Ildephons Lamprecht

Aus Muri
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P. Ildephons Lamprecht

Ildephons (Josef) Lamprecht (* 22. Oktober 1835 von Tirol; † 26. Juli 1887 in Jenesien)

Lebensbeschreibung

P. Ildephons absolvierte seine Gymnasialzeit in Meran. Nach Profess und Priesterweihe wurde er Lektor im Kloster. Von 1860 bis 1868 war er Kooperator der Stiftspfarrei Gries. Nachdem er bereits 1865/66 die Pfarrei einige Monate versehen hatte, wurde er schliesslich 1868 Pfarrer von Gries als Nachfolger von P. Basil Tschofen, der nach Marling versetzt worden war. Als Pfarrer wirkte P. Ildephons für die Erhaltung des Friedhofs bei der oberen Kirche, den die Regierung entfernen wollte. Zudem sorgte er für die Erstellung eines zweiten Friedhofs, da der bisherige nicht mehr ausreichte. Er bemühte sich auch sehr um die Restaurierung der oberen Kirche und der Kirche in St. Georg und St. Jakob. Seine freie Zeit verwendete er vielfach mit P. Josef Schnitzer für naturhistorische Studien und legte mit ihm eine ornitologische Sammlung an sowie Sammlungen mit Käfern, Schmetterlingen, Conchilien und Seetieren. Eine reichhaltige Münzsammlung kam mit der Zeit auch hinzu.

1886 fing P. Ildephons an zu kränkeln. Kuraufenthalte in Venedig und Jenesien waren vergebens. Er starb am 26. Juli 1887 in Jenesien, wurde aber in Gries beigesetzt. P. Ildephons soll in seiner Pfarrei, trotz seiner oft etwas herben Aussenseite, beliebt gewesen sein. Abt Bonaventura Foffa schrieb über ihn: "gross und fest gebaut, mit breiter Brust, mit starkem Nacken und markigen Zügen, mit einer alle andern übertönenden Stimme, die sich in den höchsten wie in den tiefsten Lagen gleich leicht bewegte. Bei Tag und bei Nacht, bei Regen und Sturm, im heissen Sommer wie im kalten Winter, bald hinauf in die Berge, bald in die entfernten Viertel der Ebene eilte er raschen Schrittes, wohin sein Beruf in rief; und wenn der Schweiss in Strömen über seine Stirne floss, er achtete dessen nicht - kurz er schien unverwüstlich."[1]

Lebensdaten

Benediktinergymnasium Meran

Profess: 8. Dezember 1855

Priesterweihe: 31. Oktober 1858

Ämter

Lektor in Gries: 1858–1860

Kooperator in Gries: 1860–1868

Kapellmeister in Gries: 1863–1875?

Pfarrer in Gries: 1868–1887

Verwandtschaft

Eltern: Josef Lamprecht und Elisabeth Mayr, Tirol.

Werke

  • Predigten und Katechesen, v. P. Ildephons Lamprecht, StiAMG Gries, IT P3.6.6.* M.Cod. chart. 397.

Bibliographie

  • Lorenzo Dal Ri: La collezione Lamprecht del convento di Muri-Gries a Bolzano. In: Lost & Found. Athesia, Bozen 2019, S. 137–146.
  • Gerlinde Haid und Thomas Hochradner: Lieder und Tänze um 1800 aus der Sonnleithner-Sammlung der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien (= Corpus Musicae Popularis Austriacae. Band 12). Wien 2000, S. 281.
  • Klaus Hellrigl: Beiträge zur Käferfauna Südtirols: 1. Nachtrag Prachtkäfer (Coleoptera, Buprestidae). In: forest observer. Band  6, 2012, S. 181–206 (bz.it [abgerufen am 12. Oktober 2021]).
  • Bernhard Lierheimer: Nekrolog auf P. Ildephons Lamprecht. In: Tiroler Volksblatt. 6. August 1887, S. 3–4 (tessmann.it [abgerufen am 12. Oktober 2021] Schluss in der Ausgabe vom 10.8.1877, S. 2).
  • Professbuch: Nr. 661.
  • Nachlass P. Ildephons Lamprecht, StiAMG Gries N.661.

Einzelnachweise

  1. Unterlagen Professbuch P. Adelhelm Rast und Abt Dominikus Bucher, Zettelkatalog P. Adelhelm Rast im StiAMG Sarnen.