Adalbert Bridler

Aus Muri
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Adalbert (Johann Christoph) Bridler[1] (* 1590 von Bischofszell; † 13. April 1655 in Disentis), Magister (Doktor) der Philosophie

Lebensbeschreibung

P. Adalbert war bereits Schüler der Klosterschule Muri, bevor er 1615 Profess im Kloster ablegte. Er studierte Theologie in Dillingen und die Priesterweihe erfolgte 1615.

Von 1618 bis 1626 war er Pfarrer in Bünzen. Dort baute P. Adalbert eine neue Kirche, und aus der Zeit seiner dortigen Pfarrtätigkeit datiert auch das älteste erhaltene Taufbuch der Pfarrei. Von 1626 an war er im Kloster in Verwaltungsämtern tätig. Bis 1631 war er Küchenmeister, danach Ökonom bis 1642.

1642 kam P. Adalbert Nach dem Tod des Fürstabtes Joseph de Sax als Administrator ins Kloster Disentis, wo er am 7. Oktober gleichen Jahres bereits als Abt gewählt wurde. Seine Benediktion erfolgte durch den Nuntius Farnese am 15. Februar 1643 in Luzern. Trotz einer kurzen und auch stürmischen Regierungszeit bezeichnete ihn der Internuntius Villani in einem Brief vom 20. August 1647 als "Religioso d'autorità e di bontà singolare".

Abt Adalbert starb am 13. April 1655.[2]

Lebensdaten

Profess: 7. Juni 1609

Dillingen: Immatrikulation 1611, Studium der Philosophie und Theologie, 19. August 1614 Magister (Doktor) der Philosophie [3], [4], Theologie bis 1617[5]

Priesterweihe: 19. Dezember 1615

Austritt: 7. Oktober 1642 wegen seiner Wahl zum Fürstabt von Disentis

Ämter

Pfarrer in Bünzen: 1618–1626

Küchenmeister: 1626–1631

Statthalter in Muri: 1631–1642

Wahl zum Fürstabt von Disentis: 7. Oktober 1642

Abtbenediktion: 15. Februar 1643 durch Nuntius Farnese in Luzern

Fürstabt in Disentis: 1642–1655

Verwandtschaft

Eltern

Hieronymus Bridler († 1626), Ammann am Stift St. Pelagius in Bischofszell, verheiratet mit Anna Walteri

Grosseltern

Heinrich Bridler († 1614), Kirchvogt (Kirchenverwalter) des Chorherrenstiftes Bischofszell, und Apollonia Falk († 1614).

Geschwister

Neffen und Nichten

  • Johann Jakob Bridler
  • Maria Salome Bridler‏‎ († 1629), verheiratet mit ‎Georg Buol
  • P. Plazidus ( Theoderich) Bridler (1613-1679), Dr. iur. can., OSB, Konventuale im Benediktinerkloster St. Gallen[7], Professor und Dekan in Salzburg, Universität
  • Maria Magdalena Bridler‏‎ (* 1615)
  • Hans Jakob Bridler‏‎ (* 1617)
  • Barbara Bridler‏‎ (* 1620) ‎
  • Hieronimus Bridler‏‎ (* 1622)
  • Hans Kaspar Bridler‏‎ (* 1625) ‎

Onkel und Tanten

  • Johann Kaspar Bridler († 1635), Chorherr im Stift St. Pelagius in Bischofszell
  • Hans Heinrich Bridler‏‎ († 1634), Glasmaler,[8] Ratsherr und Stadtamtmann, verheiratet mit ‎Margaretha Egger‎
  • Theophil Bridler († 1642), verheiratet mit ‎Maria Hupler‎
  • Jakob Bridler‏‎ († nach 1644), Hofammann zu St. Johann

Weitere Verwandte

Werke

  • Bridler, Adalbert, Taufbuch in der Pfarrei Bünzen.

Bibliographie

  • Bösch, Paul, Die Wiler Glasmaler und ihr Werk, Wil 1949.
  • Rudolf Henggeler: Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei der heiligen Gallus und Otmar zu St. Gallen (= Monasticon-Benedictinum Helvetiae. Band I). Zug 1929.
  • Rudolf Henggeler: Professbücher der Benediktinerabteien St. Martin in Disentis, St. Vinzenz in Beinwil und U.L. Frau von Mariastein, St. Leodegar und St. Mauritius im Hof zu Luzern, Allerheiligen in Schaffhausen, St. Georg zu Stein am Rhein, Sta. Maria zu Wagenhausen, Hl. Kreuz und St. Johannes Ev. zu Trub, St. Johann im Thurtal (= Monasticon-Benedictinum Helvetiae. Band IV). Zug 1956.
  • Kaufmann, Burkhard, Die Klosterschule Disentis 1580-1645, in: Bündner Monatsblatt 1936 sowie als Separatdruck.
  • Kiessling, Rolf (Hg.), Die Universität Dillingen und ihre Nachfolger. Stationen und Aspekte einer Hochschule in Schwaben, Festschrift zum 450jährigen Gründungsjubiläum, Dillingen 1999.
  • Aquinata Koch: Das Dominikanerinnenkloster St. Katharina zu Wil 1228-1928. Wil 1930.
  • Leinsle, Ulrich G., Diliganae Disputationes. Der Lehrinhalt der gedruckten Disputationen an der Philosophischen Fakultät der Universität Dillingen 1555-1648, Jesuitica - Quellen und Studien zur Geschichte, Kunst und Literatur der Gesellschaft Jesu im deutschsprachigen Raum Band 11, Regensburg 2006.
  • Adelhelm Rast: Die Bedeutung des Abtes Johann Jodok Singisen für die Wissenschaft im Kloster Muri und seine akademisch gebildeten Mönche 1596-1644. In: Unsere Heimat. Band 34, 1960, S. 4–50 (historischefreiamt.ch [PDF; abgerufen am 22. Juni 2021]).
  • Schumacher, Adalgott, Album Desertinense oder Verzeichnis der Äbte und Religiosen des Benediktiner-Stiftes Disentis. Eine Festgabe auf die Jubelfeier seines dreizehnhundertjährigen Bestehens 614-1914, Disentis 1914.
  • Siegfried Wind: Geschichte des Kapuzinerklosters Wil. Wil 1927.
  • Affentranger, Urban: Prevost, Benedikt, in: HLS.
  • Professbuch: Nr. 691.
  • Nachlass P. Benedikt Prevost, StiAMG Gries N.691.
  • Professbuch: Nr. 383.

Einzelnachweise

  1. Rudolf Henggeler: Professbücher der Benediktinerabteien St. Martin in Disentis, St. Vinzenz in Beinwil und U.L. Frau von Mariastein, St. Leodegar und St. Mauritius im Hof zu Luzern, Allerheiligen in Schaffhausen, St. Georg zu Stein am Rhein, Sta. Maria zu Wagenhausen, Hl. Kreuz und St. Johannes Ev. zu Trub, St. Johann im Thurtal (= Monasticon-Benedictinum Helvetiae. Band IV). Zug 1956, S. 41–44.
  2. Unterlagen Professbuch P. Adelhelm Rast und Abt Dominikus Bucher sowie Zettelkatalog P. Adelhelm Rast im StiAMG Sarnen.
  3. Disputation 1613: De Principiis entis naturalis in catholica et celebri Academia Dilingana bei Prof. Ambrosius Gaudin, SJ, Vgl. Leinsle, Ulrich G., Diliganae Disputationes. Der Lehrinhalt der gedruckten Disputationen an der Philosophischen Fakultät der Universität Dillingen 1555-1648, Jesuitica - Quellen und Studien zur Geschichte, Kunst und Literatur der Gesellschaft Jesu im deutschsprachigen Raum Band 11, Regensburg 2006, 587.
  4. Promotionskatalog 1613, Vgl. Kiessling, Rolf (Hg.), Die Universität Dillingen und ihre Nachfolger. Stationen und Aspekte einer Hochschule in Schwaben, Festschrift zum 450jährigen Gründungsjubiläum, Dillingen 1999, 565.
  5. Adelhelm Rast: Die Bedeutung des Abtes Johann Jodok Singisen für die Wissenschaft im Kloster Muri und seine akademisch gebildeten Mönche 1596-1644. In: Unsere Heimat. Band 34, 1960, S. 22–23 (historischefreiamt.ch [PDF; abgerufen am 22. Juni 2021]).
  6. Rudolf Henggeler: Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei der heiligen Gallus und Otmar zu St. Gallen (= Monasticon-Benedictinum Helvetiae. Band I). Zug 1929, S. 272.
  7. Rudolf Henggeler: Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei der heiligen Gallus und Otmar zu St. Gallen (= Monasticon-Benedictinum Helvetiae. Band I). Zug 1929, S. 303–304.
  8. Bösch, Paul, Die Wiler Glasmaler und ihr Werk, Wil 1949, 30.
  9. Siegfried Wind: Geschichte des Kapuzinerklosters Wil. Wil 1927, S. 195.
  10. Aquinata Koch: Das Dominikanerinnenkloster St. Katharina zu Wil 1228-1928. Wil 1930, S. 82.


Vorgänger Amt Nachfolger
Gallus Baumgartner Statthalter
1631–1642
Dominikus Tschudi