Peter Odermatt: Unterschied zwischen den Versionen

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P. Peter legte 1660 im Kloster Muri Profess ab, 1666 folgte die Priesterweihe in Luzern. Danach war er erst als [[Lehrer]] für Mathematik, Arithmetik und Geometrie an der Klosterschule tätig und ausserdem als [[Kellerar]]. 1674 wurde er zum [[Bibliothekar]] ernannt. 1678 bis 1680 war er [[Küchenmeister]], 1680 bis 1683 war er Pfarrer in [[Homburg]]. Von ihm heisst es in den dortigen Pfarrregistern: "ein ausgezeichneter Mann, der allzuschnell von hier abberufen wurde, da ihm die grosse Pfarrei von Muri übertragen wurde".<ref>Unterlagen [[Professbuch]] P. [[Adelhelm Rast]] und Abt [[Dominikus Bucher]] sowie Zettelkatalog P. [[Adelhelm Rast]] im StiAMG Sarnen.</ref> In [[Muri]] war er von 1683 bis 1692 Pfarrer, 1692 kurz [[Ökonom/Statthalter|Statthalter]] und [[Kustos]]. 1693 bis 1701 war er letzter [[Prior]] und 1701 bis 1707 erster [[Dekan]] von Muri (so wurden die Prioren in den Fürstabteien genannt). 1707 bis 1711 war er [[Ökonom/Statthalter|Statthalter]] in Klingenberg. 1711 kehrte er nach Muri zurück und war noch als Konventbeichtvater tätig. Er starb 1714. Er wurde wegen seiner umfassenden Kenntnisse in Mathematik, Geometrie und Astronomie gerühmt.<ref>Annales I., S. 493.</ref>
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P. Peter stiftete zusammen mit seinen beiden Mitbrüdern P. [[Karl Herzog]] und P. [[Bernhard Hüsser]] das Glasgemälde "Benedikts Tod", das von [[Franz Josef Müller]] in Zug geschaffen wurde.<ref>Schnyder, Rudolf / Bugmann, Kuno, Der Heilige Benedikt in der Kunst der Schweiz 480-1980. Führer zur Ausstellung im Schweizerischen Landesmuseum Zürich 9. September 1980 - 6. Januar 1981, 66.</ref> (im '''[[Priorat Sarnen]]''')
  
 
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=== Eltern ===
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* [https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/023186/2010-06-03/ Bartholomäus Odermatt] (1587-1672), Landammann, Tagssatzungsabgeordneter und Vogt im Rheintal, und Margaretha ab Uri. In erster Ehe war er mit Maria Lussi, Tochter des Melchior Lussi, verheiratet.
 
 
Eltern: [https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/023186/2010-06-03/ Bartholomäus Odermatt] (1587-1672), Landammann, Tagssatzungsabgeordneter und Vogt im Rheintal, und Margaretha ab Uri. In erster Ehe war er mit Maria Lussi, Tochter des Melchior Lussi, verheiratet.
 
 
 
Geschwister:
 
  
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=== Geschwister ===
 
* Sr. Anna Maria (Gertrud) Odermatt (1626-1697), OCap, Konventualin im [[Kapuzinerinnenkloster St. Klara, Stans]]<ref>Lustenberger, Sabine, Schwesternverzeichnis, in: Haller-Dirr, Marita / Achermann, Hansjakob (Hg.), 400 Jahre Kloster St. Klara 1615-2015, Stans 2015, 222.</ref>  
 
* Sr. Anna Maria (Gertrud) Odermatt (1626-1697), OCap, Konventualin im [[Kapuzinerinnenkloster St. Klara, Stans]]<ref>Lustenberger, Sabine, Schwesternverzeichnis, in: Haller-Dirr, Marita / Achermann, Hansjakob (Hg.), 400 Jahre Kloster St. Klara 1615-2015, Stans 2015, 222.</ref>  
  
Grosseltern:
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* Johann ab Uri und Dorothea Zelger
 
* Johann ab Uri und Dorothea Zelger
  
Onkel und Tanten:
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* Sr. Anna Maria (Apollonia) ab Uri (1602-1649), OCap, Konventualin und Frau Mutter im [[Kapuzinerinnenkloster St. Klara, Stans]]<ref>Lustenberger, Sabine, Schwesternverzeichnis, in: Haller-Dirr, Marita / Achermann, Hansjakob (Hg.), 400 Jahre Kloster St. Klara 1615-2015, Stans 2015, 221.</ref>
* Sr. Anna Maria (Apollonia) ab Uri (1602-1649), OCap, Konventualin und '''Frau Mutter''' im [[Kapuzinerinnenkloster St. Klara, Stans]]<ref>Lustenberger, Sabine, Schwesternverzeichnis, in: Haller-Dirr, Marita / Achermann, Hansjakob (Hg.), 400 Jahre Kloster St. Klara 1615-2015, Stans 2015, 221.</ref>
 
 
 
== Lebensbeschreibung ==
 
 
 
P. Peter legte 1660 im Kloster Muri Profess ab, 1666 folgte die Priesterweihe in Luzern. Danach war er erst als [[Lehrer]] für Mathematik, Arithmetik und Geometrie an der Klosterschule tätig und ausserdem als [[Kellerar]]. 1674 wurde er zum [[Bibliothekar]] ernannt. 1678 bis 1680 war er [[Küchenmeister]], 1680 bis 1683 war er Pfarrer in [[Homburg]]. Von ihm heisst es in den dortigen Pfarrregistern: "ein ausgezeichneter Mann, der allzuschnell von hier abberufen wurde, da ihm die grosse Pfarrei von Muri übertragen wurde".<ref>Unterlagen [[Professbuch]] P. [[Adelhelm Rast]] und Abt [[Dominikus Bucher]] sowie Zettelkatalog P. [[Adelhelm Rast]] im StiAMG Sarnen.</ref> In [[Muri]] war er von 1683 bis 1692 Pfarrer, 1692 kurz [[Ökonom/Statthalter|Statthalter]] und [[Kustos]]. 1693 bis 1701 war er letzter [[Prior]] und 1701 bis 1707 erster [[Dekan]] von Muri (so wurden die Prioren in den Fürstabteien genannt). 1707 bis 1711 war er [[Ökonom/Statthalter|Statthalter]] in Klingenberg. 1711 kehrte er nach Muri zurück und war noch als Konventbeichtvater tätig. Er starb 1714. Er wurde wegen seiner umfassenden Kenntnisse in Mathematik, Geometrie und Astronomie gerühmt.<ref>Annales I., S. 493.</ref>
 
 
 
P. Peter stiftete zusammen mit seinen beiden Mitbrüdern P. [[Karl Herzog]] und P. [[Bernhard Hüsser]] das Glasgemälde "Benedikts Tod", das von [[Franz Josef Müller]] in Zug geschaffen wurde.<ref>Schnyder, Rudolf / Bugmann, Kuno, Der Heilige Benedikt in der Kunst der Schweiz 480-1980. Führer zur Ausstellung im Schweizerischen Landesmuseum Zürich 9. September 1980 - 6. Januar 1981, 66.</ref> (im '''[[Priorat Sarnen]]''')
 
  
 
== Bibliographie ==
 
== Bibliographie ==
 
 
* '''[[Martin Kiem | Kiem, Martin]]''', Inneres Leben und äussere Thätigkeit der Muri-Conventualen aus dem Zeitraume von 1684-1776, in: Studien und Mitteilungen aus dem Benedictiner- und Cistercienser-Orden 6, 1885, Band 1, 392-397, Band 2. 135-145 u. 342-348.
 
* '''[[Martin Kiem | Kiem, Martin]]''', Inneres Leben und äussere Thätigkeit der Muri-Conventualen aus dem Zeitraume von 1684-1776, in: Studien und Mitteilungen aus dem Benedictiner- und Cistercienser-Orden 6, 1885, Band 1, 392-397, Band 2. 135-145 u. 342-348.
 
* Lustenberger, Sabine, Schwesternverzeichnis, in: Haller-Dirr, Marita / Achermann, Hansjakob (Hg.), 400 Jahre Kloster St. Klara 1615-2015, Stans 2015, 220-236.
 
* Lustenberger, Sabine, Schwesternverzeichnis, in: Haller-Dirr, Marita / Achermann, Hansjakob (Hg.), 400 Jahre Kloster St. Klara 1615-2015, Stans 2015, 220-236.
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== Einzelnachweise ==
 
== Einzelnachweise ==
 
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Version vom 22. Juli 2021, 09:30 Uhr

Peter (Johann Melchior) Odermatt (* 23. Oktober 1641 von Stans; † 17. Januar 1714 in Muri)

Lebensbeschreibung

P. Peter legte 1660 im Kloster Muri Profess ab, 1666 folgte die Priesterweihe in Luzern. Danach war er erst als Lehrer für Mathematik, Arithmetik und Geometrie an der Klosterschule tätig und ausserdem als Kellerar. 1674 wurde er zum Bibliothekar ernannt. 1678 bis 1680 war er Küchenmeister, 1680 bis 1683 war er Pfarrer in Homburg. Von ihm heisst es in den dortigen Pfarrregistern: "ein ausgezeichneter Mann, der allzuschnell von hier abberufen wurde, da ihm die grosse Pfarrei von Muri übertragen wurde".[1] In Muri war er von 1683 bis 1692 Pfarrer, 1692 kurz Statthalter und Kustos. 1693 bis 1701 war er letzter Prior und 1701 bis 1707 erster Dekan von Muri (so wurden die Prioren in den Fürstabteien genannt). 1707 bis 1711 war er Statthalter in Klingenberg. 1711 kehrte er nach Muri zurück und war noch als Konventbeichtvater tätig. Er starb 1714. Er wurde wegen seiner umfassenden Kenntnisse in Mathematik, Geometrie und Astronomie gerühmt.[2]

P. Peter stiftete zusammen mit seinen beiden Mitbrüdern P. Karl Herzog und P. Bernhard Hüsser das Glasgemälde "Benedikts Tod", das von Franz Josef Müller in Zug geschaffen wurde.[3] (im Priorat Sarnen)

Lebensdaten

Profess: 29. Juni 1660

Priesterweihe: 10. April 1666 in der Ursulinenkirche Maria Hilf in Luzern

Ämter

Lehrer in Muri: 1666–1673

Kellerar: 1673–1678

Bibliothekar: 1674–1678

Küchenmeister: 1678–1680

Pfarrer in Homburg: 1680–1683

Pfarrer in Muri: 1683–1692

Statthalter in Muri: 1692–1693

Kustos: 1692–1693

Prior: 1693–1701

Dekan: 1701–1707

Statthalter in Klingenberg: 1707–1711

Verwandtschaft

Eltern

  • Bartholomäus Odermatt (1587-1672), Landammann, Tagssatzungsabgeordneter und Vogt im Rheintal, und Margaretha ab Uri. In erster Ehe war er mit Maria Lussi, Tochter des Melchior Lussi, verheiratet.

Geschwister

Grosseltern

  • Johann ab Uri und Dorothea Zelger

Onkel und Tanten

Bibliographie

  • Kiem, Martin, Inneres Leben und äussere Thätigkeit der Muri-Conventualen aus dem Zeitraume von 1684-1776, in: Studien und Mitteilungen aus dem Benedictiner- und Cistercienser-Orden 6, 1885, Band 1, 392-397, Band 2. 135-145 u. 342-348.
  • Lustenberger, Sabine, Schwesternverzeichnis, in: Haller-Dirr, Marita / Achermann, Hansjakob (Hg.), 400 Jahre Kloster St. Klara 1615-2015, Stans 2015, 220-236.
  • Schnyder, Rudolf / Bugmann, Kuno, Der Heilige Benedikt in der Kunst der Schweiz 480-1980. Führer zur Ausstellung im Schweizerischen Landesmuseum Zürich 9. September 1980 - 6. Januar 1981.
  • Professbuch: Nr. 441.

Einzelnachweise

  1. Unterlagen Professbuch P. Adelhelm Rast und Abt Dominikus Bucher sowie Zettelkatalog P. Adelhelm Rast im StiAMG Sarnen.
  2. Annales I., S. 493.
  3. Schnyder, Rudolf / Bugmann, Kuno, Der Heilige Benedikt in der Kunst der Schweiz 480-1980. Führer zur Ausstellung im Schweizerischen Landesmuseum Zürich 9. September 1980 - 6. Januar 1981, 66.
  4. Lustenberger, Sabine, Schwesternverzeichnis, in: Haller-Dirr, Marita / Achermann, Hansjakob (Hg.), 400 Jahre Kloster St. Klara 1615-2015, Stans 2015, 222.
  5. Lustenberger, Sabine, Schwesternverzeichnis, in: Haller-Dirr, Marita / Achermann, Hansjakob (Hg.), 400 Jahre Kloster St. Klara 1615-2015, Stans 2015, 221.


Vorgänger Amt Nachfolger
Anselm Weissenbach Prior/Dekan
1693–1707
Luitfried Egloff
Joachim Hegner Statthalter
1692–1693
Viktor Reding