Plazidus Pöschung

Aus Muri
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Plazidus (Peter) Pöschung (* 6. Dezember 1583 von Rapperswil; † 7. September 1662 in Muri), Magister (Doktor) der Philosophie

Lebensbeschreibung

P. Michael war wohl Schüler der Klosterschule Muri, bevor er 1607 im Kloster Profess ablegte. Die höheren Studien absolvierte er in Dillingen, seine Priesterweihe erhielt er 1615 in Augsburg.

P. Plazidus war ab 1616 als Lehrer in der Klosterschule tätig, erst im Gymnasium, dann lehrte er Philosophie und Theologie. 1616 und 1617 war er Pfarrer von Bünzen. Danach wurde er zur Schonung der Gesundheit als Kellerar und Küchenmeister verwendet. 1623 wurde P. Plazidus für P. Hieronymus Subprior, Novizenmeister und Klerikerinstruktor. Nach dem Tod von P. Benedikt Lang wurde er 1648 Prior in Muri. 1658 bat er um Enthebung von diesem Amt, weil er mehrere Schlaganfälle erlitten hatte. Er blieb aber in der Klosterschule tätig, so es seine Gesundheit zuliess. P. Plazidus hatte von seinem Mitbruder P. Hieronymus Walher dessen Erbe als Leiter und Reformator von Frauenklöstern übernommen. Er war ausserdem Berater und Freund der beiden Nuntien Caraffa und Fr. Borromei. P. Anselm Weissenbach nennt ihn in seinen Annalen ein Vorbild der klösterlichen Tugenden und Disziplin. Er war ein besonderer Verehrer des Apostelfürsten Petrus. "Vir, admodum humanus, pius et doctus."

P. Plazidus starb 1662.[1]

Lebensdaten

Profess: 11. November 1607

Studium an der Jesuitenhochschule in Dillingen: 1608–1616, Abschluss am 19. August 1614 als Magister der Philosophie [2], [3] anschliessend weitere zwei Jahre Studium der Theologie[4]

Priesterweihe: 1615 (genaues Datum unbekannt) in Augsburg

Ämter

Lehrer in Muri: 1615–?

Pfarrer in Bünzen: 1616–1617

Kellerar: 1617–1623

Küchenmeister: 1617–1623

Subprior: 1623–1648

Novizenmeister: 1623–16?

Klerikerinstruktor: 1623–16?

Prior: 1648–1658

Visitator im Kapuzinerinnenkloster Altdorf: 1639–1643

Stellvertretender Visitator im Kapuzinerinnenkloster St. Anna im Bruch, Luzern: 1639–1644

Visitator im Kapuzinerinnenkloster St. Anna im Bruch, Luzern: 1646–1650[5]

Stellvertretender Visitator im Benediktinerinnenkloster St. Lazarus, Seedorf: 1617–1640

Verwandtschaft

  • Eltern: Michael Pöschung und Maria Karppon (oder Karppen), Rapperswil.

Werke

  • Constitutiones, Ordnungen und Statuten so uns von unserem Gnedigen Hrren Visitatoren in underschidlichen Visitationibus sind gesetzt und zu halten fürgeschriben worden. StAAG AA/6012, BIV/S7.

Bibliographie

  • Kiessling, Rolf (Hg.), Die Universität Dillingen und ihre Nachfolger. Stationen und Aspekte einer Hochschule in Schwaben, Festschrift zum 450jährigen Gründungsjubiläum, Dillingen 1999.
  • Leinsle, Ulrich G., Diliganae Disputationes. Der Lehrinhalt der gedruckten Disputationen an der Philosophischen Fakultät der Universität Dillingen 1555-1648, Jesuitica - Quellen und Studien zur Geschichte, Kunst und Literatur der Gesellschaft Jesu im deutschsprachigen Raum Band 11, Regensburg 2006.
  • Beda Mayer: Das Kapuzinerinnenkloster Luzern. Luzern 1973.
  • Adelhelm Rast: Die Bedeutung des Abtes Johann Jodok Singisen für die Wissenschaft im Kloster Muri und seine akademisch gebildeten Mönche 1596-1644. In: Unsere Heimat. Band 34, 1960, S. 4–50 (historischefreiamt.ch [PDF; abgerufen am 22. Juni 2021]).
  • Professbuch: Nr. 380.

Einzelnachweise

  1. Unterlagen Professbuch P. Adelhelm Rast und Abt Dominikus Bucher sowie Zettelkatalog P. Adelhelm Rast im StiAMG Sarnen.
  2. Disputation 1613: De Principiis entis naturalis in catholica et celebri Academia Dilingana bei Prof. Ambrosius Gaudin, SJ, Vgl. Leinsle, Ulrich G., Diliganae Disputationes. Der Lehrinhalt der gedruckten Disputationen an der Philosophischen Fakultät der Universität Dillingen 1555-1648, Jesuitica - Quellen und Studien zur Geschichte, Kunst und Literatur der Gesellschaft Jesu im deutschsprachigen Raum Band 11, Regensburg 2006, 587.
  3. Promotionskatalog 1613, Vgl. Kiessling, Rolf (Hg.), Die Universität Dillingen und ihre Nachfolger. Stationen und Aspekte einer Hochschule in Schwaben, Festschrift zum 450jährigen Gründungsjubiläum, Dillingen 1999, 565.
  4. Adelhelm Rast: Die Bedeutung des Abtes Johann Jodok Singisen für die Wissenschaft im Kloster Muri und seine akademisch gebildeten Mönche 1596-1644. In: Unsere Heimat. Band 34, 1960, S. 20–21 (historischefreiamt.ch [PDF; abgerufen am 22. Juni 2021]).
  5. Beda Mayer: Das Kapuzinerinnenkloster Luzern. Luzern 1973, S. 88.
Vorgänger Amt Nachfolger
Benedikt Lang Prior
1648–1658
Hieronymus Troger
Hieronymus Walher Subprior
1623–1648
Bonaventura Honegger