Paul Küttel: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Paul (Leonz) Küttel''' (* [[1. Juli]] [[1756]] von Gersau;  † [[2. September]] [[1806]] in Goldau)
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P. Paul legte 1775 im Kloster Muri Profess ab. Am 29. März 1778 wurde er zum Subdiakon geweiht, am 13. Mai 1779 zum Diakon. 1780 folgte die Priesterweihe. P. Paul war erst in der Schule tätig. Er war 1787 [[Lehrer]] der Rhetorik.<ref>Act. Cap. VI/16.</ref> Auf Allerheiligen 1788 wurde er zum Pfarrer in [[Glatt]] bestimmt.<ref>StiAMG Sarnen, A-IV-VII-12-8.</ref> Er ersetzte dort den am 12. Oktober verstorbenen [[Josef Landtwing]].<ref>Im Oktober 1788 sprang übergangsmässig P. [[Gallus Bütler]] als Pfarrer ein.</ref>
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Der sonst begabte Konventual war ein Hypochonder, nervös, unverträglich und träge. Er zerstritt sich mit den Oberen. Von Glatt musste wegen schlechten Benehmens abberufen werden. Gegenüber verschiedenen Anklagen gegen die Murenser, die in Deutschland wirkten, ist zu bemerken, dass P. Paul der einzige war, gegen den mit Recht Klage geführt werden konnte. In Muri bat er um Säkularisation, die er auch erhielt. Er verliess das Kloster am 20. Februar 1795 und wirkte in der Folge als Kaplan im [http://frauenkloster-schwyz.ch/ Frauenkloster Schwyz]. Seine Schwester war Priorin der Dominikanerinnen. Anschliessend arbeitete er als Kaplan in [https://de.wikipedia.org/wiki/Merlischachen Meerlischachen] und ab 1798 als Kaplan in [https://de.wikipedia.org/wiki/Seewen_SZ Seewen SZ]. Von dort wechselte er 1803 als Kaplan und Frühmesser nach [https://de.wikipedia.org/wiki/Goldau Goldau] und verlor dort 1806 durch den [https://de.wikipedia.org/wiki/Bergsturz_von_Goldau Bergsturz] sein Leben.<ref>Unterlagen [[Professbuch]] P. [[Adelhelm Rast]] und Abt [[Dominikus Bucher]] sowie Zettelkatalog P. [[Adelhelm Rast]] im StiAMG Sarnen.</ref>
  
 
== Lebensdaten ==
 
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[[Profess]]: 2. Juli 1775
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Weihe zum Subdiakon: 29. März 1778
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Weihe zum Diakon: 13. Mai 1779
  
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[[Ausgetretene Mönche|Austritt]]: 20. Februar 1795
 
[[Ausgetretene Mönche|Austritt]]: 20. Februar 1795
  
 
== [[Ämter]] ==
 
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[[Lehrer]] in Muri: 1780–1788
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Pfarrer in [[Glatt]]: 1788–1792
 
Pfarrer in [[Glatt]]: 1788–1792
  
== Beziehungsnetz ==
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== Verwandtschaft ==
=== Verwandtschaft ===
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=== Eltern ===
Sohn des [http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D29336.php Johann Anton Küttel], Gastwirt, Bäcker, Müller und Florettseidenunternehmer, und der Brigitta Camenzind.
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* [http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D29336.php Johann Anton Küttel], Gastwirt, Bäcker, Müller und Florettseidenunternehmer, und Brigitta Camenzind, Gersau.
 
 
[http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D25729.php Fürstabt Beat Küttel] von Einsiedeln war ein Halbonkel von P. Paul.
 
  
== Lebensbeschreibung ==
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=== Onkel ===
P. Paul legte 1775 im Kloster Muri Profess ab. Am 29. März 1778 wurde er zum Subdiakon geweiht, am 13. Mai 1779 zum Diakon. 1780 folgte die Priesterweihe. P. Paul war erst in der Schule tätig. Er war 1787 [[Lehrer]] der Rhetorik.<ref>Act. Cap. VI/16.</ref> Auf Allerheiligen 1788 wurde er zum Pfarrer in [[Glatt]] bestimmt.<ref>StiAMG Sarnen, A-IV-VII-12-8.</ref> Er ersetzte dort den am 12. Oktober verstorbenen [[Josef Landtwing]].<ref>Im Oktober 1788 sprang übergangsmässig P. [[Gallus Bütler]] als Pfarrer ein.</ref>
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* [http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D25729.php Fürstabt Beat Küttel], OSB, Konventuale im [https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Einsiedeln Benediktinerkloster Einsiedeln]<ref>{{Literatur | Autor=Rudolf Henggeler |Titel=Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei U. L. F. zu Einsiedeln |Reihe=Monasticon-Benedictinum Helvetiae |BandReihe=III | Ort=Zug |Datum=1933 |Seiten=423}}</ref>  
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* P. [https://www.sg.ch/content/kanton_st__gallen/home/kultur/stiftsarchiv/geschichte/abtei_st_gallen/konventualen/professen_unter_abtcoelestinguggervonstaudachteil11754-1767.popup.html Gabriel Küttel] (1744–1781), OSB, Konventuale im [https://www.sg.ch/home/kultur/stiftsarchiv/geschichte/abtei_st_gallen.html Benediktinerkloster St. Gallen]<ref>{{Literatur | Autor=Rudolf Henggeler |Titel=Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei der heiligen Gallus und Otmar zu St. Gallen |Reihe=Monasticon-Benedictinum Helvetiae |BandReihe = I | Ort=Zug |Datum=1929 |Seiten=410}}</ref>
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* Andreas Küttel, 1787–1808 Kaplan und Pfründer der Kaplanei Mariazell in [[Sursee]]
  
Der sonst begabte Konventual war ein Hypochonder, nervös, unverträglich und träge. Er zerstritt sich mit den Oberen. Von Glatt musste wegen schlechten Benehmens abberufen werden. Gegenüber verschiedenen Anklagen gegen die Murenser, die in Deutschland wirkten, ist zu bemerken, dass P. Paul der einzige war, gegen den mit Recht Klage geführt werden konnte. In Muri bat er um Säkularisation, die er auch erhielt. Er verlies den Orden und verlor 1806 als Kaplan in Goldau durch den Bergsturz sein Leben.<ref>Notizen [[Professbuch]] P. Adelhelm Rast und P. Dominikus Bucher sowie Zettelkatalog P. Adelhelm Rast im Stiftsarchiv Muri-Gries in Sarnen.</ref>
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=== Geschwister ===
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* P. [http://klosterarchiv.ch/e-archiv_professbuch.php Meinrad Küttel] (1747–1775), OSB, Konventuale im [https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Einsiedeln Benediktinerkloster Einsiedeln]<ref>{{Literatur | Autor=Rudolf Henggeler |Titel=Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei U. L. F. zu Einsiedeln |Reihe=Monasticon-Benedictinum Helvetiae |BandReihe=III | Ort=Zug |Datum=1933 | Seiten=443}}</ref>
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* Sr. Waldburga Küttel, [http://www.kloster-au.ch/ Benediktinerinnenkloster Au] in Trachslau bei Einsiedeln
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* Sr. Meinrada Küttel, [http://www.kloster-au.ch/ Benediktinerinnenkloster Au] in Trachslau bei Einsiedeln
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* Rosa Küttel, verheiratet mit Josef Maria Camenzind, Landammann von Gersau
  
 
== Werke ==
 
== Werke ==
* P. Paul Küttel schrieb im Auftrag des Zeremoniars von Beromünster J.A. Balthasar das letzte Directorium für Beromünster (1786–1788).<ref>Melchior Estermann: ''Die Gründungslegende des Stiftes Bero-Münster in Wort und Bild.'' Luzern 1905, S. 7. Karl Alois Kopp: ''Die Stiftsbibliothek von Beromünster.'' In: ''Jahresbericht der Mittelschule Münster 1903/04.'' S. 11.</ref>
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* P. Paul Küttel schrieb im Auftrag des Zeremoniars von Beromünster J.A. Balthasar das letzte Directorium für Beromünster (1786–1788).<ref>Melchior Estermann: ''Die Gründungslegende des Stiftes Bero-Münster in Wort und Bild.'' Luzern 1905, S. 7. Karl Alois Kopp: ''Die Stiftsbibliothek von Beromünster.'' In: ''Jahresbericht der Mittelschule Münster 1903/04,'' S. 11.</ref>
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== Bibliographie ==
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* {{Literatur | Autor=Rudolf Henggeler |Titel=Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei der heiligen Gallus und Otmar zu St. Gallen |Reihe=Monasticon-Benedictinum Helvetiae |BandReihe = I | Ort=Zug |Datum=1929}}
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* Ott, G., Kurze Beschreibung des Bergsturzes vom Rossberg bei Goldau (Kt. Schwyz), Goldau 1920.
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* Professbuch: Nr. 583.
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* Nachlass von P. Paul Küttel, StiAMG Sarnen [http://archiv.muri-gries.ch/index.php/p-paul-maria-leonz-kuettel-1756-1806 N.583.]
  
 
== Einzelnachweise ==
 
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== Bibliographie ==
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* Professbuch: Nr. 583.
 
* [http://www.muri-gries.ch/archiv/index.php/p-paul-maria-leonz-kuettel-1756-1806 Nachlass von P. Paul Küttel] im StiAMG Sarnen.
 
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Aktuelle Version vom 14. Juli 2021, 08:43 Uhr

Paul (Leonz) Küttel (* 1. Juli 1756 von Gersau; † 2. September 1806 in Goldau)

Lebensbeschreibung

P. Paul legte 1775 im Kloster Muri Profess ab. Am 29. März 1778 wurde er zum Subdiakon geweiht, am 13. Mai 1779 zum Diakon. 1780 folgte die Priesterweihe. P. Paul war erst in der Schule tätig. Er war 1787 Lehrer der Rhetorik.[1] Auf Allerheiligen 1788 wurde er zum Pfarrer in Glatt bestimmt.[2] Er ersetzte dort den am 12. Oktober verstorbenen Josef Landtwing.[3]

Der sonst begabte Konventual war ein Hypochonder, nervös, unverträglich und träge. Er zerstritt sich mit den Oberen. Von Glatt musste wegen schlechten Benehmens abberufen werden. Gegenüber verschiedenen Anklagen gegen die Murenser, die in Deutschland wirkten, ist zu bemerken, dass P. Paul der einzige war, gegen den mit Recht Klage geführt werden konnte. In Muri bat er um Säkularisation, die er auch erhielt. Er verliess das Kloster am 20. Februar 1795 und wirkte in der Folge als Kaplan im Frauenkloster Schwyz. Seine Schwester war Priorin der Dominikanerinnen. Anschliessend arbeitete er als Kaplan in Meerlischachen und ab 1798 als Kaplan in Seewen SZ. Von dort wechselte er 1803 als Kaplan und Frühmesser nach Goldau und verlor dort 1806 durch den Bergsturz sein Leben.[4]

Lebensdaten

Profess: 2. Juli 1775

Weihe zum Subdiakon: 29. März 1778

Weihe zum Diakon: 13. Mai 1779

Priesterweihe: 23. September 1780 in Konstanz.

Austritt: 20. Februar 1795

Ämter

Lehrer in Muri: 1780–1788

Pfarrer in Glatt: 1788–1792

Verwandtschaft

Eltern

  • Johann Anton Küttel, Gastwirt, Bäcker, Müller und Florettseidenunternehmer, und Brigitta Camenzind, Gersau.

Onkel

Geschwister

Werke

  • P. Paul Küttel schrieb im Auftrag des Zeremoniars von Beromünster J.A. Balthasar das letzte Directorium für Beromünster (1786–1788).[8]

Bibliographie

  • Rudolf Henggeler: Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei der heiligen Gallus und Otmar zu St. Gallen (= Monasticon-Benedictinum Helvetiae. Band I). Zug 1929.
  • Rudolf Henggeler: Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei U. L. F. zu Einsiedeln (= Monasticon-Benedictinum Helvetiae. Band III). Zug 1933.
  • Ott, G., Kurze Beschreibung des Bergsturzes vom Rossberg bei Goldau (Kt. Schwyz), Goldau 1920.
  • Professbuch: Nr. 583.
  • Nachlass von P. Paul Küttel, StiAMG Sarnen N.583.

Einzelnachweise

  1. Act. Cap. VI/16.
  2. StiAMG Sarnen, A-IV-VII-12-8.
  3. Im Oktober 1788 sprang übergangsmässig P. Gallus Bütler als Pfarrer ein.
  4. Unterlagen Professbuch P. Adelhelm Rast und Abt Dominikus Bucher sowie Zettelkatalog P. Adelhelm Rast im StiAMG Sarnen.
  5. Rudolf Henggeler: Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei U. L. F. zu Einsiedeln (= Monasticon-Benedictinum Helvetiae. Band III). Zug 1933, S. 423.
  6. Rudolf Henggeler: Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei der heiligen Gallus und Otmar zu St. Gallen (= Monasticon-Benedictinum Helvetiae. Band I). Zug 1929, S. 410.
  7. Rudolf Henggeler: Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei U. L. F. zu Einsiedeln (= Monasticon-Benedictinum Helvetiae. Band III). Zug 1933, S. 443.
  8. Melchior Estermann: Die Gründungslegende des Stiftes Bero-Münster in Wort und Bild. Luzern 1905, S. 7. Karl Alois Kopp: Die Stiftsbibliothek von Beromünster. In: Jahresbericht der Mittelschule Münster 1903/04, S. 11.