Bernard Kälin

Aus Muri
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Abt Bernard Kälin

Bernard (Martin) Kälin (* 21. März 1887 von Einsiedeln; † 20. Oktober 1962)

Lebensdaten

Profess: 5. Oktober 1909

Weihe: 18. Oktober 1912

Primiz: Datum (Ort)

Wahl zum Abt: 10. August 1945

Austritt: 16. September 1947 (Wahl zum Abtprimas der Benediktiner)

Ämter

Lehrer in Sarnen: 1918–1945

Bibliothekar: 19?–1927

Präfekt des Lyzeums: 1920–1929

Rektor: 1929–1945

Abt: 1945–1947

Beziehungsnetz

Verwandtschaft

Sohn des Josef Maria Kälin, Holzhändler und Bezirksamtmann, und der Anna Schön von Menzingen.

Lebensbeschreibung

Abt Bernard verbrachte seine Schulzeit bis zur Maturität in Einsiedeln. 1909 legte er im Kloster Muri-Gries Profess ab. Theologie studierte er in Gries. Am 6.10.1912 wurde er zum Subdiakon geweiht, am 13.10.1912 zum Diakon und am 18.10.1912 zum Priester. Als Konventuale wurde er für das Lehramt bestimmt und begann im Herbst 1912 das Studium der Philosophie und Geschichte in Fribourg. Wiederholt musste Abt Bernard seine Studien unterbrechen, da Aushilfe in Sarnen benötigt wurde. Dennoch schloss er am 13.3.1918 mit einem hervorragenden Doktoratsexamen an der Universität ab. Er dissertierte zum Thema: "Die Erkenntnislehre des heiligen Augustin". Neben seiner Schultätigkeit war P. Bernard in Sarnen zugleich auch Bibliothekar. Ausserdem war er von 1920 bis 1929 Präfekt des Lyzeums und von 1929 bis 1945 Rektor des Kollegiums Sarnen. 1938 gründete er die Zeitschrift für die ehemaligen Schüler, die "Sarner Kollegi-Chronik". 1943 wurde er zum Präsidenten der Schweizerischen Rektorenkonferenz gewählt. Am 10.8.1945 erfolgte die Wahl zum Abt von Muri und bereits am 13.8. darauf die Benediktion. Am 16.9.1947 wurde er zum Abtprimas der Benediktiner gewählt. Gleichzeitig resignierte er als Abt von Muri am 21.10.1947. Neben seiner Schultätigkeit und seinen Ämtern fand Abt Bernard trotzdem Zeit für eine rege Publikationstätigkeit. Zu den Höhepunkten seiner Amtszeit als Abtprimas gehörte der Umbau der Kirche von St. Anselmo. Auch war sein Name mit der Lex propria von 1952. 1956 wurde er zum Ehrenmitglied der Pontificia Academia Theologica Romana ernannt. 1959 verzichtete er auf eine Wiederwahl und zog sich nach Sarnen zurück. Im gleichen Jahr wurde ihm von der Bürgergemeinde Sarnen das Ehrenbürgerrecht und 1960 von der Landsgemeinde Obwalden das Landrecht verliehen. Ebenfalls 1960 wurde ihm der Titel eines Gründers vom Konvent des 1950 in Elmira (USA) gegründeten Priorates Mons Salvatoris zugesprochen. Er starb 1962 im Benediktinerhospiz von Muri an einem Schlaganfall und wurde auf dem Friedhof des Kollegiums in Sarnen begraben.[1]

Werke

  • Die Erkenntnislehre des hl. Augustin. Sarnen: L. Ehrli, 1920 (Dissertation).
  • Logik und Metaphysik. Bd. 1, Sarnen 1922.
  • Zur Philosophie der Benediktinerregel. Sarnen: L. Ehrli, 1929.
  • Hundert Jahre Kollegium Sarnen 1841–1941. Eine historisch-statistische Skizze. Sarnen 1941.
  • Ethik. Bd. 2, Sarnen 1945.
  • Lehrbuch der Philosophie. Sarnen [u. a.]: Selbstverlag Benediktinerkollegium [u. a.], 1950.
  • Lehrbuch der Philosophie. Band I: Logik, Ontologie, Kosmologie, Psychologie, Kriteriologie und Theodizee. Sarnen 1957.
  • Lehrbuch der Philosophie. Band II: Einführung in die Ethik. Sarnen 1957.

Einzelnachweise

  1. Notizen Professbuch P. Adelhelm Rast und P. Dominikus Bucher im Stiftsarchiv Muri-Gries in Sarnen.

Bibliographie

  • Helvetia Sacra, III I, S. 950f.
  • Ettlin, Leo: Kälin, Bernard, in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 17.7.2018, URL: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D9894.php.
  • Roder, Martina: Ein Benediktinerabt im Dienste seines Ordens. Bernard Kälins Wirken als Rektor, Abt und Abtprimas 1941–1962 (Murensia 5), Chronos: Zürich 2017.
  • Schweiz. Kirchenztg. 130, 1962, S. 540f.
  • Jahresbericht des Kollegiums Sarnen, 1963, S. 105-111.
  • Bernard Kälin in Wikipedia.
  • Nachlass Abt Bernard Kälin im StiAMG Sarnen.
  • Professbuch: Nr. 786.


Vorgänger Amt Nachfolger
Dominikus Bucher Abt
1945–1947
Stephanus Kauf
Beda Kaufmann Rektor
1929–1945
Bonaventura Thommen