Wohlen

Aus Muri
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Pfarrei

Die Pfarrei Wohlen geht auf den Anfang des 11. Jahrhunderts zurück. Damals entsteht auch die erste Kirche St. Stephan. Als Stifter gelten die Grafen von Lenzburg, die die Pfarrei dann dem Stift Schänis schenken, oder das Stift Schänis selber. Dieses besitzt damals einen grossen Hof in Wohlen, und kann die Kirche auf eigenem Land erstellt haben. Sie kommt frühestens Ende des 12. Jahrhunderts an die Edlen von Wohlen, ungefähr zwischen 1173 und 1185. Der letzte der Edlen von Wohlen, Henmann, verstirbt 1425 kinderlos. Seine Schwester Anna ist mit Ulrich von Greifensee verheiratet. Durch Erbschaft gelangt der Kirchensatz von Wohlen nun an die Herren von Greifensee. Ihre Grossneffen, Hans und Hans Rudolf von Greifensee, treten den Kirchensatz und die Kirche St. Stephan und St. Leonhard 1473 ans Kloster Muri ab. Der Kirchensatz von Wohlen wurde am 17.5.1485 vom Konstanzer Bischof Otto IV. von Sonnenberg dem Kloster Muri inkorporiert.[1] Fürstabt Plazidus Zurlauben liess 1718 die Pfarrei Glatt im Tausch gegen die Pfarrei Wohlen vom Bistum Konstanz inkorporieren. Nach dem Verlust der süddeutschen Herrschaft kam dann Wohlen 1808 wieder an Muri zurück.

Pfarrer

  • um 1185 Heinrich von Wolen
  • um 1275 Conrad von Wolen
  • um 1342 Conrat von Wolen
  • um 1351 Heinrich von Wolen
  • um 1409 Burkard von Wolen
  • um 1431 Rudolf von Wolen
  • 1443-1454 Leontius Kalthardt
  • um 1454 Heinrich Jung
  • um 1463 Jeronimus Göldli
  • bis 1484 Jakobus von Cham, Dr., Pronotar des Apostolischen Stuhles
  • bis 1508 Johannes Seckler
  • bis 1519 Johannes ab der Huob
  • um 1521 Jakobus Scherdtweg
  • um 1524 Jakob Frei
  • um 1530 Petrungus
  • 1531-1535 Johannes Engel
  • um 1540 Ulrich von Wyl
  • um 1544 Joachim Scheteng
  • um 1549 Petrus Morelli
  • um 1551 Martinus von Peyer
  • nach 1551 Heinrich Marti
  • nach 1551 Johannes Wyss
  • um 1558 Fridolin Gerung
  • um 1561 Johannes Sigk
  • um 1564 Johann Jakob Stapfer
  • um 1575 P. Ludwig Studer, Pfarrverweser
  • um 1576 Bernhard Franck
  • um 1583 Johannes Wyss
  • um 1588 Johann Huber
  • um 1596 Johann Schwab
  • um 1601 Werner Meyer
  • um 1612 Pankraz Schmid
  • um 1616 Sebastian Berger
  • 1625-1639 Michael Weiss
  • 1639-1674 Johann Jakob Letter, Vetter von Abt Johann Jodok Singisen und Pater Franz Letter
  • um 1673/1674 Jakob Wirth
  • 1674-1676 Johann Bernard Mutschli
  • um 1676 Franciscus Brunner
  • 1690-1709 Johann Synesius Kuster
  • 1709-1721 Fridolin Etterlin
  • 1722-1736 Hieronymus Weissenbach
  • 1736-1754 Johann Bernhard Andermatt
  • 1754-1757 Karl Josef Plazidus Rey
  • 1757-1770 Joseph Ignaz Henseler
  • 1770-1785 Basilius Weissenbach
  • 1785-1816 Jost Anton Hausherr, Bruder von Pater Basil Hausheer
  • 1816–1825 P. Bonaventura Weissenbach
  • 1825–1854 P. Josef Keller
  • 1855-1861 Josef Brunner, Chorherr in Zurzach
  • 1861-1873 Franz Josef Schallberger
  • 1873-1874 F. Ness, Pfarrverweser
  • 1874-1875 Franz Laubi, Pfarrverweser
  • 1875-1904 Josef Nietlispach, Domherr
  • 1904-1940 Fridolin Meyer, nicht residierender Domherr, päpstlicher Hausprälat, geistlicher Vater der beiden Benediktiner P. Ignatius Hübscher in Einsiedeln und P. ? Koch in Mariastein
  • 1940- Emil Obrist

Frühmesser

Vikar, Pfarrhelfer

  • 1830–1838 P. Bernhard Lüond
  • 1835–1836? P. Gregor Meng
  • 1839–1849 P. Maurus Köpfli
  • 1877-1883 Jakob Wüest
  • 1883-1887 Franz Infanger
  • 1888-1890 Heinrich Kaufmann
  • 1890-1891 Xaver Schüepp
  • 1891-1896 German Meier
  • 1896-1898 Eduard Haller
  • 1898-1900 Burkard Senn
  • 1900-1901 Franz Ineichen
  • 1901-1905 Eugen Meier
  • 1905-1911 Theodor Bucher
  • 1911-1919 Bernhard Weber
  • 1916-1920 Fridolin Umbricht
  • 1919-1920 Faulhaber
  • 1920-1947 Alois Schell
  • 1920-1923 Xaver Knecht
  • 1923-1927 Joseph Meyer
  • 1927-1930 Joseph Jetzer
  • 1930-1936 Julius Voser
  • 1936-1940 Emil Obrist
  • 1940-1947 Andreas Hofer
  • 1941-1949 Albert Häfeli
  • 1947 Franz Schwegler
  • 1947-1950 Max Zumsteg
  • 1950-1951 Oskar Hilfiker
  • 1951-1957 Oswald Notter
  • 1951-1954 Jakob Haas, Dr.
  • 1954 Marcel Isler
  • 1957 Lorenz Schmidlin

Pfarrchronik

  • 1477 Gründung der St. Barbara - Bruderschaft durch Pfarrer Johannes Seckler
  • 1484 Erhalt des "Ius Patronatus Ecclesiae Parochialis com omnibus iuribus suis" durch die Abtei Muri von Johann Rudolf von Greifensee
  • 1485 Inkorporation der Pfarrei ins Kloster Muri, Übernahme des Kirchenpatrons St. Leonhard
  • 1488 Bau einer neuen Kirche durch das Kloster Muri unter Abt Johannes Hagnaueram Standort der heutigen Kirche
  • 1529 Bildersturm
  • 1531 Die von den Reformierten stark beschädigte Kirche wird abgetragen und durch einen Neubau ersetzt.
  • 1613 Ersatz des Turmhelms durch Thomas Lochinger von Villmergen (Kosten: 450 Gulden)
  • 1631 Renovation der St. Annakapelle
  • 1635 Einführung des Sebastianfesttages wegen der Pest
  • 1636 Glockenweihe durch Abt Johann Jodok Singisen
  • 1648 Gründung der Rosenkranzbruderschaft in Anwesenheit von Pater Benedikt Lang
  • 1662 Weihe des neuen Choraltares durch den Weihbischof von Konstanz
  • 1676 Weihe der St. Annakapelle durch Abt Hieronymus Troger
  • 1693 Bau eines neuen Chorraumes durch Abt Plazidus Zurlauben
  • 1711 Renovation der St. Annakapelle
  • 1728 Neue Glocke mit dem Wappen des Fürstabtes Gerold Haimb
  • 1738 Renovation des Pfarrhauses, Kosten für das Kloster: 201 Gulden
  • 1759 Pfarrhofumbau
  • 1770 Renovation der Pfarrkirche
  • 1804 Baubeginn der neuen Kirche. Sie wird vom Luzerner Niklaus Purtschert erbaut.
  • 1807 Abschluss der Bauarbeiten für die neue Kirche [1]
  • 1808 Einweihung der heutigen Pfarrkirche St. Leonhard
  • 1841 Aufhebung der Klosters Muri, Verwaltung des Pfarreivermögens durch den Kanton Aargau
  • 1894 Renovation der St. Annakapelle
  • 1906 Auszahlung des Pfarrvermögens an die Kirchgemeinde
  • 1920 Innenrenovation der Pfarrkirche
  • 1922 Umbau der Orgel
  • 1923 Ernennung des Pfarrers Fridolin Meyer zum nichtresidierenden Domherr durch Bischof Dr. Jakobus Stammler
  • 1937 Ernennunf des Pfarrers Fridolin Meyer zum päpstlichen Hausprälaten durch Papst Pius XI.
  • 1996 Innen- und Aussenrenovation der Pfarrkirche
  • 2017 Start Pastoralraum


Klostereintritte Muri-Gries

Bibliographie

  • Helvetia Sacra, III I, S. 931.
  • Meyer Joseph, Fridolin Meyer. Pfarrer von Wohlen. Dekan und Domherr, Wohlen 1941.
  • Stocker, Josef, Patronat und Inkorporation im Freiamt während des Mittelalters, Wohlen.
  • Wohler-Schmid, Leo, Katholische Kirche und Pfarrei St. Leonhard Wohlen. Festschrift zum 150. Jahrestag der Kirchweihe, Wohlen 1958.


Einzelnachweise

  1. CH-000051-7 Urkunden Muri 542 und 543, siehe Helvetia Sacra, III I, S. 931.