Buochs: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Muri
Zur Navigation springen Zur Suche springen
 
(43 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
 +
[[Datei: Buochs Muttergotteskapelle.jpg|500px|thumb|right|Gemälde in der Muttergotteskapelle, Pfarrkirche Buochs]]
 +
 
==Pfarrei Buochs (vor 1064 bis vor 1275)==
 
==Pfarrei Buochs (vor 1064 bis vor 1275)==
 +
Die [http://www.pfarreibuochs.ch/#/home Pfarrei Buochs] ist die älteste Abspaltung von der Mutterpfarrei Stans. Sie umfasste den ganzen östlichen Teil des Standes Nidwalden. Das [[Kloster Muri]] erhielt vor '''1064''' von den Herren von Sellenbüren einen Anteil an der Kirche Buochs und baute daselbst eine Kirche mit dem Patrozinium des heiligen [https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_von_Tours Martin], der bis heute auch als Klosterpatron verehrt wird. Seinen Besitz in Buochs baute das [[Kloster Muri]] im 13. Jahrhundert sukzessive ab. '''1275''' ist es nicht mehr an der Kirche Buochs beteiligt.
  
Die [http://www.pfarreibuochs.ch/#/home/ Pfarrei Buochs] ist die älteste Abspaltung von der Mutterpfarrei Stans. Sie umfasste den ganzen östlichen Teil des Standes Nidwalden. Das [[Kloster Muri]] erhielt vor '''1064''' von den Herren von Sellenbüren einen Anteil an der Kirche Buochs und baute daselbst eine Kirche mit dem Patrozinium des heiligen [https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_von_Tours/ Martin], der bis heute auch als Klosterpatron verehrt wird. Seinen Besitz in Buochs baute das [[Kloster Muri]] im 13. Jahrhundert sukzessive ab. '''1275''' ist es nicht mehr an der Kirche Buochs beteiligt.
+
==Pfarrer, Seelsorger==
 
 
==Pfarrer, Seelsorger, Anfang bis 1600==
 
 
 
 
* um 1190 Heinrich von Buochs, Leutpriester (Schenkung seines Gutes in Altishofen an das [https://www.kloster-engelberg.ch/ Kloster Engelberg])
 
* um 1190 Heinrich von Buochs, Leutpriester (Schenkung seines Gutes in Altishofen an das [https://www.kloster-engelberg.ch/ Kloster Engelberg])
 
* um 1246 Ulrich, Leutpriester
 
* um 1246 Ulrich, Leutpriester
Zeile 10: Zeile 10:
 
* um 1367 Gilly, Leutprister
 
* um 1367 Gilly, Leutprister
 
* um 1454 Conradus Fischer
 
* um 1454 Conradus Fischer
* um 1463 Casparus Linder
+
* um 1463 Casparus Linder († 1481), ab 1465 Pfarrer in Sarnen <ref>{{Literatur | Autor=Ephrem Omlin | Titel=Gedenkblätter zum zweihundertsten Weihetag der Pfarrkirche Sarnen 1742-1942 | Ort=Sarnen | Datum=1942 | Seiten=40}}</ref>
 
* um 1595 Jodocus Kalb
 
* um 1595 Jodocus Kalb
 
* um 1605 Casparus von Büren
 
* um 1605 Casparus von Büren
 +
* 1608-1610 Gedeon Eberhard, vorher Pfarrer in [[Mellingen]] und [[Sursee]], später in [[Stans]] <ref>{{Literatur | Autor=Rainer Stöckli | Titel=Geschichte der Stadt Mellingen von 1500 bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts | Reihe=Historische Schriften der Universität Freiburg Schweiz | BandReihe=7 | Ort=Freiburg | Datum=1979 | Seiten=298}}</ref>
 +
* 1617-1629 Hans Heinrich Mäder <ref>{{Literatur | Autor=Ephrem Omlin | Titel=Die Geistlichen Obwaldens vom 13. Jahrhundert bis zur Gegenwart | Ort=Sarnen | Datum=1984 | Seiten=396}}</ref>, vorher Kaplan in Beromünster und Pfarrhelfer in [[Stans]], anschliessend Pfarrer in Sachseln <ref>{{Literatur | Autor=Josef Willimann-Huber |Titel=Die Geschichte der Pfarrei St. Stephan Beromünster | Ort=Beromünster | Datum=1959 | Seiten=349}}</ref>
 +
* 1658-1695 Johann Hermann, Pfarrhelfer <ref>{{Literatur | Autor=Ephrem Omlin | Titel=Die Geistlichen Obwaldens vom 13. Jahrhundert bis zur Gegenwart | Ort=Sarnen | Datum=1984 | Seiten=294}}</ref>
 +
* 1800-1847 Franz Alfons Zelger (1754-1847), vorher u.a. Kaplan in [[Stans]] <ref>{{Literatur| Autor=Franz Zelger | Titel=Chronik und Genealogie der Zelger aus Unterwalden aus sieben Jahrhunderten | Ort=Luzern | Datum=1933 | Seiten=135-136}}</ref>
 +
* 1847-1857 Remigius Niederberger, (1818-1885) vorher Vikar in Buochs, nachher Pfarrer in Stans, bischöflicher Kommissar <ref>{{Literatur | Titel=† Commissar Remigius Niederberger. Pfarrer in Stans | Sammelwerk=Schweizerische Kirchenzeitung | Datum=1885 | Seiten=25 | Online=https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004%3A1885%3A0%3A%3A38#38 | Abruf=2023-04-14}}</ref>
  
 
==Chronik==
 
==Chronik==
 
* 8./9. Jh. Bau einer ersten Kirche
 
* 8./9. Jh. Bau einer ersten Kirche
* vor 1064  Schenkung eines Anteils der romanischen Kirche Buochs durch die [https://de.wikipedia.org/wiki/Sellenb%C3%BCren_(Adelsgeschlecht)/ Herren von Sellenbüren] an das [[Kloster Muri]]
+
* vor 1027  Errichtung Kirchenpfrund
* nach 1064 Erweiterung oder Neubau der Kirche mit dem Patrozinium St. [https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_von_Tours/ Martin] durch das [[Kloster Muri]]
+
* vor 1064  Schenkung des hälftigen Anteils der romanischen Kirche Buochs durch die [https://de.wikipedia.org/wiki/Sellenb%C3%BCren_(Adelsgeschlecht) Herren von Sellenbüren] an das [[Kloster Muri]], andere Hälfte an das [https://www.kloster-engelberg.ch/ Benediktinerkloster Engelberg]
 +
* nach 1064 Erweiterung oder Neubau der Kirche mit dem Patrozinium St. [https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_von_Tours Martin] durch das [[Kloster Muri]]
 
* 1124 Stiftung des anderen Anteils an der Kirche an das neu gegründete [https://www.kloster-engelberg.ch/ Klosters Engelberg]  
 
* 1124 Stiftung des anderen Anteils an der Kirche an das neu gegründete [https://www.kloster-engelberg.ch/ Klosters Engelberg]  
* 1157 Kirche Buochs in einer Urkunde des [https://www.kloster-engelberg.ch/ Klosters Engelberg] erstmals erwähnt (Schutzbrief von Papst [https://de.wikipedia.org/wiki/Hadrian_IV./ Hadrian IV.])
+
* 1157 Kirche Buochs in einer Urkunde des [https://www.kloster-engelberg.ch/ Klosters Engelberg] erstmals erwähnt (Schutzbrief von Papst [https://de.wikipedia.org/wiki/Hadrian_IV. Hadrian IV.])
* 1159 Papst [https://de.wikipedia.org/wiki/Hadrian_IV./ Hadrian IV.] bestätigt in seinem [[StAAG_Muri-Urkunden/4|Schutzbrief]] den Besitz des Klosters Muri an der Kirche Buochs.
+
* 1159 Papst [https://de.wikipedia.org/wiki/Hadrian_IV. Hadrian IV.] bestätigt in seinem [[StAAG_Muri-Urkunden/4|Schutzbrief]] den Besitz des Klosters Muri an der Kirche Buochs.
 
* 1168 Installation der Pfarrei Buochs
 
* 1168 Installation der Pfarrei Buochs
* 1179 Papst [https://de.wikipedia.org/wiki/Alexander_III._(Papst)/ Alexander III.] bestätigt in seinem [[StAAG_Muri-Urkunden/7|Schutzbrief]] den Besitz des Klosters Muri an der Kirche Buochs.
+
* 1179 Papst [https://de.wikipedia.org/wiki/Alexander_III._(Papst) Alexander III.] bestätigt in seinem [[StAAG_Muri-Urkunden/7|Schutzbrief]] den Besitz des Klosters Muri an der Kirche Buochs.
 +
* 1190 Verkauf eines grösseren Teils des hälftigen Kirchenbesitzes an das [https://www.kloster-engelberg.ch/ Kloster Engelberg]
 
* 13. Jh. Erweiterung der Kirche
 
* 13. Jh. Erweiterung der Kirche
* 1213 Erwähnung von zwei Priestern in Buochs in einem Schirmbrief von Kaiser [https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_II._(HRR)/ Friedrich II.]
+
* 1213 Erwähnung von zwei Priestern in Buochs in einem Schirmbrief von Kaiser [https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_II._(HRR) Friedrich II.]
* 1247   Das [[Kloster Muri]] besitzt noch einen Zwölftel des Kirchenzehnten von Buochs
+
* 1247 Das [[Kloster Muri]] besitzt noch einen Zwölftel des Kirchenzehnten von Buochs
* 1275   [https://www.kloster-engelberg.ch/ Kloster Engelberg] gemäss dem Liber decimationis alleinige Besitzerin der Kirche von Buochs
+
* 1275 [https://www.kloster-engelberg.ch/ Kloster Engelberg] gemäss dem Liber decimationis alleinige Besitzerin der Kirche von Buochs
 +
* 1275 Errichtung einer eigenen Pfarrhelferpfründe durch die Kirchgenossen, um den Pfarrhelfer selber bestimmen zu können
 
* 1303 Inkorporation der Leutpriesterpfründe Buochs in das finanziell darbende [https://www.kloster-engelberg.ch/ Klosters Engelberg]  
 
* 1303 Inkorporation der Leutpriesterpfründe Buochs in das finanziell darbende [https://www.kloster-engelberg.ch/ Klosters Engelberg]  
* 1307   Weihe einer Kapelle zu Ehren des Apostels [https://de.wikipedia.org/wiki/Jakobus_der_%C3%84ltere/ Jakobus des Älteren]
+
* 1307 Weihe einer Kapelle zu Ehren des Apostels [https://de.wikipedia.org/wiki/Jakobus_der_%C3%84ltere Jakobus des Älteren]
* 1348 Inkorporation der Pfründe der Pfarrhelferei in das [https://www.kloster-engelberg.ch/ Klosters Engelberg]  
+
* 1348 Inkorporation der Pfründe der Pfarrhelferei in das [https://www.kloster-engelberg.ch/ Klosters Engelberg], Widerstand der Kirchgenossen
* um 1450 Neubau der Kirche im gotischen Stil
+
* 1445–1491 Bau der vierten Kirche
* 1454   Loslösung der Kirche in Buochs vom [https://www.kloster-engelberg.ch/ Kloster Engelberg] und Konstituierung als selbständige Pfarrgemeinde [http://www.pfarreibuochs.ch/#/home/ St. Martin]. Das Kollaturrecht ging durch Urkunde vo  18. August 1454 auf die Kirchgenossen von Buochs über.
+
* 1454 Die Buochser Kirchgenossen erhalten vom [https://www.kloster-engelberg.ch/ Benediktinerkloster Engelberg] das Kollaturrecht, den Kirchensatz und den Zehnten und konstituieren sich als selbstsändige [http://www.pfarreibuochs.ch/#/home St. Martin] Pfarrei St. Martin]. Einführung einer Kirchensteuer
* 1457 Errichtung der Kaplanei in Emmetten mit Hilfe einer von Bischof Heinrich von Konstanz im Jahre 1455 getätigten Schenkung
+
* 1457 Errichtung der Kaplanei in Emmetten mit Hilfe einer von Bischof Heinrich von Konstanz im Jahre 1455 getätigten Schenkung
* 1474 Kirchliche Loslösung Emmetten's von Buochs, fortan selbstständige Pfarrei
+
* 1474 Kirchliche Loslösung Emmetten's von Buochs, fortan selbstständige Pfarrei
* 1512   Papst [https://de.wikipedia.org/wiki/Julius_II./ Julius II.] erteilt am 8. Januar den Unterwaldner generell das Recht, die Priester für ihre Pfründen zu ernennen und dem Bischof von Konstanz zu präsentieren.
+
* 1512 Papst [https://de.wikipedia.org/wiki/Julius_II. Julius II.] erteilt am 8. Januar den Unterwaldner generell das Recht, die Priester für ihre Pfründen zu ernennen und dem Bischof von Konstanz zu präsentieren.
* 1547   Anschaffung einer Kirchenuhr
+
* 1547 Anschaffung einer Kirchenuhr
 +
* 1570 Erzbischof [https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Borrom%C3%A4us Karl Borromäus] besucht Buochs.
 
* 1577 Errichtung des Beinhauses
 
* 1577 Errichtung des Beinhauses
 +
* 1585–1829 Verantwortung für das Schulwesen liegt bei der Kirchgemeinde.
 +
* 1638 Abkurung der Kirche Beckenried
 +
* 1662 Bau der Obergasskapelle zu Ehren unserer lieben Frau der sieben Schmerzen
 +
* 1679 Orgelreparatur durch '''P. [[Bernhard Hüsser]], Kloster Muri'''
 +
* 1683–1684 Bau der Nothelferkapelle
 +
* 1687 Buochs wird mit der Kapelle Weisse Mutter Gottes zu Buochs Wallfahrtsort.
 +
* 1713 Bau der Loretokapelle
 +
* 1718 umfassende Renovation
 +
* 1726 Translation des [[Katakombenheilige]]n Clemens am 3. Februar
 +
* 1798 Franzosen brennen die Kirche ab.
 +
* 1800–1807 Bau der heutigen Pfarrkirche durch den Architekten Niklaus Purtschert
 +
* 1807 Weihe der Pfarrkirche durch den Weihbischof von Konstanz, Ernst Maria Ferdinand Graf von Bissingen
 +
* 1884 Aussenrenovation
 
* 1937 Einbau der Muttergotteskapelle in die Pfarrkirche.  
 
* 1937 Einbau der Muttergotteskapelle in die Pfarrkirche.  
* 1937–1939 Ausmalung der Muttergotteskapelle mit Bildern aus der Kirchengeschichte von Buochs durch Albert hinter, darunter ein Bild des Kirchenbaues um 1064 mit einer Abbildung von Abt [[Alfons Maria Augner]] und einem Hinweis auf den Konvent von Muri
+
* 1937–1939 Ausmalung der Muttergotteskapelle mit Bildern aus der Kirchengeschichte von Buochs durch Albert Hinter, darunter ein Bild des Kirchenbaues um 1064 mit einer Abbildung von '''Abt [[Alfons Maria Augner]]''' und einem Hinweis auf den Konvent von Muri
 +
* 2003–2005 Aussen- und Innenrenovation
 +
 
 +
[[Datei:Lorettokapelle Buochs.jpg|500px|thumb|right|Loretokapelle Buochs]]
 +
[[Datei:IMG 20230715 075903 3.jpg|500px|thumb|right|Loretokapelle Buochs, Wappen von Fürstabt Plazidus Zurlauben]]
  
 
==Loreto-Kapelle==
 
==Loreto-Kapelle==
 
+
* 1712–1713 Bau der [https://als.wikipedia.org/wiki/Datei:2014-Buochs-Loretokapelle.jpg Loreto-Kapelle] am Ännenberg ([http://www.buochs.ch/dl.php/de/4fec2284d2fbc/Flyer_kulturelle_Objekte.pdf/ Ennenberg]), finanziert durch [http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D23131.php Johann Jakob Achermann], [https://de.wikipedia.org/wiki/Beat_Fidel_Zurlauben Beat Fidel Zurlauben] und dessen Frau Maria Barbara sowie Fürstabt [[Plazidus Zurlauben]] vom [[Kloster Muri]]. Seine Wappenkartusche befindet sich oberhalb des Altarbildes. Die Kapelle gilt als ein Glanzstück des Barock im Kanton Nidwalden.  
* 1712–1713 Bau der [https://als.wikipedia.org/wiki/Datei:2014-Buochs-Loretokapelle.jpg/ Loreto-Kapelle] am Ännenberg ([http://www.buochs.ch/dl.php/de/4fec2284d2fbc/Flyer_kulturelle_Objekte.pdf/ Ennenberg]), finanziert durch [http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D23131.php/ Johann Jakob Achermann], [https://de.wikipedia.org/wiki/Beat_Fidel_Zurlauben/ Beat Fidel Zurlauben] und dessen Frau Maria Barbara sowie Fürstabt [[Plazidus Zurlauben]] vom [[Kloster Muri]]. Seine Wappenkartusche befindet sich oberhalb des Altarbildes. Die Kapelle gilt als ein Glanzstück des Barock im Kanton Nidwalden.  
 
 
* 1713–1715 Innenausstattung der Kapelle
 
* 1713–1715 Innenausstattung der Kapelle
 
* 1889 Renovation und Veränderung der Innenausstattung
 
* 1889 Renovation und Veränderung der Innenausstattung
 
* 1967–1969 Renovation und Wiederherstellung der ursprünglichen Zustandes
 
* 1967–1969 Renovation und Wiederherstellung der ursprünglichen Zustandes
 +
* 2013 Renovation
  
 
==Nachwuchs Muri-Gries==
 
==Nachwuchs Muri-Gries==
 
 
* P. [[Meinrad von Wyl]]
 
* P. [[Meinrad von Wyl]]
  
 
==Bibliographie==
 
==Bibliographie==
* Achermann, Kirchen und Kapellen in Buochs, Lindenberg 2. Auflage 2018 (ISBN 978-3-89870-462-5)
+
* {{Literatur | Autor=Hansjakob Achermann | Titel=Kirchen und Kapellen in Buochs | Ort=Lindenberg | Auflage=2., aktualisierte Auflage | Datum=2018 | ISBN=978-3-89870-462-5}}
* Bürgisser, Eugen, Der Besitz des Klosters Muri in Unterwalden, Aarau 1944.
+
* {{Literatur | Autor=Otto Baumgartner | Titel=Chronik von Buochs – Von der Eiszeit bis ins Jahr 2000 | Ort=Buochs | Datum=2001}}
 +
* {{Literatur | Autor=Eugen Bürgisser | Titel=Der Besitz des Klosters Muri in Unterwalden | Sammelwerk=Festgabe Hans Nabholz | Seiten=121-137 |Ort=Aarau | Datum=1944}}
 +
* Fischer, Reinald, Die Pfarrei Luzern vor 1291, in: Luzern 1178-1978. Beiträge zur Geschichte der Stadt, Luzern 1978, 35-51.
 +
* {{Literatur | Autor=Ephrem Omlin | Titel=Die Geistlichen Obwaldens vom 13. Jahrhundert bis zur Gegenwart | Ort=Sarnen | Datum=1984 | Kommentar=Supplement von Remigius Küchler, 1988}}
 +
* {{Literatur | Autor=Ephrem Omlin | Titel=Gedenkblätter zum zweihundertsten Weihetag der Pfarrkirche Sarnen 1742-1942 | Ort=Sarnen | Datum=1942}}
 
* Sennhauser, Hansruedi, Zu den Vorgängerbauten der Pfarrkirche von Buochs NW. Versuch einer Interpretation, in: Beiträge zur Geschichte Nidwaldens 28 (1963), 9-29.
 
* Sennhauser, Hansruedi, Zu den Vorgängerbauten der Pfarrkirche von Buochs NW. Versuch einer Interpretation, in: Beiträge zur Geschichte Nidwaldens 28 (1963), 9-29.
 +
* {{Literatur | Autor=Rainer Stöckli | Titel=Geschichte der Stadt Mellingen von 1500 bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts | Reihe=Historische Schriften der Universität Freiburg Schweiz | BandReihe=7 | Ort=Freiburg | Datum=1979}}
 +
* {{Literatur | Autor=Josef Willimann-Huber |Titel=Die Geschichte der Pfarrei St. Stephan Beromünster | Ort=Beromünster | Datum=1959}}
 
* Wyrsch, Jakob, Alte Baureste zu Buochs, in: Beiträge zur Geschichte Nidwaldens 2 (1885), 105-123.
 
* Wyrsch, Jakob, Alte Baureste zu Buochs, in: Beiträge zur Geschichte Nidwaldens 2 (1885), 105-123.
 +
* {{Literatur| Autor=Franz Zelger | Titel=Chronik und Genealogie der Zelger aus Unterwalden aus sieben Jahrhunderten | Ort=Luzern | Datum=1933}}
 +
* {{Literatur | Titel=† Commissar Remigius Niederberger. Pfarrer in Stans | Sammelwerk=Schweizerische Kirchenzeitung | Datum=1885 | Seiten=25 | Online=https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004%3A1885%3A0%3A%3A38#38 | Abruf=2023-04-14}}
 +
 +
== Einzelnachweise ==
 +
<references />

Aktuelle Version vom 20. Juli 2023, 06:41 Uhr

Gemälde in der Muttergotteskapelle, Pfarrkirche Buochs

Pfarrei Buochs (vor 1064 bis vor 1275)

Die Pfarrei Buochs ist die älteste Abspaltung von der Mutterpfarrei Stans. Sie umfasste den ganzen östlichen Teil des Standes Nidwalden. Das Kloster Muri erhielt vor 1064 von den Herren von Sellenbüren einen Anteil an der Kirche Buochs und baute daselbst eine Kirche mit dem Patrozinium des heiligen Martin, der bis heute auch als Klosterpatron verehrt wird. Seinen Besitz in Buochs baute das Kloster Muri im 13. Jahrhundert sukzessive ab. 1275 ist es nicht mehr an der Kirche Buochs beteiligt.

Pfarrer, Seelsorger

  • um 1190 Heinrich von Buochs, Leutpriester (Schenkung seines Gutes in Altishofen an das Kloster Engelberg)
  • um 1246 Ulrich, Leutpriester
  • um 1303 Ulrich Wolfleibsch, Magister, Leutpriester
  • um 1367 Gilly, Leutprister
  • um 1454 Conradus Fischer
  • um 1463 Casparus Linder († 1481), ab 1465 Pfarrer in Sarnen [1]
  • um 1595 Jodocus Kalb
  • um 1605 Casparus von Büren
  • 1608-1610 Gedeon Eberhard, vorher Pfarrer in Mellingen und Sursee, später in Stans [2]
  • 1617-1629 Hans Heinrich Mäder [3], vorher Kaplan in Beromünster und Pfarrhelfer in Stans, anschliessend Pfarrer in Sachseln [4]
  • 1658-1695 Johann Hermann, Pfarrhelfer [5]
  • 1800-1847 Franz Alfons Zelger (1754-1847), vorher u.a. Kaplan in Stans [6]
  • 1847-1857 Remigius Niederberger, (1818-1885) vorher Vikar in Buochs, nachher Pfarrer in Stans, bischöflicher Kommissar [7]

Chronik

  • 8./9. Jh. Bau einer ersten Kirche
  • vor 1027 Errichtung Kirchenpfrund
  • vor 1064 Schenkung des hälftigen Anteils der romanischen Kirche Buochs durch die Herren von Sellenbüren an das Kloster Muri, andere Hälfte an das Benediktinerkloster Engelberg
  • nach 1064 Erweiterung oder Neubau der Kirche mit dem Patrozinium St. Martin durch das Kloster Muri
  • 1124 Stiftung des anderen Anteils an der Kirche an das neu gegründete Klosters Engelberg
  • 1157 Kirche Buochs in einer Urkunde des Klosters Engelberg erstmals erwähnt (Schutzbrief von Papst Hadrian IV.)
  • 1159 Papst Hadrian IV. bestätigt in seinem Schutzbrief den Besitz des Klosters Muri an der Kirche Buochs.
  • 1168 Installation der Pfarrei Buochs
  • 1179 Papst Alexander III. bestätigt in seinem Schutzbrief den Besitz des Klosters Muri an der Kirche Buochs.
  • 1190 Verkauf eines grösseren Teils des hälftigen Kirchenbesitzes an das Kloster Engelberg
  • 13. Jh. Erweiterung der Kirche
  • 1213 Erwähnung von zwei Priestern in Buochs in einem Schirmbrief von Kaiser Friedrich II.
  • 1247 Das Kloster Muri besitzt noch einen Zwölftel des Kirchenzehnten von Buochs
  • 1275 Kloster Engelberg gemäss dem Liber decimationis alleinige Besitzerin der Kirche von Buochs
  • 1275 Errichtung einer eigenen Pfarrhelferpfründe durch die Kirchgenossen, um den Pfarrhelfer selber bestimmen zu können
  • 1303 Inkorporation der Leutpriesterpfründe Buochs in das finanziell darbende Klosters Engelberg
  • 1307 Weihe einer Kapelle zu Ehren des Apostels Jakobus des Älteren
  • 1348 Inkorporation der Pfründe der Pfarrhelferei in das Klosters Engelberg, Widerstand der Kirchgenossen
  • 1445–1491 Bau der vierten Kirche
  • 1454 Die Buochser Kirchgenossen erhalten vom Benediktinerkloster Engelberg das Kollaturrecht, den Kirchensatz und den Zehnten und konstituieren sich als selbstsändige St. Martin Pfarrei St. Martin]. Einführung einer Kirchensteuer
  • 1457 Errichtung der Kaplanei in Emmetten mit Hilfe einer von Bischof Heinrich von Konstanz im Jahre 1455 getätigten Schenkung
  • 1474 Kirchliche Loslösung Emmetten's von Buochs, fortan selbstständige Pfarrei
  • 1512 Papst Julius II. erteilt am 8. Januar den Unterwaldner generell das Recht, die Priester für ihre Pfründen zu ernennen und dem Bischof von Konstanz zu präsentieren.
  • 1547 Anschaffung einer Kirchenuhr
  • 1570 Erzbischof Karl Borromäus besucht Buochs.
  • 1577 Errichtung des Beinhauses
  • 1585–1829 Verantwortung für das Schulwesen liegt bei der Kirchgemeinde.
  • 1638 Abkurung der Kirche Beckenried
  • 1662 Bau der Obergasskapelle zu Ehren unserer lieben Frau der sieben Schmerzen
  • 1679 Orgelreparatur durch P. Bernhard Hüsser, Kloster Muri
  • 1683–1684 Bau der Nothelferkapelle
  • 1687 Buochs wird mit der Kapelle Weisse Mutter Gottes zu Buochs Wallfahrtsort.
  • 1713 Bau der Loretokapelle
  • 1718 umfassende Renovation
  • 1726 Translation des Katakombenheiligen Clemens am 3. Februar
  • 1798 Franzosen brennen die Kirche ab.
  • 1800–1807 Bau der heutigen Pfarrkirche durch den Architekten Niklaus Purtschert
  • 1807 Weihe der Pfarrkirche durch den Weihbischof von Konstanz, Ernst Maria Ferdinand Graf von Bissingen
  • 1884 Aussenrenovation
  • 1937 Einbau der Muttergotteskapelle in die Pfarrkirche.
  • 1937–1939 Ausmalung der Muttergotteskapelle mit Bildern aus der Kirchengeschichte von Buochs durch Albert Hinter, darunter ein Bild des Kirchenbaues um 1064 mit einer Abbildung von Abt Alfons Maria Augner und einem Hinweis auf den Konvent von Muri
  • 2003–2005 Aussen- und Innenrenovation
Loretokapelle Buochs
Loretokapelle Buochs, Wappen von Fürstabt Plazidus Zurlauben

Loreto-Kapelle

  • 1712–1713 Bau der Loreto-Kapelle am Ännenberg (Ennenberg), finanziert durch Johann Jakob Achermann, Beat Fidel Zurlauben und dessen Frau Maria Barbara sowie Fürstabt Plazidus Zurlauben vom Kloster Muri. Seine Wappenkartusche befindet sich oberhalb des Altarbildes. Die Kapelle gilt als ein Glanzstück des Barock im Kanton Nidwalden.
  • 1713–1715 Innenausstattung der Kapelle
  • 1889 Renovation und Veränderung der Innenausstattung
  • 1967–1969 Renovation und Wiederherstellung der ursprünglichen Zustandes
  • 2013 Renovation

Nachwuchs Muri-Gries

Bibliographie

  • Hansjakob Achermann: Kirchen und Kapellen in Buochs. 2., aktualisierte Auflage. Lindenberg 2018, ISBN 978-3-89870-462-5.
  • Otto Baumgartner: Chronik von Buochs – Von der Eiszeit bis ins Jahr 2000. Buochs 2001.
  • Eugen Bürgisser: Der Besitz des Klosters Muri in Unterwalden. In: Festgabe Hans Nabholz. Aarau 1944, S. 121–137.
  • Fischer, Reinald, Die Pfarrei Luzern vor 1291, in: Luzern 1178-1978. Beiträge zur Geschichte der Stadt, Luzern 1978, 35-51.
  • Ephrem Omlin: Die Geistlichen Obwaldens vom 13. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Sarnen 1984 (Supplement von Remigius Küchler, 1988).
  • Ephrem Omlin: Gedenkblätter zum zweihundertsten Weihetag der Pfarrkirche Sarnen 1742-1942. Sarnen 1942.
  • Sennhauser, Hansruedi, Zu den Vorgängerbauten der Pfarrkirche von Buochs NW. Versuch einer Interpretation, in: Beiträge zur Geschichte Nidwaldens 28 (1963), 9-29.
  • Rainer Stöckli: Geschichte der Stadt Mellingen von 1500 bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts (= Historische Schriften der Universität Freiburg Schweiz. Band 7). Freiburg 1979.
  • Josef Willimann-Huber: Die Geschichte der Pfarrei St. Stephan Beromünster. Beromünster 1959.
  • Wyrsch, Jakob, Alte Baureste zu Buochs, in: Beiträge zur Geschichte Nidwaldens 2 (1885), 105-123.
  • Franz Zelger: Chronik und Genealogie der Zelger aus Unterwalden aus sieben Jahrhunderten. Luzern 1933.
  • † Commissar Remigius Niederberger. Pfarrer in Stans. In: Schweizerische Kirchenzeitung. 1885, S. 25 (e-periodica.ch [abgerufen am 14. April 2023]).

Einzelnachweise

  1. Ephrem Omlin: Gedenkblätter zum zweihundertsten Weihetag der Pfarrkirche Sarnen 1742-1942. Sarnen 1942, S. 40.
  2. Rainer Stöckli: Geschichte der Stadt Mellingen von 1500 bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts (= Historische Schriften der Universität Freiburg Schweiz. Band 7). Freiburg 1979, S. 298.
  3. Ephrem Omlin: Die Geistlichen Obwaldens vom 13. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Sarnen 1984, S. 396.
  4. Josef Willimann-Huber: Die Geschichte der Pfarrei St. Stephan Beromünster. Beromünster 1959, S. 349.
  5. Ephrem Omlin: Die Geistlichen Obwaldens vom 13. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Sarnen 1984, S. 294.
  6. Franz Zelger: Chronik und Genealogie der Zelger aus Unterwalden aus sieben Jahrhunderten. Luzern 1933, S. 135–136.
  7. † Commissar Remigius Niederberger. Pfarrer in Stans. In: Schweizerische Kirchenzeitung. 1885, S. 25 (e-periodica.ch [abgerufen am 14. April 2023]).