Martin Brunner

Aus Muri
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Martin (Johann Balthasar) Brunner (* 1603 von Solothurn; † 9. Dezember 1668 in Muri)

Lebensbeschreibung

P. Martin legte 1625 im Kloster Muri Profess ab, 1629 folgte die Priesterweihe. Sein Studium absolvierte er in Dillingen.

Er war an der Klosterschule von Muri wie auch Disentis als Lehrer tätig, in Muri ab 1663 auch als Präzeptor. 1647 bis 1648 war er Dekan in Disentis. Zu dieser Zeit hegte er Absichten, ins Kloster Cluny überzutreten. 1649 bis 1651 war er Pfarrer von Bünzen. Dort errichtete er 1649 die Rosenkranzbruderschaft. 1655, in der Kriegszeit, diente er als Feldkaplan. Als erster bekleidete er ausserdem das Amt des Kapitelssekretärs.

Er starb 1668.

P. Martin Brunner gebührt gemäss P. Martin Kiem unbestritten die erste Palme unter den Muridichtern im 17. Jahrhundert. Seine Gedichte füllen einen stattlichen Band. Abt Plazidus Zurlauben zerlegte sie in drei Teile: in Gedichte religiösen, profanen und gemischten Inhalts. Die Anagramme sind geistvoll konzipiert. Daher nennt ihn P. Anselm Weissenbach in seinen Annalen "laudatissimus et laurea dignus poeta" (Alles Lobes und des Lorbeerkranzes würdiger Dichter) und bei Abt Zurlauben: "Poeta laureatus, Parnasi bifrontis splendor et gloria" (bekränzter Dichter, dem Ruhm und Ehre entstrahlt).[1]

Lebensdaten

Grundschulung in Solothurn

Profess: 19. März 1625

Priesterweihe: 22. Dezember 1629

Dillingen: Immatrikulation 1629, Studium der Theologie bis 1631[2]

Ämter

Kloster Disentis: 1647–1648 Einsatz als Dekan

Pfarrer in Bünzen: 1649–1651

Kapitelssekretär: 1654–1668

Präzeptor der Klosterschule: 1663–1664

Beichtvater des Konvents: 1663–1668

Verwandtschaft

Eltern

  • Johann Balthasar Brunner (1565-1608), Senator und Hauptmann, und dessen zweite Frau Elsbeth Hafner, Solothurn.

Grosseltern

  • Urs Brunner und Barbara Eggenspiel
  • Anton Haffner und Katharina Kieffer

Geschwister

  • Urs Brunner (1589-1658), Apotheker. Schultheiss zu Olten (Stiefbruder)
  • Kunigunde Brunner (1590-1623), verheiratet mit Johann Wilhelm Kallenberg (1593-1623), Vogt zu Bechburg (Stiefschwester)
  • P. Johann Wilhelm Brunner SJ (1601- ?)
  • Maria Magdalena Brunner (1604- ?)
  • Sr. Maria Magdalena Brunner OSB (1607-1628), Konventualin im Benediktinerinnenkloster Hermetschwil

Onkel und Tanten

  • Anton Hafner (1550-1632), Hauptmann in französischen Diensten, Chronist, verheiratet ‎Elisabeth Rütter‏‎ († ‎1642)
  • Johannes Hafner († vor 1627), Schaffner im Kloster Sankt Urban
  • Victor Hafner (1584-1635), Stadtschreiber zu Solothurn, Hauptmann in französischen Diensten

Cousins und Cousinen

  • Sr. Antonia (Katharina) Brunner TORCap (1628-1691), Konventualin im Kapuzinerinnenkloster St. Klara, Stans, Tochter von Heinrich Brunner (1590-1643), Schulheiss in Olten, und dessen zweiter Frau Maria Zurmatten (1600-1667)[3]

Werke

  • Im Druck erschienen nur zwei Anagramme und ein Gedicht bestehend aus zehn Distichen auf Sebastian Heinrich Cribelli, Hauptmann des Schweizerregimentes in Spanien.
  • P. Martin Brunner kann auch das kleine Epos auf den hl. Ordensstifter Benedikt (StiAMG Sarnen, Supplementum.H.7) bestehend aus 155 Hexametern und verfasst 1643, zugeschrieben werden.

Bibliographie

  • Bernhard Pez: Epistolae apologeticae pro ordine sancti Benedicti. Kempten 1715, S. 262 (bsb-muenchen.de [abgerufen am 1. April 2023] Verzeichnet unter "Martin Prunner").
  • Sabine Lustenberger: Schwesternverzeichnis. In: 400 Jahre Kloster St. Klara 1615-2015. Stans 2015, S. 220–236.
  • Adelhelm Rast: Die Bedeutung des Abtes Johann Jodok Singisen für die Wissenschaft im Kloster Muri und seine akademisch gebildeten Mönche 1596-1644. In: Unsere Heimat. Band 34, 1960, S. 4–50.
  • Professbuch: Nr. 399.

Einzelnachweise

  1. Unterlagen Professbuch P. Adelhelm Rast und Abt Dominikus Bucher sowie Zettelkatalog P. Adelhelm Rast im StiAMG Sarnen.
  2. Adelhelm Rast: Die Bedeutung des Abtes Johann Jodok Singisen für die Wissenschaft im Kloster Muri und seine akademisch gebildeten Mönche 1596-1644. In: Unsere Heimat. Band 34, 1960, S. 34–35.
  3. Sabine Lustenberger: Schwesternverzeichnis. In: 400 Jahre Kloster St. Klara 1615-2015. Stans 2015, S. 222.