Gregor Schwander: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bibliothekar]] in Gries: 1889 - 1892.
 
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== Lebensbeschreibung ==
 
== Lebensbeschreibung ==
P. Gregor besuchte die Realschule in Sarnen und trat dann ins Gymnasium über. Den Philosophiekurs absolvierte er in Feldkirch an der Stella Matutina, wo er auch seine Liebe zur Musik entdeckte. 1886 trat er in Gries ins Kloster ein und legte gemeinsam mit P. [[Odilo Plangger]] die Gelübde ab. Es folgte 1889 die Priesterweihe in Trient. Danach wurde er Lektor der Mathematik, Physik und Philosophie in Gries. Bis 1892 übernahm er dort auch das Amt des Bibliothekars. 1892 kam er als Lehrer der Philosophie für das Lyzeum nach Sarnen und versah zugleich die Stelle des Externenpräfekten. 1898 tauschte er dieses Amt mit der Subpräfektur. Nach dem Weggang von P. [[Bernhard Lierheimer]] übernahm P. Gregor für einige Jahre die Verwaltung der Obwaldner Kantonsbibliothek. Neben Philosophie, für die P. Gregor besondere Fähigkeit zeigte, lehrte er auch Französisch und Mathematik. 1903 plante er einen Aufenthalt in Löwen, um sich in Philosophie weiterzubilden. Dort angekommen wurde er aber umgehend krank. Zurück in Sarnen musste er mit dem Unterricht aussetzen, erholte sich aber wieder und konnte mit dem Schuljahr 1904/05 zurück an die Schule. P. Gregor achtete zu wenig auf seine Gesundheit. 1913 zeigte sich ein schweres Nierenleiden, dem er 1914 erlag. Er liegt bei St. Andreas begraben.
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P. Gregor besuchte die Realschule in Sarnen und trat dann ins Gymnasium über. Den Philosophiekurs absolvierte er in Feldkirch an der Stella Matutina, wo er auch seine Liebe zur Musik entdeckte. 1886 trat er in Gries ins Kloster ein und legte gemeinsam mit P. [[Odilo Plangger]] und Fr. [[Beda Bossart]] die Gelübde ab. Es folgte 1889 die Priesterweihe in Trient. Danach wurde er Lektor der Mathematik, Physik und Philosophie in Gries. Bis 1892 übernahm er dort auch das Amt des Bibliothekars. 1892 kam er als Lehrer der Philosophie für das Lyzeum nach Sarnen und versah zugleich die Stelle des Externenpräfekten. 1898 tauschte er dieses Amt mit der Subpräfektur. Nach dem Weggang von P. [[Bernhard Lierheimer]] übernahm P. Gregor für einige Jahre die Verwaltung der Obwaldner Kantonsbibliothek. Neben Philosophie, für die P. Gregor besondere Fähigkeit zeigte, lehrte er auch Französisch und Mathematik. 1903 plante er einen Aufenthalt in Löwen, um sich in Philosophie weiterzubilden. Dort angekommen wurde er aber umgehend krank. Zurück in Sarnen musste er mit dem Unterricht aussetzen, erholte sich aber wieder und konnte mit dem Schuljahr 1904/05 zurück an die Schule. P. Gregor achtete zu wenig auf seine Gesundheit. 1913 zeigte sich ein schweres Nierenleiden, dem er 1914 erlag. Er liegt bei St. Andreas begraben.
  
 
P. Gregor war ein hervorragender Kenner der französischen Sprache und Literatur. Er hatte seine Ferienzeit viel in Fribourg, Neuchâtel, Lausanne, Genf und Paris verbracht. Nach dem Votum eines seiner Schüler "kannte er das Leben, war streng gegen sich selbst und mild im Urteil über andere". "Er verstand es, sich selbst in die Lage des anderen zu denken und war ein Meister, ganz im anderen aufzugehen. Daher war durch diese Anpassung sein Verständnis so ausgezeichnet und sein Rat so gut, so gross seine Liebe, Aufrichtigkeit und Milde." Seine verfassten Schriften zeugen laut P. [[Johann Baptist Egger]] von einer "gründlichen Beherrschung des Stoffes, Formung desselben zu einheitlicher, folgerichtiger Disposition" und er hatte eine "klare und gedrungene Diktion".<ref> Ganzer Abschnitt nach: Notizen Professbuch P. Adelhelm Rast und P. Dominikus Bucher im Stiftsarchiv Muri-Gries in Sarnen.</ref>   
 
P. Gregor war ein hervorragender Kenner der französischen Sprache und Literatur. Er hatte seine Ferienzeit viel in Fribourg, Neuchâtel, Lausanne, Genf und Paris verbracht. Nach dem Votum eines seiner Schüler "kannte er das Leben, war streng gegen sich selbst und mild im Urteil über andere". "Er verstand es, sich selbst in die Lage des anderen zu denken und war ein Meister, ganz im anderen aufzugehen. Daher war durch diese Anpassung sein Verständnis so ausgezeichnet und sein Rat so gut, so gross seine Liebe, Aufrichtigkeit und Milde." Seine verfassten Schriften zeugen laut P. [[Johann Baptist Egger]] von einer "gründlichen Beherrschung des Stoffes, Formung desselben zu einheitlicher, folgerichtiger Disposition" und er hatte eine "klare und gedrungene Diktion".<ref> Ganzer Abschnitt nach: Notizen Professbuch P. Adelhelm Rast und P. Dominikus Bucher im Stiftsarchiv Muri-Gries in Sarnen.</ref>   

Version vom 19. Oktober 2010, 13:27 Uhr

Gregor (Josef) Schwander (* 17. April 1864 von Rothenburg; † 18. Mai 1914)

Lebensdaten

Profess: 17. November 1886

Weihe: 6. April 1889

Primiz: 21. April 1889

Ämter

Bibliothekar in Gries: 1889 - 1892.

Lebensbeschreibung

P. Gregor besuchte die Realschule in Sarnen und trat dann ins Gymnasium über. Den Philosophiekurs absolvierte er in Feldkirch an der Stella Matutina, wo er auch seine Liebe zur Musik entdeckte. 1886 trat er in Gries ins Kloster ein und legte gemeinsam mit P. Odilo Plangger und Fr. Beda Bossart die Gelübde ab. Es folgte 1889 die Priesterweihe in Trient. Danach wurde er Lektor der Mathematik, Physik und Philosophie in Gries. Bis 1892 übernahm er dort auch das Amt des Bibliothekars. 1892 kam er als Lehrer der Philosophie für das Lyzeum nach Sarnen und versah zugleich die Stelle des Externenpräfekten. 1898 tauschte er dieses Amt mit der Subpräfektur. Nach dem Weggang von P. Bernhard Lierheimer übernahm P. Gregor für einige Jahre die Verwaltung der Obwaldner Kantonsbibliothek. Neben Philosophie, für die P. Gregor besondere Fähigkeit zeigte, lehrte er auch Französisch und Mathematik. 1903 plante er einen Aufenthalt in Löwen, um sich in Philosophie weiterzubilden. Dort angekommen wurde er aber umgehend krank. Zurück in Sarnen musste er mit dem Unterricht aussetzen, erholte sich aber wieder und konnte mit dem Schuljahr 1904/05 zurück an die Schule. P. Gregor achtete zu wenig auf seine Gesundheit. 1913 zeigte sich ein schweres Nierenleiden, dem er 1914 erlag. Er liegt bei St. Andreas begraben.

P. Gregor war ein hervorragender Kenner der französischen Sprache und Literatur. Er hatte seine Ferienzeit viel in Fribourg, Neuchâtel, Lausanne, Genf und Paris verbracht. Nach dem Votum eines seiner Schüler "kannte er das Leben, war streng gegen sich selbst und mild im Urteil über andere". "Er verstand es, sich selbst in die Lage des anderen zu denken und war ein Meister, ganz im anderen aufzugehen. Daher war durch diese Anpassung sein Verständnis so ausgezeichnet und sein Rat so gut, so gross seine Liebe, Aufrichtigkeit und Milde." Seine verfassten Schriften zeugen laut P. Johann Baptist Egger von einer "gründlichen Beherrschung des Stoffes, Formung desselben zu einheitlicher, folgerichtiger Disposition" und er hatte eine "klare und gedrungene Diktion".[1]

Beziehungsnetz

Beziehungsnetz

Verwandtschaft

Vater: Josef Schwander.[2] Mutter: Magdalena Eggenschwiler.[3]

Bekanntschaft

Werke

Schwander, Gregor: Konfuzius. Moral-philosophische Skizze. Programm. Sarnen 1896.

Schwander, Gregor: Glossen zum Londonder moral-pädagogischen Kongress. Schweizer Rundschau 9, Stans 1908/09, S. 119-123.

Schwander, Gregor: Was ist Monismus? Schweizer Rundschau 9, Stans 1908/09, S. 369-393.

Schwander, Gregor: Ist Aristoteles Theist gewesen?

Schwander, Gregor: Gibt es eine philosophia perennis und was ist sie?

Schwander, Gregor: Ein Blick ins Heerlager des Monismus.

Schwander, Gregor: J.J. Rousseaus Stellung zur Religion.

Schwander, Gregor: Malthusianisumus und Neomalthusianismus.

Schwander, Gregor: Die kantonale Anstalt für taubstumme und bildungsunfähige, schwachsinnige Kinder in Hohenrain, Kt. Luzern.

Schwander, Gregor: Ein Besuch beim Patriarchen von Ferney. Philosophische Monographie von Jakob Bahner zur Jahrhundertfeier seiner Geburt.

Schwander, Gregor: Zeitgemässe philosophische Betrachtungen.

Einzelnachweise

  1. Ganzer Abschnitt nach: Notizen Professbuch P. Adelhelm Rast und P. Dominikus Bucher im Stiftsarchiv Muri-Gries in Sarnen.
  2. ibidem.
  3. ibidem.

Bibliographie

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