Gallus Bütler

Aus Muri
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Gallus (Nikolaus) Bütler (* 7. Juni 1738 aus Beinwil; † 4. April 1809), auch als P. Gallus Beutler und Beüttler erwähnt[1]

Lebensdaten

Profess: 14. März 1756

Weihe: 18. September 1762 (Konstanz)

Primiz: 29. September 1762.[2]

Ämter

Pfarrer in Glatt und Ökonom in Dettensee: 1771–1777

Brüdermagister und Vestiar: 1777

Küchenmeister: 1778

Archivar: 1781

Ökonom in Diessen und Fabrikdirektor in Neckarshausen: ab 1785

Küchenmeister: ab 1805

Lebensbeschreibung

Subdiakon 23. September 1759 Luzern, Diakon 20. September 1760 Konstanz. Im Mai 1760 gemeinsam mit P. Bonifaz Ganginer und P. Sigisbert Meizen zwei Tage in Sursee verbracht.[3] Im Gymnasium tätig. 1763 auch Präzeptor dort. 1766 Präzeptor in Beinwil (Zwingbesatzung und Kirchenrechnungsablage). Im Juli 1768 war er als Präzeptor bei der Zehntenverleihung in Beinwil. Im Folgejahr in der selben Rolle in Bremgarten. Insgesamt war P. Gallus 8 Jahre als Präzeptor tätig und hat als solcher sehr erfolgreich Grammatik gelehrt.[4] Von 1771 bis 1777 war er im Auftrag des Bischof von Konstanz als Pfarrer in Glatt und Ökonom in Dettensee tätig.[5] Für die Reise nach Glatt/Dettensee gab ihm Abt Bonaventura 7 Maxdor [Währung in Bayern, angelehnt an Louis d'or/Louisdor] mit. Dies entsprach 65 fl. 20x. Davon brauchte P. Gallus auf der Reise 33 fl. 10x, sodass ihm 32 fl. 10x übrig blieben.[6] Eine hohe Arztrechnung über 88 fl. 58 x für 1771/72 deutet auf gesundheitliche Probleme hin.[7] 1777 wurde P. Gallus Brüderinstruktor und Vestiar. 1778–1785 war er Küchenmeister.[8] 1781 Archivar.[9] 1785 das zweite Mal in Deutschland als Ökonom in Diessen und Fabrikdirektor in Neckarshausen.[10] 1786, 1788, 1791 und 1794 war er am Vogt- und Rupperichtstag im November als "Statthalter zu Diessen und Dettlingen" in Diessen anwesend.[11] Im Sommer 1796 floh er zusammen mit P. Leonz Bütler und Oberamtmann Neumüller nach Muri. Auf Befehl des Fürsten kehrten sie bald nach Diessen zurück.[12] 1803 begleitete P. Gallus Fürstabt Gerold Meyer II auf seiner Heimreise von Glatt nach Muri.[13] Seit 1805 war er wieder Küchenmeister im Stift in Muri.[14] P. Gallus galt als Meister im Erteilen von Lateinunterricht, speziell an Spätberufene.[15] Am 31.März 1809 (Karfreitag) erlitt er einen zweiten Schlaganfall. Er wurde am 6. April begraben, was vermerkt wird, weil die Polizei angeordnet hatte, dass der Vertorbene 48 Stunden im Haus bleiben müsse. P. Gallus hatte der Ruf eines friedfertigen, herzlichen und geschätzten Mitbruders. (...)[16]

Beziehungsnetz

Verwandtschaft

Vater: Johann von Auw in Beinwil, Gastwirt

Mutter: Anna Maria Conrad

Bruder: Johann Jakob Wendelin (* 28. April 1751; † 22. Dezember 1813) Er lebte als P. Bonaventura im Benediktinerkloster Einsiedeln. Seine Profess war am 24.9.1769 und seine Priesterweihe am 24.9.1774, Primizfeier am Rosenkranzsonntag. Während des Exils in Benediktbeuern, Vahrenbach, nach 1803 auf Schloss Neuhaus, bei Schärding, Benefiziat, dann 1804 nach Einsiedeln zurück. 1808 war er Kap. Sekret., 1809 Subprior.[17]

Bekanntschaft

Werke

Einzelnachweise

  1. Rast, P. Adelhelm, Zettelkasten.
  2. Pfarrer Mäder von Beinwil war der Prdiger an seiner Primizfeier. P. Johannes Evangelist Wickart, Tagebuch, S. 81.
  3. Jahresrechnung 1759/60, St. A. Sursee, nr. 341. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  4. Dekret 4.XII.1805, Schmid, P. Leodegar, Tagebuch II, S. 34–36. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  5. Act. Cap. V/95, V/78 und St. A. A. 5935 und 5990, MI/N. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  6. Amtsrechnungen v. Glatt, Detensee 1770/71, Fürstl. Arch. Sigmaringen. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  7. ibidem.
  8. Act. Cap. V/130, V/143 sowie Auflistung Küchenmeister, in Dossier „Klöster/Muri bis 1800“, St. A. Engelberg. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  9. Act. Cap. VI/4.
  10. Act. Cap. VI/14.
  11. Allg. Teil II/1250, St. A. Sigmar, publiziert im Schloss zu Diessen, 26.11.1794. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  12. Fürstl. H. u. Dom. Arch. Sigmaringen, Locher Nachlass Nr. 77, historisch-chronologischer Kalender von Frz. Ant. Springmann. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  13. Pfr. Chron. V. Glatt I/469. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  14. Act. Cap. VI/148.
  15. Schmid, P. Leodegar, Tagebuch, 17.3.1806. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  16. Dekret 4.XII.1805, Schmid, P. Leodegar, Tagebuch II, S. 34–36. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  17. Henggeler, Professbuch Einsiedeln, Nr. 444 und Schmid, P. Leodegar, Tagebuch I, 1808, Briefbeilage zu S. 152. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)

Bibliographie

Erwähnt wird P. Gallus Beutler auch im Rechenbuch des Abtes von 1780/81, f. 2r, St. A. Gr. in Zusammenhang mit Finanzmittel, die er als Küchenmeister dem Abt zukommen liess und im Rechenbuch des Abtes von 1786/87, f. 3r, St. A. Gr. Betreffend Geldern, die er als Statthalter ablieferte. (Gemäss Zettelkatalog P. Adelhelm Rast)

P. Adelhelm Rasts Notizen zu P. Gallus Bütler enthalten stenographische Bemerkungen, die hier unerwähnt bleiben.