Leo Fischer

Aus Muri
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P. Leo Fischer

Leo (Otto Ludwig Bartholomäus) Fischer (* 25. Juni 1855 aus Vöslau; † 16. August 1895)

Lebensdaten

Profess: 13. November 1878

Weihe: 11. Juli 1880

Ämter

Kooperator in Marling: 1882

Lektor in Gries: 1882–1885

Lehrer in Sarnen: 1885–1895

Beziehungsnetz

Verwandtschaft

Sohn des Hermann Otto Fischer (aus Havelberg in Brandenburg), Hofmeister und Erzieher beim Reichsgafen Fries (auf Schloss Vöslau) später bei Hohenlohe, und der Maria Elisabeth Augsburg (aus Norden in Hannover).

Lebensbeschreibung

P. Leo war der einzige Sohn seiner Eltern, die bei seiner Geburt noch protestantisch waren, ihn aber katholisch taufen liessen und kurz darauf selber zum katholischen Glauben konvertierten. Seine Mutter war Dichterin und übersetzte fremdsprachliche Dichtungen. Er absolvierte das Gymnasium bei den Jesuiten zu Mariaschein in Böhmen und auf dem Freienberg bei Linz. Er studierte Theologie bei den Jesuiten in Innsbruck und trat 1877 als Innsbrucker Theologe in das Stift Gries ein. Am 13. November 1878 legte er die einfachen Gelübde ab und erhielt am 11. Juli 1880 die Priesterweihe. 1882 diente er 7 Monate lang als Aushilfskooperator in Marling, fand im Stift Verwendung als Lektor der Bibelfächer, orientalischen Sprachen, Philosophie und Kirchengeschichte, kam 1885 als Lehrer der Geschichte und deutschen Sprache nach Sarnen. P. Leo war in der deutschen Literatur und Geschichte sehr bewandert und ein anerkanntes Dichtertalent. Er hat viele Arbeiten publiziert. Er soll sich äusserst viel zugemutet haben. Neben einer grossen Stundenanzahl in der Lehre, soll er jeweils bis spät in die Nacht korrigiert und gedichtet haben. P. Leo starb unerwartet schnell in Folge eines Schlaganfalles in Boswil, wo er in den Ferien verweilte 16. August 1895 und wurde am 19. gleichen Monats in Sarnen bei St. Andreas begraben.[1]

Werke

„Ecclesia militans“ (deutsche Gedichte) Frankfurt 1883; „Blumen aus dem Klostergarten“ Frankfurt 1886; „Subsilvania“ Gedichte Frankfurt 1887; „Dichtergrüße aus den Alpen“ Frankfurt 1889; „Auf der Höhe“ 1892; - übersetzte Horaz-Gedichte im Programm Q. Hor. Flaccus der patriotische Sänger von P. Aug. Grüniger, Sarnen 1886 -; Der Cid und die Cid-Romanzen. Literarhist. Abhandlung, Progr. Sarnen 1887; Fünf Kapitel aus der Geschichte der Sprache. Progr. Sarnen 1890; Gabriel Garzias Moreno. Sendbote des Herzens Jesu 1882; Ein Fragment aus dem jüngeren Titurel. Stud. des Ben. und Zist. Ordens 1884. I. 163; Über den Dichter P. Basilius Meggen ebd. 1885 II. 40; Leben des Malers Michael Pacher II. 336. Germanische Sprachelemente im Spanischen. Progr. Sarnen 1892; Franz Plattner, der Theologe unter den Malern. Katholik und Sonderabdruck in den Neuen Tiroler Stimmen 1893 (?) circa; Programm der kant. Lehranstalt in Sarnen 1894: Sprachgeschichtliche Abhandlungen; Wanderers Weisen 1896. Heiligenstadt[?] Ein sehr gerühmtes Gedicht im Einsiedler Kalender für 1894; die Collkapelle ( Kath. Warte XI. 159 f. Sagengedicht); Drei Hiebe. (Dichterstimmen d. Gegenwart X. f.); Gedicht Benedikts Stimmen XXI. Heft 8, S. 231;

Einzelnachweise

  1. Notizen Professbuch P. Adelhelm Rast und P. Dominikus Bucher im Stiftsarchiv Muri-Gries in Sarnen sowie digitalisierte und erweiterte Ausgabe des Professbuchs von P. Vinzenz Gasser (Transkript P. Plazidus Hungerbühler).

Bibliographie

  • Professbuch: Nr. 705.

Weblinks

Wikipedia-Artikel: Leo Fischer (Dichter)