Gregor Schwander: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Muri
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(96 dazwischenliegende Versionen von 4 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
'''Gregor (Josef) Schwander''' (* [[17. April]] [[1864]] aus Rothenburg;  † [[18. Mai]] [[1914]])
+
__NOTOC__
 +
[[Datei:Gregor_Schwander.JPG|thumb|right|P. Gregor Schwander]]
 +
[[Datei:Gregor Schwander Photo.jpg|thumb|right|P. Gregor Schwander]]
 +
'''Gregor (Josef) Schwander''' (* [[17. April]] [[1864]] von Rothenburg;  † [[18. Mai]] [[1914]] in Sarnen)
 +
 
 +
== Lebensbeschreibung ==
 +
P. [[Gregor Schwander]] besuchte die Realschule in Sarnen und trat danach ins Gymnasium über. Den Philosophiekurs absolvierte er in Feldkirch an der Stella Matutina, wo er auch seine Liebe zur Musik entdeckte. 1886 trat er in Gries ins Kloster ein und legte gemeinsam mit P. [[Odilo Plangger]] und Fr. [[Beda Bossart]] die Gelübde ab. Es folgte 1889 die Priesterweihe in Trient. Danach wurde er [[Lektor]] der Mathematik, Physik und Philosophie in Gries. Bis 1892 übernahm er dort auch das Amt des [[Bibliothekar]]s. 1892 kam er als [[Lehrer]] der Philosophie für das Lyzeum nach Sarnen und versah zugleich die Stelle des Externenpräfekten. 1898 tauschte er dieses Amt mit der Subpräfektur. Nach dem Weggang von P. [[Bernhard Lierheimer]] 1900 übernahm P. Gregor für einige Jahre die Verwaltung der Obwaldner Kantonsbibliothek. Neben Philosophie, für die P. Gregor besondere Fähigkeit zeigte, lehrte er auch Französisch und Mathematik. 1903 plante er einen Aufenthalt in Löwen, um sich in Philosophie weiterzubilden. Dort angekommen, wurde er aber umgehend krank. Zurück in Sarnen, musste er mit dem Unterricht aussetzen, erholte sich aber wieder und konnte mit dem Schuljahr 1904/05 zurück an die Schule. P. Gregor achtete aber zu wenig auf seine Gesundheit. 1913 zeigte sich ein schweres Nierenleiden, dem er 1914 erlag. Er liegt bei St. Andreas begraben.
 +
 
 +
P. [[Gregor Schwander]] war ein hervorragender Kenner der französischen Sprache und Literatur. Er hatte seine Ferienzeit viel in Fribourg, Neuchâtel, Lausanne, Genf und Paris verbracht. Nach dem Votum eines seiner Schüler "kannte er das Leben, war streng gegen sich selbst und mild im Urteil über andere". "Er verstand es, sich selbst in die Lage des anderen zu denken und war ein Meister, ganz im anderen aufzugehen. Daher war durch diese Anpassung sein Verständnis so ausgezeichnet und sein Rat so gut, so gross seine Liebe, Aufrichtigkeit und Milde." Seine verfassten Schriften zeugen laut P. [[Johann Baptist Egger]] von einer "gründlichen Beherrschung des Stoffes, Formung desselben zu einheitlicher, folgerichtiger Disposition" und er hatte eine "klare und gedrungene Diktion".<ref>Unterlagen [[Professbuch]] P. [[Adelhelm Rast]] und Abt [[Dominikus Bucher]] im StiAMG Sarnen.</ref>
 +
 
 +
P. [[Gregor Schwander]] engagierte sich auch in der Auseinandersetzung um das Verhältnis des Katholizismus zu den Erkenntnissen der modernen Wissenschaften. Wie andere gemässigte Akteure suchte er zwischen dem Katholizimus und den Wissenschaften zu vermitteln, da sich Natur und Übernatur nicht widersprechen könnten. Auch sein Mitbruder '''P. [[Johann Baptist Egger]]''' teilte die Ansicht, dass von den Naturwissenschaft keine Gefahr für den Glauben und die katholische Kirche ausgehe. So schrieb '''P. [[Johann Baptist Egger]]''' zu Darwinismus: "Die Kirche lehrt nicht die Konstanz, sondern nur die Erschaffung der Arten sowie aller Wesen durch einen ausserweltlichen persönlichen Gott als Glaubenssatz. Ob die Arten aus dem am Anfang von Gott erschaffenen Stoff sich allmählich entwickelt haben, oder ob sie ursprünglich so geschaffen worden sind, wie wir sie gegenwärtig vor uns haben, darüber lehrt die Kirche gar nichts, die Lösung dieser Frage überlässt sie ganz der Wissenschaft." Als [https://de.wikipedia.org/wiki/Pius_X. Papst Pius X.] durch seine Enzyklika [https://de.wikipedia.org/wiki/Pascendi "Pascendi"] 1907 den Modernismus verurteilte, wuchs der Druck auf katholische Wissenschafter, die dadurch ins Hintertreffen zu geraten drohten. Davor warnte P. [[Gregor Schwander]] 1909 in seinem Bericht über den Psychologenkongress in Genf deutlich und tadelte den Rückstand, den die Katholiken auf dem religions-psychologischen Gebiet aufwiesen, mit folgenden Worten: "Wo sind die von katholischer Feder geschriebenen grösseren Monographien über religions-psychologische Fragen? Wo sind vor allem auf unserer Seite periodisch erscheinende Zeitschriften dieser Art ? .... Es ist wahrlich ein grosser taktischer Fehler, ein Wissensgebiet zuerst völlig in akatholische, freigeistige, ja christenfeindliche Hände übergehen zu lassen, und dann später mit grosser Mühe und unter dem spöttischen Hinweis der Gegner auf unsere arbeitslose Vergangenheit das Mitspracherecht erkämpfen zu wollen und erkämpfen zu müssen."<ref>Vgl. Wigger, Bernhard, Die Schweizerische Konservative Volkspartei 1903-1918. Politik zwischen Kulturkampf und Klassenkampf, Religion - Politik - Gesellschaft in der Schweiz Band 18, Fribourg 1997, 214-224.</ref>
  
 
== Lebensdaten ==
 
== Lebensdaten ==
[[Profess]]: 17. November 1886
+
Gymnasium am Kollegium Sarnen
  
[[:Kategorie:Priestermönch|Weihe]]: 6. April 1889
+
Lyzeum an der Stella Matutina in Feldkirch
 +
 
 +
[[Profess]]: [[17. November]] [[1886]]
 +
 
 +
[[:Kategorie:Priestermönch|Priesterweihe]]: [[6. April]] [[1889]] in Trient durch Bischof Dr. Eugen Valussi
 +
 
 +
Primiz: 21. April 1889 (Ostern) in der Stiftskirche Gries
  
 
== [[Ämter]] ==
 
== [[Ämter]] ==
 +
[[Bibliothekar]] in Gries: 1889–1892
 +
 +
[[Lektor]] in Gries: 1889–1892
 +
 +
[[Lehrer]] in Sarnen: 1892–1913 (Unterbruch 1903–1904 für das Philosophiestudium in [[Löwen, Universität]])
 +
 +
[[Präfekt]] der Externen in Sarnen: 1892–1897
 +
 +
[[Subpräfekt]] im Konvikt in Sarnen: 1898–1903
 +
 +
Freier Mitarbeiter bei der Zeitschrift Pädagogische Blätter
 +
 +
Kantonsbibliothekar Obwalden
 +
 +
== Verwandtschaft ==
 +
=== Eltern ===
 +
* Josef Schwander, Landwirt, und Magdalena Eggenschwiler, Rothenburg.
  
== Lebensbeschreibung ==
+
=== Geschwister ===
 +
* Alfred Schwander-Suter, Landwirt auf dem elterlichen Hof in Rothenburg (10 Kinder)
 +
* Frau Muff-Schwander
  
== Beziehungsnetz ==
+
=== Verwandte ===
=== Verwandtschaft ===
+
* Dr. Alois Eggerschwiler, Luzern
  
=== Bekanntschaft ===
 
 
== Werke ==
 
== Werke ==
 +
* {{Literatur | Titel=Confucius – Moral-philosophische Skizze | Reihe=Beilage zum Jahresbericht der kantonalen Lehranstalt in Sarnen | BandReihe=1895/96 | Ort=Sarnen | Datum=1896 | Online=https://www.muri-gries.ch/mediawiki/images/5/57/1896_B_Schwander_Gregor_Confuzius.pdf | Abruf=2021-09-06}}
 +
* [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=scs-002:1910:17#1236 Die kantonale Anstalt für taubstumme und bildungsunfähige, schwachsinnige Kinder in Hohenrain, Kt. Luzern], in: Pädagogischen Blätter 17 (1910) 26, 417-422.
 +
* [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=scs-002:1910:17#886 Ein Besuch beim Patriarchen von Ferney]. Philosophische Monographie von Jakob Bahner zur Jahrhundertfeier seiner Geburt, in: Beilage zur Nummer 13 der Pädagogischen Blätter 13 (1910) 26.
 +
* Ein Blick ins Heerlager des Monismus, in: Schweizerische Kirchenzeitung SKZ (1911) [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004%3A1911%3A0#209 Teil I Nr. 18, 174-175]; [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004%3A1911%3A0#220 Teil II Nr. 19, 184-185]; [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004%3A1911%3A0#229 Teil III Nr. 20, 192].
 +
* Ethische Ideale im Lichte des Darwinismus, in: Schweizerische Rundschau 10 (1909/10), 249-265.
 +
* Gibt es eine philosophia perennis und was ist sie?
 +
* Glossen zum Londonder moral-pädagogischen Kongress, in: Schweizer Rundschau 9 (1908/09), 119-123.
 +
* Haeckels Stellung zur Religion, in: Schweizerische Kirchenzeitung [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004:1909:0#204 SKZ (1909) 15, 185-188], und [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004:1909:0#212 SKZ (1909) 16, 193-195].
 +
* Ist Aristoteles ein Theist gewesen?, in: [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004:1910:0#123 Schweizerische Kirchenzeitung (1910) Nr. 9, 93-95].
 +
* J.J. Rousseaus Stellung zur Religion, in: Schweizerische Kirchenzeitung SKZ (1912) [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004%3A1912%3A0%3A%3A258#258 Teil I Nr. 25, 237-239]; [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004%3A1912%3A0%3A%3A258#276 Teil II Nr. 27, 255-257]; [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004%3A1912%3A0%3A%3A258#282 Teil III Nr. 28, 261-263]; [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004%3A1912%3A0%3A%3A258#292 Teil IV Nr. 29, 271-272]; [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004%3A1912%3A0%3A%3A258#298 Teil V Nr. 30, 277-279]; [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004%3A1912%3A0%3A%3A258#306 Teil VI Nr. 31, 285-287].
 +
* Jakob Balmes. Zur Jahrhundertfeier seiner Geburt, 28. August 1910, in: Schweizerische Kirchenzeitung SKZ [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004%3A1910%3A0%3A%3A102#251 Teil I Nr. 21, 209-210]; [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004%3A1910%3A0%3A%3A102#393 Teil II Nr. 32, 317-318]; [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004%3A1910%3A0%3A%3A102#401 Teil III Nr. 33, 325-327]; [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004%3A1910%3A0%3A%3A102#419 Teil IV Nr. 35, 343-346]; [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004%3A1910%3A0%3A%3A102#440 Teil V Nr. 36, 364-365]; [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004%3A1910%3A0%3A%3A102#456 Teil VI Nr. 37, 380-381].
 +
* Malthusianisumus und Neomalthusianismus, in: Schweizerische Kirchenzeitung SKZ (1910) [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004%3A1910%3A0%3A%3A102#605 Teil I Nr. 49, 529-531] sowie (1911) [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004%3A1911%3A0#21 Nr. 1, 3-5].
 +
* Psychologie und Religion, in: Schweizerische Kirchenzeitung SKZ (1909) [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004%3A1909%3A0%3A%3A20#382 Teil I Nr. 34, 363-365]; [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004%3A1909%3A0%3A%3A20#391 Teil II Nr. 35, 372-374].
 +
* Was ist Monismus?, in: Schweizer Rundschau 9 (1908/09), 369-393.
 +
* Zeitgemässe philosophische Betrachtungen, in: Schweizerische Kirchenzeitung SKZ [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004:1910:0#326 (1910) 28, 277-280], [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004:1910:0#335 SKZ (1910) 29, 285-289], [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004:1910:0#344 SKZ (1910) 30, 293-295] und [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004:1910:0#385 SKZ 31/1910, 309-311].
 +
* Zur Kritik des Häckelschen Monismus, in: Schweizer Rundschau 9 (1908/09), 369-380 und 435-448.
 +
 +
==Rezensionen==
 +
Die von ihm erstellten Rezensionen finden sich auf der Seite [[Rezensionen P. Gregor Schwander]].
 +
 +
== Bibliographie ==
 +
* '''[[Dominikus Bucher | Bucher, Dominikus]]''', '''P. [[Gregor Schwander]]''', in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner-Ordens und seiner Zweige, Neue Folge Band 4, der ganzen Reihe Band 35 (1914), 550-551.
 +
* '''[[Johann Baptist Egger | Egger, Johann Baptist]]''', '''P. [[Gregor Schwander]]''' OSB, in: Vaterland vom 20. Mai 1914, Nr. 131.
 +
* '''[[Johann Baptist Egger | Egger, Johann Baptist]]''', '''P. [[Gregor Schwander]]''' OSB 1864-1914, in: Kantonale Lehranstalt Sarnen Schweiz, Jahresbericht 1913/14, Sarnen 1914, 48-67. Nachruf / Ebendort Verzeichnis der hauptsächlichen schriftstellerischen Arbeiten, und als Separatdruck.
 +
* '''[[Johann Baptist Egger | Egger, Johann Baptist]]''', [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=scs-002:1914:21::1320#1320 '''P. [[Gregor Schwander]]''' als Lehrer und Erzieher], in: Pädagogische Blätter 21 (1914) 34, 557-564.
 +
* '''[[ Thomas Eugster | Eugster, Thomas]]''', Herr Alfred Schwander-Suter, Rothenburg, in: [[Sarner Kollegi Chronik]] 3 (1941) 1, 33-34.
 +
* '''[[Hugo Müller | Müller, Hugo]]''', Dr. Alois Eggerschiler, Luzern, in: [[Sarner Kollegi Chronik]] 3 (1941) 1, 32.
 +
* R., B., Weltanschauung und Zeitgeist. Philosophische Erwägungen zu '''P. [[Gregor Schwander | G. Schwanders]]''' Kritik an der Eltementa philosophiae aristotelico-thomisticae von P. Jos. Gredt OSB, zugleich Gegenkritik, in: Schweizerische Kirchenzeitung SKZ (1910) [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004%3A1910%3A0%3A%3A102#176 Teil I Nr. 14, 140-143]; [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004%3A1910%3A0%3A%3A102#185 Teil II Nr. 15, 149-150]; [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004%3A1910%3A0%3A%3A102#194 Teil III Nr. 16, 157-158]; [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004%3A1910%3A0%3A%3A102#203 Teil IV Nr. 17, 165-167]; [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004%3A1910%3A0%3A%3A102#214 Teil V Nr. 18, 175-176]; [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004%3A1910%3A0%3A%3A102#224 Teil VI Nr. 19, 184-185]; [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004%3A1910%3A0%3A%3A102#252 Teil VII Nr. 21, 210-212]; [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004%3A1910%3A0%3A%3A102#264 Teil VIII Nr. 22, 221-222]; [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004%3A1910%3A0%3A%3A102#318 Teil IX Nr. 27, 270-272]; [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004%3A1910%3A0%3A%3A102#328 Nr. 28 Teil X, 279-280]; [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004%3A1910%3A0%3A%3A102#337 Teil XI Nr. 29, 287-289].
 +
* '''[[Emmanuel Scherer | Scherer, Emmanuel]]''', '''P. [[Gregor Schwander]]''', Nachruf, in: Neue Zürcher Nachrichten 1914 Nr. 136.
 +
* '''[[Emmanuel Scherer | Scherer, Emmanuel]]''', '''P. [[Gregor Schwander]]''', OSB, Professor der Philosophie, in: Schweizerische Kirchenzeitung SKZ (1924) [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004%3A1914%3A0#223 Nr. 22, 189-190].
 +
* von Ernst, Viktor, '''P. [[Gregor Schwander]]''' OSB, in: Schweizerische Kirchenzeitung SKZ (1924) [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004%3A1914%3A0#215 Nr. 21, 182-183].
 +
* {{Literatur | Autor=Niklaus von Flüe | Titel=Die Benediktiner des Klosters Muri-Gries am Obwaldner Kollegium in Sarnen | Sammelwerk=Obwaldner Geschichtsblätter | Band=23 | Ort=Sarnen | Datum=2003 | Seiten=193-212}}
 +
* Wigger, Bernhard, Die Schweizerische Konservative Volkspartei 1903-1918. Politik zwischen Kulturkampf und Klassenkampf, Religion - Politik - Gesellschaft in der Schweiz Band 18, Fribourg 1997.
 +
* ?, Leichenbegräbnis des Hochw. Herrn Pater [[Gregor Schwander]] sel., in: [http://dokumente.staatsarchiv.ow.ch/s-08-01/s-08-01-1914.html Obwaldner Volksfreund vom 23. Mai 1914], Nr. 41, 3.
 +
* [https://www.muri-gries.ch/mediawiki/images/3/31/Totenbild_Gregor_Schwander.pdf Sterbebild]
 +
* Professbuch: Nr. 718.
 +
* Nachlass P. Gregor Schwander, StiAMG Gries und Sarnen [http://archiv.muri-gries.ch/index.php/p-gregor-josef-schwander-1864-1914;isad?sf_culture=de N.718.]
 +
[[Kategorie:Professbuch|718]][[Kategorie:Priestermönch]]
  
 
== Einzelnachweise ==
 
== Einzelnachweise ==
 
<references />
 
<references />
  
== Bibliographie ==
 
  
== Kategorien ==
+
 
[[Kategorie:Professbuch|718]][[Kategorie:Priestermönch]]
+
{{Personendaten
 +
|NAME=Schwander, Gregor
 +
|ALTERNATIVNAMEN=Schwander, Josef
 +
|KURZBESCHREIBUNG=Mönch des Klosters Muri-Gries
 +
|GEBURTSDATUM=17. April 1864
 +
|GEBURTSORT=[[Rothenburg]]
 +
|STERBEDATUM=18. Mai 1914
 +
|STERBEORT=[[Sarnen]]
 +
}}

Version vom 6. September 2021, 14:38 Uhr

P. Gregor Schwander
P. Gregor Schwander

Gregor (Josef) Schwander (* 17. April 1864 von Rothenburg; † 18. Mai 1914 in Sarnen)

Lebensbeschreibung

P. Gregor Schwander besuchte die Realschule in Sarnen und trat danach ins Gymnasium über. Den Philosophiekurs absolvierte er in Feldkirch an der Stella Matutina, wo er auch seine Liebe zur Musik entdeckte. 1886 trat er in Gries ins Kloster ein und legte gemeinsam mit P. Odilo Plangger und Fr. Beda Bossart die Gelübde ab. Es folgte 1889 die Priesterweihe in Trient. Danach wurde er Lektor der Mathematik, Physik und Philosophie in Gries. Bis 1892 übernahm er dort auch das Amt des Bibliothekars. 1892 kam er als Lehrer der Philosophie für das Lyzeum nach Sarnen und versah zugleich die Stelle des Externenpräfekten. 1898 tauschte er dieses Amt mit der Subpräfektur. Nach dem Weggang von P. Bernhard Lierheimer 1900 übernahm P. Gregor für einige Jahre die Verwaltung der Obwaldner Kantonsbibliothek. Neben Philosophie, für die P. Gregor besondere Fähigkeit zeigte, lehrte er auch Französisch und Mathematik. 1903 plante er einen Aufenthalt in Löwen, um sich in Philosophie weiterzubilden. Dort angekommen, wurde er aber umgehend krank. Zurück in Sarnen, musste er mit dem Unterricht aussetzen, erholte sich aber wieder und konnte mit dem Schuljahr 1904/05 zurück an die Schule. P. Gregor achtete aber zu wenig auf seine Gesundheit. 1913 zeigte sich ein schweres Nierenleiden, dem er 1914 erlag. Er liegt bei St. Andreas begraben.

P. Gregor Schwander war ein hervorragender Kenner der französischen Sprache und Literatur. Er hatte seine Ferienzeit viel in Fribourg, Neuchâtel, Lausanne, Genf und Paris verbracht. Nach dem Votum eines seiner Schüler "kannte er das Leben, war streng gegen sich selbst und mild im Urteil über andere". "Er verstand es, sich selbst in die Lage des anderen zu denken und war ein Meister, ganz im anderen aufzugehen. Daher war durch diese Anpassung sein Verständnis so ausgezeichnet und sein Rat so gut, so gross seine Liebe, Aufrichtigkeit und Milde." Seine verfassten Schriften zeugen laut P. Johann Baptist Egger von einer "gründlichen Beherrschung des Stoffes, Formung desselben zu einheitlicher, folgerichtiger Disposition" und er hatte eine "klare und gedrungene Diktion".[1]

P. Gregor Schwander engagierte sich auch in der Auseinandersetzung um das Verhältnis des Katholizismus zu den Erkenntnissen der modernen Wissenschaften. Wie andere gemässigte Akteure suchte er zwischen dem Katholizimus und den Wissenschaften zu vermitteln, da sich Natur und Übernatur nicht widersprechen könnten. Auch sein Mitbruder P. Johann Baptist Egger teilte die Ansicht, dass von den Naturwissenschaft keine Gefahr für den Glauben und die katholische Kirche ausgehe. So schrieb P. Johann Baptist Egger zu Darwinismus: "Die Kirche lehrt nicht die Konstanz, sondern nur die Erschaffung der Arten sowie aller Wesen durch einen ausserweltlichen persönlichen Gott als Glaubenssatz. Ob die Arten aus dem am Anfang von Gott erschaffenen Stoff sich allmählich entwickelt haben, oder ob sie ursprünglich so geschaffen worden sind, wie wir sie gegenwärtig vor uns haben, darüber lehrt die Kirche gar nichts, die Lösung dieser Frage überlässt sie ganz der Wissenschaft." Als Papst Pius X. durch seine Enzyklika "Pascendi" 1907 den Modernismus verurteilte, wuchs der Druck auf katholische Wissenschafter, die dadurch ins Hintertreffen zu geraten drohten. Davor warnte P. Gregor Schwander 1909 in seinem Bericht über den Psychologenkongress in Genf deutlich und tadelte den Rückstand, den die Katholiken auf dem religions-psychologischen Gebiet aufwiesen, mit folgenden Worten: "Wo sind die von katholischer Feder geschriebenen grösseren Monographien über religions-psychologische Fragen? Wo sind vor allem auf unserer Seite periodisch erscheinende Zeitschriften dieser Art ? .... Es ist wahrlich ein grosser taktischer Fehler, ein Wissensgebiet zuerst völlig in akatholische, freigeistige, ja christenfeindliche Hände übergehen zu lassen, und dann später mit grosser Mühe und unter dem spöttischen Hinweis der Gegner auf unsere arbeitslose Vergangenheit das Mitspracherecht erkämpfen zu wollen und erkämpfen zu müssen."[2]

Lebensdaten

Gymnasium am Kollegium Sarnen

Lyzeum an der Stella Matutina in Feldkirch

Profess: 17. November 1886

Priesterweihe: 6. April 1889 in Trient durch Bischof Dr. Eugen Valussi

Primiz: 21. April 1889 (Ostern) in der Stiftskirche Gries

Ämter

Bibliothekar in Gries: 1889–1892

Lektor in Gries: 1889–1892

Lehrer in Sarnen: 1892–1913 (Unterbruch 1903–1904 für das Philosophiestudium in Löwen, Universität)

Präfekt der Externen in Sarnen: 1892–1897

Subpräfekt im Konvikt in Sarnen: 1898–1903

Freier Mitarbeiter bei der Zeitschrift Pädagogische Blätter

Kantonsbibliothekar Obwalden

Verwandtschaft

Eltern

  • Josef Schwander, Landwirt, und Magdalena Eggenschwiler, Rothenburg.

Geschwister

  • Alfred Schwander-Suter, Landwirt auf dem elterlichen Hof in Rothenburg (10 Kinder)
  • Frau Muff-Schwander

Verwandte

  • Dr. Alois Eggerschwiler, Luzern

Werke

Rezensionen

Die von ihm erstellten Rezensionen finden sich auf der Seite Rezensionen P. Gregor Schwander.

Bibliographie

Einzelnachweise

  1. Unterlagen Professbuch P. Adelhelm Rast und Abt Dominikus Bucher im StiAMG Sarnen.
  2. Vgl. Wigger, Bernhard, Die Schweizerische Konservative Volkspartei 1903-1918. Politik zwischen Kulturkampf und Klassenkampf, Religion - Politik - Gesellschaft in der Schweiz Band 18, Fribourg 1997, 214-224.