Ägid von Waldkirch

Aus Muri
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Wappen von Abt Ägid von Waldkirch aus P. Leodegar Mayers Compendium Archivii Murensis A, S. 47.

Ägid (Johann Philipp) von Waldkirch [1] (* 1619 von Schaffhausen; † 28. Januar 1667 in Muri)

Lebensdaten

Profess: 1. Mai 1637

Rorschach, „Kongregationshochschule“: Immatrikulation 1641, Studium der Theologie und des Kirchenrechtes bis 1645[1]

Weihe zum Diakon: 24. September 1644

Priesterweihe: 23. Dezember 1645

Wahl zum Abt: 16. April 1657

Ämter

Novizenmeister und Klerikerinstruktor: 1652–1653

Pfarrer in Bünzen: 1653–1654

Subprior: 1654–1657

Bibliothekar: 1654–1657

Lehrer in Muri: 1655–1657

Abt: 1657–1667

Beziehungsnetz

Verwandtschaft

Eltern: Johann Caspar von Waldkirch (aus der katholischen Linie des alten Schaffhausergeschlechtes von Waldkirch), Herr zu Schollenberg, Forstmeister von St. Blasien und Obervogt zu Blumegg, Obervogt von Rheinau, und Katharina Göldlin von Tiefenau. Diese war eine Schwester von der Frau seines Bruders Georg Christoph und in erster Ehe mit Georg von Beroldingen vermählt.

Grosseltern:

  • väterlicherseits: Bürger von Rheinau.
  • mütterlicherseits: Heinrich Göldlin, Kleinrat, Kirchenpfleger, Statthalter und Schulthess von Rapperswil, und Anna Schiesser

Geschwister:

Onkel und Tanten [5]:

  • Georg Christoph von Waldkirch, verheiratet mit Anna Maria Göldlin von Tiefenau, Schwester der Mutter
  • Maria Clepha Göldlin, ledig
  • Margareta Göldlin, verheiratet mit Heinrich Hässi, Landammann von Glarus
  • Eva Göldlin, verheiratet mit Jakob Effinger
  • Sr. Ursula Göldlin, OCist, Konventualin im Zisterzienserinnenkloster Tänikon
  • Hans Adam Göldlin, Richter, Kleinrat in Rappersil, Obervogt in Klingnau, verheiratet in erster Ehe mit Barbara Schulthess von Schopf zu Mammertshofen und in zweiter Ehe mit Euphrosyne von Mandach
  • Heinrich Göldlin, Kleinrat in Rapperswil, Obervogt von Rheinau, verheiratet in erster Ehe mit Esther Schenk von Castel, in zweiter Ehe mit Magdalena Oftringen und in dritter Ehe mit Barbara Erbringer von der Burg
  • Kaspar Göldlin, verheiratet mit Sybille von Stuben

Neffen und Nichten:

  • Jakob Heinrich Göldlin (+ 1690)
  • Karl Ulrich Göldlin
  • Johann Ludwig Gödlin (+ 1681)

Cousins:

Verwandte:

Lebensbeschreibung

Abt Ägid legte 1637 im Kloster Muri Profess ab. Er absolvierte sein Theologiestudium in Muri und Rorschach. Am 24. September 1644 wurde er zum Diakon geweiht, am 23. Dezember 1645 zum Priester. Eventuell wirkte er danach als Lehrer an der Klosterschule und war 1655 bis 1657 Professor der Philosophie und Theologie. Für ein Jahr übernahm er das Amt des Novizenmeisters und Klerikerinstruktors, danach war er Pfarrer von Bünzen. 1655 wurde er vom Abt Bonaventura Honegger mit päpstlicher Vollmacht zum Notarius publicus ernannt und übernahm im Kloster das Amt des Subpriors. Am 16. April 1657 wurde er zum Abt gewählt und am 20. Mai benediziert. Im Namen der Schweizerischen Benediktinerkongregation kümmerte er sich um schwierige Angelegenheiten im Zusammenhang mit den Klöstern Pfäfers und Murbach. Unter ihm wurde das Chorgestühl in der Klosterkirche Muri, das bereits unter Abt Dominikus Tschudi von Simon Bachmann begonnen worden war, vollendet. Zudem wurde auf Kapitelsbeschluss das Gasthaus zum Löwen erbaut. 1664 assistierte er bei der Benediktion seines Verwandten mütterlicherseits P. Nikolaus Göldlin von Tiefenau aus der Wettingen, der zum Abt des Zisterzienserklosters Thennenbach postuliert worden war.[9] Nach seinem Tod am 28. Januar 1667 wurde er in der Leontiuskapelle der Klosterkirche Muri beigesetzt.[10]

Wappen

Bibliographie

  • Adalrich, Arnold, Niklaus Göldlin von Tiefenau. Abt zu Thennenbach-Wettingen, Bregenz 1933.
  • Curti, Alfons, Das Landenberg-Haus. (Heimat-Museum) in Rapperswil, Uznach 1945.
  • Helvetia Sacra, III I, S. 938.
  • Henggeler, Rudolf, Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei der heiligen Gallus und Otmar zu St. Gallen, Monasticum-Benedictinum Helvetiae, Zug 1929.
  • Henggeler, Rudolf, Professbuch der Benediktinerabteien Pfäfers, Rheinau, Fischingen, Monasticum-Benedictinum Helvetiae II. Band, Zug 1931.
  • Henggeler, Rudolf, Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei Unserer Lieben Frau von Einsiedeln, Monasticon-Benedictinum Helvetiae III. Band, Zug 1933.
  • Henggeler, Rudolf, Professbücher der Benediktinerabteien St. Martin in Disentis, St. Vinzenz in Beinwil und Unserer Liebe Frau von Mariastein, St. Leodegar und St. Mauritius im Hof zu Luzern, Allerheiligen in Schaffhausen, St. Georg zu Stein am Rhein, Sta. Maria zu Wagenhausen, Hl. Kreuz und St. Johannes Ev. zu Trub, St. Johann im Thurtal, Monasticon-Benedictinum Helvetiae IV. Band, Zug 1956.
  • Kiem, Muri II, S. 37-41.
  • Koch, Aquinata, Das Dominikanerinnenkloster St. Katharina zu Wil 1228-1928, Wil 1930.
  • Rast, Adelhelm, Die Bedeutung des Abtes Johann Jodok Singisen für die Wissenschaft im Kloster Muri und seine akademisch gebildeten Mönche 1596-1644, in: Unsere Heimat. Jahresschrift der Historischen Gesellschaft Freiamt 34 (1960), 4-50.
  • Wohler, Anton: Waldkirch, Ägid von, in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 13.7.2018, URL: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D19493.php.
  • Ägid von Waldkirch in Wikipedia.
  • Nachlass Abt Ägid von Waldkirch im StiAMG Sarnen, N.408.
  • Professbuch: Nr. 408.
  • Briefe Abt Ägid von Waldkirch an die Tagsatzung im StiAMG Sarnen, Supplementum.H.149.

Einzelnachweise

  1. Rast, Adelhelm, Die Bedeutung des Abtes Johann Jodok Singisen für die Wissenschaft im Kloster Muri und seine akademisch gebildeten Mönche 1596-1644, in: Unsere Heimat. Jahresschrift der Historischen Gesellschaft Freiamt 34 (1960), 38.
  2. Henggeler, Rudolf, Professbücher der Benediktinerabteien St. Martin in Disentis, St. Vinzenz in Beinwil und Unserer Liebe Frau von Mariastein, St. Leodegar und St. Mauritius im Hof zu Luzern, Allerheiligen in Schaffhausen, St. Georg zu Stein am Rhein, Sta. Maria zu Wagenhausen, Hl. Kreuz und St. Johannes Ev. zu Trub, St. Johann im Thurtal, Monasticon-Benedictinum Helvetiae IV. Band, Zug 1956, 198.
  3. Henggeler, Rudolf, Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei Unserer Lieben Frau von Einsiedeln, Monasticon-Benedictinum Helvetiae III. Band, Zug 1933, 299-300.
  4. Koch, Aquinata, Das Dominikanerinnenkloster St. Katharina zu Wil 1228-1928, Wil 1930, 79.
  5. Göldlin vgl. Curti, Alfons, Das Landenberg-Haus. (Heimat-Museum) in Rapperswil, Uznach 1945, 60-62.
  6. Henggeler, Rudolf, Professbuch der Benediktinerabteien Pfäfers, Rheinau, Fischingen, Monasticum-Benedictinum Helvetiae II. Band, Zug 1931, 289.
  7. Henggeler, Rudolf, Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei der heiligen Gallus und Otmar zu St. Gallen, Monasticum-Benedictinum Helvetiae, Zug 1929, 307.
  8. Koch, Aquinata, Das Dominikanerinnenkloster St. Katharina zu Wil 1228-1928, Wil 1930, 82-83.
  9. Adalrich, Arnold, Niklaus Göldlin von Tiefenau. Abt zu Thennenbach-Wettingen, Bregenz 1933, 7.
  10. Notizen Professbuch P. Adelhelm Rast und P. Dominikus Bucher sowie Zettelkatalog P. Adelhelm Rast im StiAMG Sarnen und Helvetia Sacra, III I, S. 938.
Vorgänger Amt Nachfolger
Bonaventura Honegger (Abt) Abt
1657–1667
Fridolin Summerer (Abt)
Bonaventura Honegger Subprior
1654–1657
Fridolin Summerer