk wurde das Register "Suffleidten" 8' durch eine Spillflöte 8' und im Rückpositiv die "Spitzfleidten" 2' durch eine Octav 2' ersetzt.
 +
* 1834 Die Empore wurde erweitert und mit einer neuen Brüstung versehen und so musste das Rückpositiv weichen. Umbau der Orgel durch Conrad Bloch, Aesch/Basel, welcher das Rückpositiv als Oberwerk auf das Hauptwerksgehäuse setzte, was zur Folge hatte, dass die Traktur und die Balganlage verändert wurden. Auch die Disposition wurde neu gestaltet.
 +
* 1841 Aufhebung des Klosters. Die grosse Orgel wurde nicht mehr gewartet und kaum noch gespielt.
 +
* 1852 revidierte Friedrich Haas, Kleinlaufenburg D, die Orgel. Er ersetzte das Register "Trommeten Rohr" 16' durch eine Trompete 16', im Oberwerk hat er die Holzpfeifen des Principal 4' durch Zinnpfeifen ersetzt und das Instrument um ein pythagoräisches Komma höher gestimmt.
 +
* 1904 Einbau von drei Magazinbälgen mit handbetriebenen Schöpferbälgen durch Friedrich Goll, Luzern. Die neue Windversorgung wurde in einem Nebenraum zur Empore aufgestellt.
 +
* 1920 Dem damaligen Zeitgeist folgend, baute die Firma Goll, Luzern, ein vollständig neues, röhrenpneumatisches und romantisch intoniertes Werk ins alte Gehäuse. Ein Teil des von Schott stammenden Pfeifenmaterials wurde weiterverwendet.
 +
* 1966 Ab 1966 wurde die Empore rekonstruiert. Es drängte sich jetzt auch eine Rekonstruktion der Schott-Orgel auf.
 +
* 1972 Umbau und teilweiser Neubau im alten Gehäuse von Schott durch Orgelbau Metzler AG, Dietikon. Das Rückpositiv wurde wieder in die Brüstung eingesetzt. Die mechanische Traktur und die Windladen mussten in traditioneller Bauweise wieder hergestellt werden. Neben dem Gehäuse war von Schott noch einiges Pfeifenmaterial vorhanden, das in der rekonstruierten Orgel wieder eingesetzt werden konnte. Als Kompromiss wurden aber gegenüber der ursprünglichen Disposition einige Register mehr eingebaut. Von den heute 34 Registern stammen 16 ganz oder teilweise noch von Schott.
 +
* 2005 Revision durch Kuhn AG, Männedorf. In Anlehnung an die von Bossart erstellten Keilbälge, die auch als Schöpferbälge im Kalkantenbetrieb dienten, wurde eine neue Keilbalganlage mit 7 Keilbälgen gebaut, zusammen mit einer Vorrichtung, die trotz motorischem Betrieb eine authentische Windversorgung mit schöpfenden Bälgen ermöglicht
  
 
===Evangelienorgel===
 
===Evangelienorgel===

Version vom 24. Oktober 2023, 08:51 Uhr

Standorte

Muri, Klosterkirche

Hauptorgel

Beschreibung

Chronik

  • 12.Jh. In der alten Basilika existierte vermutlich bereits eine Schwalbennest-Orgel an der nördlichen Wand der Basilika.
  • 1557 baute Balthasar Mygel, Basel, eine Orgel, wahrscheinlich auf der Westempore.
  • 1586 renovierte Peter Johann Rietsch, Basel, die Schwalbennest-Orgel und versetzte diese auf den Lettner.
  • 1630 Thomas Schott, der ursprünglich aus Urach stammte und 1616 in Bremgarten das Bürgerrecht erhielt, baute auf der Westempore eine Orgel mit Rückpositiv und 28 Registern auf zwei Manualen und Pedal (>Disposition).
  • 1660 P. Jodok Schnyder baute eine neue Orgel auf den Lettner. Dieses Instrument wurde nach dem Barockumbau der Klosterkirche als Epistelorgel wieder aufgestellt (siehe dort).
  • 1743 Renovation durch Josef und Viktor Ferdinand Bossart, Baar. Erweiterung der Disposition auf 34 Register. Im vorher 4-füssigen Rückpositiv wurde ein 8‘-Basisregister und zwei Zungen eingebaut.
  • 1827 Revision durch J.R. Bossart. Die Klaviatur wurde bis f‘‘‘ erweitert. Im Hauptwerk wurde das Register "Suffleidten" 8' durch eine Spillflöte 8' und im Rückpositiv die "Spitzfleidten" 2' durch eine Octav 2' ersetzt.
  • 1834 Die Empore wurde erweitert und mit einer neuen Brüstung versehen und so musste das Rückpositiv weichen. Umbau der Orgel durch Conrad Bloch, Aesch/Basel, welcher das Rückpositiv als Oberwerk auf das Hauptwerksgehäuse setzte, was zur Folge hatte, dass die Traktur und die Balganlage verändert wurden. Auch die Disposition wurde neu gestaltet.
  • 1841 Aufhebung des Klosters. Die grosse Orgel wurde nicht mehr gewartet und kaum noch gespielt.
  • 1852 revidierte Friedrich Haas, Kleinlaufenburg D, die Orgel. Er ersetzte das Register "Trommeten Rohr" 16' durch eine Trompete 16', im Oberwerk hat er die Holzpfeifen des Principal 4' durch Zinnpfeifen ersetzt und das Instrument um ein pythagoräisches Komma höher gestimmt.
  • 1904 Einbau von drei Magazinbälgen mit handbetriebenen Schöpferbälgen durch Friedrich Goll, Luzern. Die neue Windversorgung wurde in einem Nebenraum zur Empore aufgestellt.
  • 1920 Dem damaligen Zeitgeist folgend, baute die Firma Goll, Luzern, ein vollständig neues, röhrenpneumatisches und romantisch intoniertes Werk ins alte Gehäuse. Ein Teil des von Schott stammenden Pfeifenmaterials wurde weiterverwendet.
  • 1966 Ab 1966 wurde die Empore rekonstruiert. Es drängte sich jetzt auch eine Rekonstruktion der Schott-Orgel auf.
  • 1972 Umbau und teilweiser Neubau im alten Gehäuse von Schott durch Orgelbau Metzler AG, Dietikon. Das Rückpositiv wurde wieder in die Brüstung eingesetzt. Die mechanische Traktur und die Windladen mussten in traditioneller Bauweise wieder hergestellt werden. Neben dem Gehäuse war von Schott noch einiges Pfeifenmaterial vorhanden, das in der rekonstruierten Orgel wieder eingesetzt werden konnte. Als Kompromiss wurden aber gegenüber der ursprünglichen Disposition einige Register mehr eingebaut. Von den heute 34 Registern stammen 16 ganz oder teilweise noch von Schott.
  • 2005 Revision durch Kuhn AG, Männedorf. In Anlehnung an die von Bossart erstellten Keilbälge, die auch als Schöpferbälge im Kalkantenbetrieb dienten, wurde eine neue Keilbalganlage mit 7 Keilbälgen gebaut, zusammen mit einer Vorrichtung, die trotz motorischem Betrieb eine authentische Windversorgung mit schöpfenden Bälgen ermöglicht

Evangelienorgel

Beschreibung

  • Typ:
    • Traktur mechanisch
    • Registratur mechanisch
    • Windladen Schleifladen
  • Baujahr: 1743
  • Orgelbauer: Josef u. Viktor Ferdinand Bossart, Baar
  • Manuale: 1+ Pedal
  • Register: 8
    • Manual I, CDEFGA - c(kurze Bassoktave): Prinzipal 8; Coppel 8; Oktave 4; Flöte 4; Superoktave 2; Sesquialter II 1 1/3 ' + 4/5; Mixtur III 2 ' + 1 ' + 2/3
    • Pedal, CDEFGA - a°, (kurze Bassoktave); Subbass 16
    • Koppeln, Spielhilfen: feste Pedalkopp

Chronik

  • 1696 baute Hans Melchior von Zuben aus Unterwalden nach dem Umbau der Klosterkirche eine Orgel auf der Evangelienseite. Gleichzeitig hat er die ehemals auf dem Lettner stehende Orgel von P. Jodok Schnyder auf der Epistelseite wieder aufgestellt. Die sich gegenüber stehenden Prospekte sind, mit wenigen Ausnahmen, bei beiden Orgeln gleich.1743Bau einer neuen Orgel auf der Evangelien-Seite, gleichzeitig mit der Orgel auf der Epistel-Seite. Die bestehenden Prospekte wurden wieder verwendet.1841Klosteraufhebung. Die Instrumente in der Klosterkirche wurden nicht mehr gewartet, die Evangelienorgel wurde überhaupt nicht mehr und die andern Orgeln nur noch selten gespielt.
  • 1962 Restaurierung der Orgel durch Orgelbau Metzler AG, Dietikon, sowie der Gehäuse und des Zierats durch Bühlmann. Die Disposition von 1743 ist weitgehend erhalten geblieben.
  • 1992 Revision durch Bernhard Edskes, Wohlen. Die Windversorgung wurde restauriert und die Temperierung (Stimmung) nach Bossart wieder hergestellt.
  • 2017 Generalrevision durch Orgelbau Kuhn AG, Männedorf

Epistelorgel

Chronik

  • 1660 P. Jodok Schnyder baute eine neue Orgel auf den Lettner.1696 Nach dem Barockumbau der Klosterkirche hat Hans Melcher von Zuben aus Unterwalden die Schnyder-Orgel als Epistelorgel wieder aufgestellt. Gleichzeitig baute er auf der Evangelienseite eine Orgel, deren Prospekt mit wenigen Ausnahmen der Epistelorgel glich (siehe dort).
  • 1743 Bau einer neuen Orgel durch Josef und Viktor Ferdinand Bossart, Baar, mit 15 Registern auf 14 Schleifen auf 1 Manual und Pedal
  • 1818 Pedalerweiterung mit Octavbass 8' durch Orgelbauer Michael Gassler.
  • 1832 Pedalumbau und Manualerweiterung von auf C – f durch Remigius Bossart, Baar.
  • 1834 Umbau durch Conrad und Xaver Bloch, Basel. Die neue Orgel im alten Gehäuse hatte danach immer noch 16 Register auf einem Manual und Pedal
  • 1841 Klosteraufhebung. Die Instrumente in der Klosterkirche wurden nicht mehr gewartet und kaum noch gespielt.
  • 1962 Restaurierung der Orgeln in der Klosterkirche durch Metzler AG, Dietikon. Die Epistelorgel stimmte danach mit geringen Abweichungen mit dem Zustand von 1832 überein.
  • 1992 Revision durch Orgelbauer Bernhard Edskes, Wohlen. Dabei wurden die Abweichungen von Metzler rückgängig gemacht, die Keilbalganlage von Bossart restauriert und die Orgel nach Bossart gestimmt.
  • 2017 Generalrevision durch Orgelbau Kuhn AG, Männedorf.

Chororgel

Regalportativ

Sarnen, Gymnasium

Gymnasium, Orgel in der Studentenkirche

Beschreibung

  • Typ:
    • Traktur mechanisch
    • Registratur mechanisch
    • Windladen Schleifladen
  • Umbau: 1941
  • Orgelbauer:Kuhn AG, Männedorf
  • Manuale: 2+ Pedal
  • Register: 15;
  • Manual I, C - f, Hauptwerk; Prinzipal 8; Bourdon 8; Gemshorn 8; Octave 4; Flöte 4; Mixtur 2 2/3; Octave 2
  • Manual II, C - f Schwellwerk; Lieblich Gedeckt 8; Salicional 8; Flauto amabile 4; Quinte 2 2/3; Flageolet 2
  • Pedal, C - d; Subbass 16; Bourdon 16; Oktavbass 8
  • Koppeln, Spielhilfen: Normalkoppeln II - I, II - P, I - P; 3 Kollektivtritte

Chronik

  • 1891 Bau einer Orgel in der alten Kollegiumskirche durch Orgelbauer Friedrich Goll, Luzern, mit 15 Registern auf 2 Manualen und Pedal (Opus 97).
  • 1905 Einbau eines elektrischen Gebläses durch Orgelbau Goll & Cie, Luzern.
  • 1941 Umbau durch Orgelbau Kuhn AG, Männedorf
  • 1992 Revision durch Orgelbau Goll AG, Luzern

Sarnen, Kirche St. Martin (Kollegikirche)

Hauptorgel

Beschreibung

  • Typ: TrakturmechanischRegistraturelektrischWindladenSchleifladen
  • Baujahr: 1966
  • Einweihung: 11. Dezember 1966
  • Orgelbauer: Mathis AG, Näfels
  • Manuale: 2+ Pedal
    • Register:27
    • Manual I, C - g, Rückpositiv; Bleigedackt 8; Prinzipal 4; Blockflöte 4; Sesquialter 2 2/3 + 1 3/5; Flachflöte 2; Oktave 1; Scharff III - IV1/2; Trichterregal 8
    • Manual II, C - g, Hauptwerk; Rohrquintade 16; Prinzipal 8; Gemshorn 8; Koppelflöte 8; Oktave 4; Nachthorn 4; Quinte 2 2/3; Oktave 2: Mixtur IV - V1 1/3; Trompete 8
    • Pedal, C - f; Prinzipalbass 16; Subbass 16: Octave 8; Rohrpommer 8; Choralbass 4; Rauschpfeife III 2 2/3; Posaune 16; Zinke 8; Schalmei 4;
    • Koppeln, Spielhilfen: Normalkoppeln I - II, II - Pvor 2015; Tutti; 3 freie Kombinationen; ab 2015: elektronische Setzeranlag

Chronik

  • 1966 Bau einer Orgel in der neuen Kollegiumskirche durch Orgelbau Mathis & Cie, Näfels, mit 27 Registern auf 2 Manualen und Pedal.
  • 1988 Reparaturen von Wasserschäden am Gehäuse, an der Pedallade und am Balg durch Orgelbau Mathis & Cie, Näfels.
  • 1991 Revision durch Orgelbau Mathis & Söhne, Näfels.2010Reparatur am Prinzipal 8' im Pedal durch Orgelbau Mathis AG, Näfels.
  • 2015 Revision durch Orgelbau Mathis AG, Näfels.

Chororgel

Beschreibung

  • Typ:
    • Traktur mechanisch
    • Registratur mechanisch
    • Windladen Schleifladen
  • Baujahr: 1969
  • Einweihung: 14. November 1969
  • Orgelbauer: Mathis AG, Näfels
  • Manuale:2+ Pedal
  • Register: 12
    • Manual I, C - g, Hauptwerk; Prinzipal 8; Spitzflöte 8; Oktave 4; Pommer 4; 1991 Oktave 2; Mixtur1 1/3
    • Manual II, C - g, Brustwerk (schwellbar seit 2010); Gedackt 8; Rohrflöte 4; Prinzipal 2; Terzian II1 3/5
    • Pedal, C - f; Untersatz 16; Flöte 8
    • Koppeln, Spielhilfen: Normalkoppeln II - I, II - P, I - P; Absteller Mixtur

Chronik

  • 1969 Bau der Orgel durch Orgelbau Mathis AG, Näfels, mit 12 Registern auf 2 Manualen und Pedal.
  • 1991 Revision und Einsetzen der Pfeifen der Octave 2' auf die bereits beim Neubau vorbereitete Schleife durch Orgelbau Mathis AG, Näfels.
  • 2010 Anbringen von Schwelljalousien am Brustwerk durch Orgelbau Mathis AG, Näfels.
  • 2015 Revision durch Orgelbau Mathis AG, Näfels