Ambros Trafojer

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P. Ambros Trafojer
P. Ambros Trafojer
P. Ambros Trafojer im oberen Kreuzgang Gries, 1943.

Ambros (August) Trafojer (* 17. August 1891 von Gries; † 7. Oktober 1974 in Gries)

Lebensdaten

Profess: 30. Oktober 1912

Rom, Sant'Anselmo und in Seckau: Studium der Theologie

Priesterweihe: 28. Juni 1916 in der Hauskapelle des Fürstbischofs von Brixen

Goldene Profess: 30. Oktober 1962

Ämter

Lektor in Gries: 1916–1974

Gastpater in Gries: 1920–1922

Kooperator in Gries: 1922–1924

Subpräfekt im Pädagogium in Gries: 1925–1928

Präfekt im Pädagogium in Gries: 1928–1929

Katechet in St. Georgen, Gries: 1928–1929

Direktor des Exerzitienhauses: 1929

Kooperator excurrens für Afing: 1929–1934

Klerikerinstruktor in Gries: 1930–1939

Novizenmeister in Gries: 1930–1933, 1939–1941

Subprior: 1938–1974

Archivar in Gries: 1938–1952

Brüderinstruktor: 1939–1957

Kooperator excurrens für Glaning: 1950–1951

Katechet in Glaning: 1953

Verwandtschaft

Eltern

  • Martin Trafojer und Maria Gasser, Gries

Geschwister

  • Maria Trafojer [1]

Lebenslauf

August war das sechste von neun Kindern des Martin und der Maria Trafojer im Winklerhof in Gries. Er besuchte das Franziskaner-Gymnasium in Bozen und trat nach der Reifeprüfung 1911 ins Kloster ein. Mit der einfachen Profess am 30. Oktober 1912 erhielt er den Klosternamen Ambros.

Er begann seine theologischen Studien 1912 in Sant Anselmo in Rom, musste aber 1915 nach der Kriegserklärung Italiens an Österreich Rom verlassen, um in der Benediktinerabtei Seckau in der Steiermark die Ausbildung fortzusetzen.

Nach seiner Priesterweihe am 28. Juni 1916 lehrte er an der theologischen Hausanstalt zuerst Dogmatik, bald aber Kirchengeschichte bis 1967. Geschichte und Kunst waren seine Leidenschaft. Abt Alfons hatte ihn zum Custos, dem Verantwortlichen für die Kulturgüter des Klosters ernannt, 1938 erfolgte sein Beauftragung als Stiftsarchivar. Frucht seiner Studien zur Haus- und Ordensgeschichte war das Buch "Das Kloster Gries", das im Jubiläumsjahr 1927 erschien und dessen Überarbeitung ihn die letzten Jahre seines Lebens intensiv beschäftigte.

P. Ambros war ein leidenschaftlicher Fotograf. Er lichtete viel lokalgeschichtlich Interessantes ab, entwickelte und vergrösserte in der Dunkelkammer und ordnete in mit präzisen Verzeichnissen erschlossenen Fotoalben und Diaserien seine Aufnahmen.

Am 24. Juni 1938 wurde er zum Subprior ernannt und übte dieses Amt bis zu seinem Tod aus. Seit 1943 war er gesetzlicher Vertreter des Klosters und zeichnete mit seiner Unterschrift für die wegen ihrer ausländischen Staatsbürgerschaft nicht zeichnungsberechtigten Äbte.

P. Ambros war die treibende Kraft hinter der Errichtung des von Maria Delago geschaffenen Kreuzwegs von Gries nach Glaning. Heute befinden sich die Stationen im Friedhof von Jenesien.

P. Ambros erfreute sich bis ins Alter einer guten Gesundheit. Sein Tod am 7. Oktober 1974 kam überraschend.

Werke

  • Abtei Muri-Gries - Bozen (= Kleine Kunstführer. Band 707). München 1959.
  • Das Kloster Muri-Gries. In: Stifte und Klöster (= Jahrbuch des Südtiroler Kulturinstituts. Band 2). 1962, S. 277–281.
  • Das Kloster Gries (Bozen) – Vom Chorherrenstift in der Au und in der Burg zum Benediktinerkloster Muri-Gries. 2. neu bearbeitete Auflage. Bozen 1982.
  • Der Grieser Pacher-Altar. Bozen 1955.
  • Die Knoller-Gemälde in der Stiftskirche zu Gries – Zum 200-jährigen Geburtstag des Meisters. In: Der Schlern. 1925, S. 343–355. [1]
  • Ein ganz verfallenes Kirchlein. In: Der Schlern. 1913, S. 270.
  • Franz Joseph Schaitter – Augustinerpropst in Gries weiht 213 Glocken von 1699-1731. In: Schlern. 1933, S. 114–118.
  • Geschichte des Klosters Gries. Bozen 1927.
  • Gries – Landschaft und Heimat, Die alte Grieser Bevölkerung. In: Sarner Kollegi-Chronik. Band 27, 1965, S. 2–6 (Heft 1) (muri-gries.ch [PDF; abgerufen am 12. Oktober 2021]).
  • Kampidell. In: Der Schlern. Band 47, 1973, S. 423–425.
  • Kurzer Abriss der Benediktiner-Ordensgeschichte. hauptsächlich nach Hilpisch u. Heimbucher zusammengestellt. Gries 1938.
  • Muri-Gries in 100 Jahren. In: Sarner Kollegi Chronik. Band 8, 1945, S. 11–17 (Heft 1) (muri-gries.ch [PDF; abgerufen am 12. Oktober 2021]).
  • Unsere liebe Frau im Walde, Senale, Nonsberg – Wallfahrtsbüchlein. Bozen 1947.

Bibliografie

  • Nina Flurina Caprez: «Ich hatte einen Ausschlafer». Der strenge Abt von Muri-Gries. Eine Begegnung mit Alfons Maria Augner 100 Jahre nach seiner Abtwahl. In: Unsere Heimat. Band 80, 2013, S. 31–58 (kloster-muri.ch [PDF; abgerufen am 25. Juni 2021]).
  • Wilhelm Fink: Neuere Literatur zur Geschichte der Benediktinerabtei Muri-Gries. In: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner-Ordens und seiner Zweige. Band 46, 1928, S. 106–109.
  • Die erste Kreuzwegstation am Glaninger Weg. In: Dolomiten. 11. Dezember 2006.
  • Sammlung von Nachrufen, verfasst von P. Beat Egli und anderen: N.792.4.20
  • Professbuch: Nr. 792.
  • Nachlass P. Ambros Trafojer, StiAMG Gries und Sarnen, N.792.

Einzelnachweise

  1. Nina Flurina Caprez: «Ich hatte einen Ausschlafer». Der strenge Abt von Muri-Gries. Eine Begegnung mit Alfons Maria Augner 100 Jahre nach seiner Abtwahl. In: Unsere Heimat. Band 80, 2013, S. 52 (kloster-muri.ch [PDF; abgerufen am 25. Juni 2021]).


Vorgänger Amt Nachfolger
Leodegar Untereiner Subprior
1938–1974
Amand Pfattner