Bernhard Hüsser: Unterschied zwischen den Versionen

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P. Bernhard war wohl erst als Lehrer für Musik in der Klosterschule tätig. 1663 bis 1665 war er zu Reformtätigkeiten in Pfäfers. 1665 bis 1667 war er Unterkustos, 1667 übernahm er das Amt des [[Kustos]]. 1669 konnte er nach dem Tode seiner Mutter 525 Gulden sowie ein Haus mit Garten erben. Sein Arbeitsfeld blieb die Musik. Ab 1675 instruierte er die Schüler im Chorgesang. Er arbeitete vielfach mit P. [[Jodok Schnyder]] zusammen, stellte auch Musikinstrumente her. Während Jahren stand er in Verbindung mit dem Schweizer Lyriker und Dramatiker [https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Caspar_Weissenbach Johann Kaspar Weissenbach] aus Zug, einem Cousin seines Mitbruders P. [[Anselm Weissenbach]]. Zu dessen Werk "Eidgenössischer Contrapeth" schrieb er 12 Lieder, die 1672 uraufgeführt und 1673 in Zug gedruckt wurden. Weitere 13 Lieder schrieb er zu [https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/012390/2013-10-10/ Weissenbachs] Passionsdrama "Der unsterbliche Gott in dem sterblichen Leib eines schwachen Menschen". Die ersten 12 sind mit beziffertem Orgelbass, das letzte mit Violinbegleitung geschrieben. Zur erstmaligen öffentlichen Aufführung gelangten sie im Juli 1678 in Zug. Er betätigte sich auch als Orgelbauer, so in Hermetschwil, Einsiedeln, Zug, Diessenhofen, Mariastein, [[Buochs]], Rheinau und Eschenbach. Er starb 1691.<ref>Unterlagen [[Professbuch]] P. [[Adelhelm Rast]] und Abt [[Dominikus Bucher]] sowie Zettelkatalog P. [[Adelhelm Rast]] im StiAMG Sarnen.</ref>
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== Lebensdaten ==
 
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[[Profess#1. November 1658|Profess]]: 1. November 1658
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Weihe zum Subdiakon: 20. Dezember 1659 durch den Nuntius in der Jesuitenkirche Luzern
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Weihe zum Diakon: 18. September 1660 in Hohenrain durch den Nuntius
  
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== [[Ämter]] ==
 
== [[Ämter]] ==
Subkustos: 1667–1674
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Abtei Disentis: 1663
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Abtei Pfäfers: 1663-1665
  
== Beziehungsnetz ==
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Subkustos: 1665–1667
=== Verwandtschaft ===
 
Sohn des Johann Hüsser und der Regina Graf.
 
== Lebensbeschreibung ==
 
  
P. Bernhard legte 1685 im Kloster Muri Profess ab, 1661 folgte die Priesterweihe in der Ursulinenkirche Luzern. P. Bernhard war wohl erst als Lehrer für Musik in der Klosterschule tätig. 1663 bis 1665 war er zu Reformtätigkeiten in Pfäfers. 1665 bis 1667 war er Unterkustos, 1667 übernahm er das Amt des [[Kustos]]. Sein Arbeitsfeld blieb die Musik. Ab 1675 instruierte er die Schüler im Chorgesang. Er arbeitete vielfach mit P. [[Jodok Schnyder]] zusammen, stellte auch Musikinstrumente her und publizierte 13 Lieder. Die ersten 12 sind mit beziffertem Orgelbass, das letzte mit Violinbegleitung geschrieben. Zur erstmaligen öffentlichen Aufführung gelangten sie im Juli 1678 bei einem geistlichen Schauspiel in Zug. Er betätigte sich auch als Orgelbauer, so in Hermetschwil, Einsiedeln, Zug, Diessenhofen, Mariastein, Buochs, Rheinau und Eschenbach. Er starb 1691.<ref>Unterlagen [[Professbuch]] P. [[Adelhelm Rast]] und Abt [[Dominikus Bucher]] sowie Zettelkatalog P. [[Adelhelm Rast]] im StiAMG Sarnen.</ref>
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Kustos: 1667-1674
  
P. Bernhard stiftete zusammen mit seinen beiden Mitbrüdern P. [[Karl Herzog]] und P. [[Peter Odermatt]] das Glasgemälde "Benedikts Tod", das von [[Franz Josef Müller]] in Zug geschaffen wurde.<ref>Schnyder, Rudolf / Bugmann, Kuno, Der Heilige Benedikt in der Kunst der Schweiz 480-1980. Führer zur Ausstellung im Schweizerischen Landesmuseum Zürich 9. September 1980 - 6. Januar 1981, 66.</ref> (im '''[[Priorat Sarnen]]''')
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== Verwandtschaft ==
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===Eltern===
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* Johann Hüsser und Regina Graf (gest. 1669), Rapperswil.
  
 
== Werke ==
 
== Werke ==
* Neue Lieder aus der Tragödie: Der unsterbliche Gott in dem sterblichen Leibe eines Menschen. Die Melodien durch R.P. Bernhard Hüsser, Konventual von Mury. Baden im Aargau, bei Johann Baldinger.
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[[Datei:Johann Kaspar Weissenbach.jpg|thumb| Johann Kaspar Weissenbach]]
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* 1672: 12 Lieder zum zum Werk "Eidgenössisches Contrafeth" von Johann Kaspar Weissenbach, Zug 1673.
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* Neue Lieder aus der Tragödie: Der unsterbliche Gott in dem sterblichen Leibe eines Menschen. Die Melodien durch R.P. Bernhard Hüsser, Konventual von Mury. Baden im Aargau, bei Johann Baldinger (Text: Johann Kaspar Weissenbach, Vogt der Herrschaft Gachnang / Musik: P. Bernhard Hüsser)<ref>{{Literatur | Autor=Otto Mittler | Titel=Geschichte der Stadt Baden – Band 2: Von 1650 bis zur Gegenwart |Ort=Aarau | Datum=1965 | Seiten=331}}</ref>
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== Bibliographie ==
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* {{Literatur | Autor=Otto Mittler | Titel=Geschichte der Stadt Baden – Band 2: Von 1650 bis zur Gegenwart |Ort=Aarau | Datum=1965}}
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* {{Literatur | Autor=Rudolf Schnyder | Titel=Die Darstellungen zur Vita Benedicti |Sammelwerk=Der heiligen Benedikt in der Kunst der Schweiz 480-1980 | WerkErg=Führer zur Ausstellung im Schweizerischen Landesmuseum Zürich 9.September 1980-6. Januar 1981 | Ort=Zürich | Datum=1980 |Seiten=61-75}}
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* Professbuch: Nr. 435.
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== Einzelnachweise ==
 
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== Bibliographie ==
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* Professbuch: Nr. 435.
 
  
 
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Aktuelle Version vom 9. Januar 2024, 17:30 Uhr

Bernhard (Johann Ulrich) Hüsser (* 16. März 1636 von Rapperswil; † 12. Oktober 1691 in Muri)

Lebensbeschreibung

P. Bernhard legte 1685 im Kloster Muri Profess ab, 1661 folgte die Priesterweihe in der Ursulinenkirche Luzern.

P. Bernhard war wohl erst als Lehrer für Musik in der Klosterschule tätig. 1663 bis 1665 war er zu Reformtätigkeiten in Pfäfers. 1665 bis 1667 war er Unterkustos, 1667 übernahm er das Amt des Kustos. 1669 konnte er nach dem Tode seiner Mutter 525 Gulden sowie ein Haus mit Garten erben. Sein Arbeitsfeld blieb die Musik. Ab 1675 instruierte er die Schüler im Chorgesang. Er arbeitete vielfach mit P. Jodok Schnyder zusammen, stellte auch Musikinstrumente her. Während Jahren stand er in Verbindung mit dem Schweizer Lyriker und Dramatiker Johann Kaspar Weissenbach aus Zug, einem Cousin seines Mitbruders P. Anselm Weissenbach. Zu dessen Werk "Eidgenössischer Contrapeth" schrieb er 12 Lieder, die 1672 uraufgeführt und 1673 in Zug gedruckt wurden. Weitere 13 Lieder schrieb er zu Weissenbachs Passionsdrama "Der unsterbliche Gott in dem sterblichen Leib eines schwachen Menschen". Die ersten 12 sind mit beziffertem Orgelbass, das letzte mit Violinbegleitung geschrieben. Zur erstmaligen öffentlichen Aufführung gelangten sie im Juli 1678 in Zug. Er betätigte sich auch als Orgelbauer, so in Hermetschwil, Einsiedeln, Zug, Diessenhofen, Mariastein, Buochs, Rheinau und Eschenbach. Er starb 1691.[1]

P. Bernhards Wappen findet sich neben dem von P. Karl Herzog und P. Peter Odermatt auf der Scheibe "Der Tod Benedikts" des um 1685 herum geschaffenen Scheibenzyklus zum Leben Benedikts.[2]

Lebensdaten

Profess: 1. November 1658

Weihe zum Subdiakon: 20. Dezember 1659 durch den Nuntius in der Jesuitenkirche Luzern

Weihe zum Diakon: 18. September 1660 in Hohenrain durch den Nuntius

Priesterweihe: 16. April 1661 in der Jesuitenkirche in Luzern durch den Nuntius

Ämter

Abtei Disentis: 1663

Abtei Pfäfers: 1663-1665

Subkustos: 1665–1667

Kustos: 1667-1674

Verwandtschaft

Eltern

  • Johann Hüsser und Regina Graf (gest. 1669), Rapperswil.

Werke

Johann Kaspar Weissenbach
  • 1672: 12 Lieder zum zum Werk "Eidgenössisches Contrafeth" von Johann Kaspar Weissenbach, Zug 1673.
  • Neue Lieder aus der Tragödie: Der unsterbliche Gott in dem sterblichen Leibe eines Menschen. Die Melodien durch R.P. Bernhard Hüsser, Konventual von Mury. Baden im Aargau, bei Johann Baldinger (Text: Johann Kaspar Weissenbach, Vogt der Herrschaft Gachnang / Musik: P. Bernhard Hüsser)[3]

Bibliographie

  • Utto Kornmüller: Die Pflege der Musik im Benedictiner-Orden. In: Wissenschaftliche Studien und Mitteilungen aus dem Benediktiner-Orden. (1 (1880) 1, 64-90; 1 (1880) 2, 46-73; 1 (1880) 4, 74-94; 2 (1881) 1, 209-235; 2 (1882) 3, 3-40; 2 (1881) 4, 197-236).
  • Otto Küng: Beatus Nicolaus de Rupe – Reflex seiner Beatification vom Jahre 1669 im Speigel eines zeitgenössischen Barockdramas des Zugers Johann Kaspar Weißenbach. In: Sarner Kollegi Chronik. Band 11, 1949, S. 65–79 (Heft 3) (muri-gries.ch [PDF; abgerufen am 19. Oktober 2021]).
  • Otto Mittler: Geschichte der Stadt Baden – Band 2: Von 1650 bis zur Gegenwart. Aarau 1965.
  • Rudolf Schnyder: Die Darstellungen zur Vita Benedicti. In: Der heiligen Benedikt in der Kunst der Schweiz 480-1980. Führer zur Ausstellung im Schweizerischen Landesmuseum Zürich 9.September 1980-6. Januar 1981. Zürich 1980, S. 61–75.
  • Professbuch: Nr. 435.

Einzelnachweise

  1. Unterlagen Professbuch P. Adelhelm Rast und Abt Dominikus Bucher sowie Zettelkatalog P. Adelhelm Rast im StiAMG Sarnen.
  2. Rudolf Schnyder: Die Darstellungen zur Vita Benedicti. In: Der heiligen Benedikt in der Kunst der Schweiz 480-1980. Führer zur Ausstellung im Schweizerischen Landesmuseum Zürich 9.September 1980-6. Januar 1981. Zürich 1980, S. 66.
  3. Otto Mittler: Geschichte der Stadt Baden – Band 2: Von 1650 bis zur Gegenwart. Aarau 1965, S. 331.