Hieronymus Walher

Aus Muri
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Hieronymus (Adam) Walher (auch Waller oder Wallher) (* 1570 von Zug; † 3. Dezember 1639 in Muri)

Lebensbeschreibung

P. Hieronymus studierte in Mailand und wurde zuerst Weltpriester. Als solcher übernahm er auf Wunsch des Nuntius in Luzern die Stelle eines Spirituals im Zisterzienserinnenkloster Frauenthal. 1602 machte er Profess im Kloster Muri und erhielt als erster bei dieser Feier einen eigenen Ordensnamen.

In Muri wirkte er bis 1623 als Novizenmeister und Klerikerinstruktor sowie als Subprior. Danach war er im Auftrag seines Abts und des Nuntius für die tridentinische Reform mehrerer Frauenklöster auf dem Gebiet der Eidgenossenschaft tätig. So unter anderem in St. Andreas in Sarnen, wo das Kloster Muri etwa 50 Jahre auch die Visitation ausübte, zu St. Klara in Stans, St. Anna Im Bruch, Maria Opferung, Zug u.a. P. Hieronymus scheint für diese heikle Angelegenheit ein besonderes Geschick gehabt zu haben. Zusammen mit seinem Abt Johann Jodok Singisen nahm er auch in Männerklöstern Visitationen vor, so 1623 im Benediktinerkloster Pfäfers.[1]

Er starb 1639 als Liebhaber der kirchlichen Zeremonien und als begabter Seelsorger und Ratgeber. P. Hieronymus ist der Verfasser mehrerer aszetischer Werke.[2]

Lebensdaten

Mailand, Helvetisches Kolleg: Studium der Theologie

Priesterweihe: 1595 (genaues Datum unbekannt)

Beichtiger im Zisterzienserinnenkloster Frauenthal

Profess: 1. Mai 1602

Ämter

Subprior: 1609–1623

Novizenmeister: 1609–1623

Klerikerinstruktor: 1609–1623

Visitator im Kapuzinerinnenkloster Altdorf: 1625–1639

Stellvertretender Visitator im Kapuzinerinnenkloster St. Anna im Bruch, Luzern: 1623–1639

Stellvertretender Visitator im Benediktinerinnenkloster St. Lazarus, Seedorf: 1617–1639

Verwandtschaft

Eltern

Ulrich Walher und Dorothea Huber, Zug.

Neffe

Werke

  • Avitae religionis observationes.
  • De Benedictione Abbatis], 1614, M.MS. Bibl. Mur. 49, StiAMG Sarnen.
  • De Electione Abbatis, StiAMG Sarnen M.MS. Bibl. Mur. 50.
  • Consuetudines Monasterii Murensis, StiAMG Sarnen M.Cod. chart. 142a.
  • Pro monasterio Seedorff Uraniae.
  • Libellus de spiritualibus exercitiis in duas partes.
  • De Electione Abbatissae in Sedorfensi Monasterio, StiAMG Gries IT P3.6.6.* M.Cod. chart. 144.
  • Catalogus episcoporum mediolanensium, StiAMG Gries IT P3.6.6.* M.Cod. chart. 64a.
  • Kanonistische Vorlesungen, StiAMG Sarnen M.MS. Bibl. Mur. 77.
  • Aufnahme in den franziskanischen dritten Orden, StiAMG Sarnen M.NS 496.
  • Exerzitienbüchlein, StiAMG Sarnen, M.MS. Bibl. Mur. 61
  • De Benedictione Abbatissae ab Illmo Dno Nuncio facta in Monasterio Hermetisvillae, 1636.
  • Documenta, monita et remedia spiritualia, 1632, Mscr. Mur. 9, Kantonsbibliothek Aargau.

Bibliographie

  • Rudolf Henggeler: Professbuch der Benediktinerabteien Pfäfers, Rheinau, Fischingen (= Monasticon-Benedictinum Helvetiae. Band II). Zug 1931.
  • Albert Iten: Die Zuger Geistlichen der Orden, Kongregationen und Gesellschaften. Tugium Sacrum Band II (= Geschichtsfreund. Beiheft Nr. 15). Zug 1973, S. 55–56.
  • Vogler, Werner, Das Ringen um die Reform und Restauration der Fürstabtei Pfävers 1549-1637, Mels 1972.
  • Professbuch: Nr. 374.

Einzelnachweise

  1. Vogler, Werner, Das Ringen um die Reform und Restauration der Fürstabtei Pfävers 1549-1637, Mels 1972, 84 und 93.
  2. Unterlagen Professbuch P. Adelhelm Rast und Abt Dominikus Bucher sowie Zettelkatalog P. Adelhelm Rast im StiAMG Sarnen.
  3. Rudolf Henggeler: Professbuch der Benediktinerabteien Pfäfers, Rheinau, Fischingen (= Monasticon-Benedictinum Helvetiae. Band II). Zug 1931, S. 45.


Vorgänger Amt Nachfolger
??? Subprior
1609–1623
Plazidus Pöschung