Ulrich Schnyder

Ulrich Schnyder (* unbekannt in Sursee; † 30. Oktober 1530)

Lebensdaten

Profess: 1503

Priesterweihe: unbekannt

Lebensbeschreibung

Primäre Quellen

• Der Vater, Georg Schnyder zur Sunnen, Schulthess in Sursee, überträgt aus Anlass der Profess am 6. November 1503 einen jährlichen Zins an das Kloster und gleichentags einen solchen an den Prior und den Konvent.
• Der Mörder wurde am 1. Dezember 1530 zu Schadenersatz verurteilt.

Sekundäre Quellen

• Als Vierherr auf der Muttergottespfründe in Sursee richtete er um 1530 zusammen mit Johann Imgraben in der Pfarrkirche die Bruderschaft zu den Schmerzen Marias ein.
• Am 30. Oktober 1530 wurde er nach einem Streit von Johann Wiederkehr erstochen.
• Abt Laurentius von Heidegg weigerte sich deswegen, einer Aufforderung des Rates von Zürich zu folgen.
• In Muri war P. Ulrich Mitglied der St. Barbara-Bruderschaft.
• Von seiner Mutter erbte P. Ulrich Schnyder den grossen Hof Hasenhusen bei Beromünster. Er schenkte diesen Hof seinem Kloster unter der Bedingung, dass das Mannträgerlehen von Sursee verbunden mit der Amtmannfunktion beginnend mit seinem Vater jeweils auf den nächstfolgenden männlichen Erbe übertragen werde. Offenbar war des Gut Beromünster, Hof Hasenhusen dem Kloster diese Vereinbarung wert. Jedenfalls besetzten die Schnyder von Wartensee dieses Lehen von 1491-1531 sowie von 1556-1798.

Verwandtschaft

Eltern

• Georg Schnyder zu der Sunnen († 1531), Schultheiss von Sursee, und Elisabetha Seiler

Grosseltern

• Johann Ulrich Schnyder (1435-1479), Besitzer des Mauensees, und Gertrud Huntzinger, Besitzerin des Hauses zur Sonne in Sursee
• Ludwig Seiler , Wirt, Grosshandel mit Kupfer und Tuch, Schultheiss von Luzern, und seine zweite Frau Elisabeth Seggesser von Brunegg, die Schwester der Meisterin Anna Segesser von Brunegg, Benediktinerinnenkloster Hermetschwil und eine Cousine von P. Itel Hans Segesser von Brunegg, Kloster Muri. In erster Ehe war er mit Dorothea de Werra verheiratet.

Geschwister

• Johann Schnyder, Chorherr im Stift Beromünster, Domherr von Sitten [1]
• Johann Schnyder, verheiratet mit Christina
• Wilhelm Schnyder, Ratsherr in Luzern, verheiratet mit Anna von Meggen, Tochter des Luzerner Schultheissen Werner von Meggen
• Sr. Barbara Schnyder, OSB, († 1486), Konventualin im Benediktinerinnenkloster St. Andreas, Sarnen, damals in Engelberg.
• Georg Schnyder, Schultheiss von Sursee, verheiratet mit der Tochter des Nikolaus von Meran

Onkel und Tanten (u.a.)

• Jakob Schnyder († 1517)
• Johann Schnyder (der Jüngere genannt), Schultheiss von Sursee, verheiratet mit Kunegunde Eglisberg
• Johann Schnyder (der Ältere genannt), Schultheiss von Sursee, verheiratet mit Anna Weber
• Michael Schnyder, gefallen in der Schlacht von Marignano 1515
• Dorothea Seiler, verheiratet in zweiter Ehe mit Hans Werner Segesser von Brunegg († 1507), Herr zu Tägeri, Bürger von Luzern, Bruder von P. Itel Hans Segesser, Kloster Muri und Cousin der Meisterin Anna Segesser von Brunegg, Benediktinerinnenkloster Hermetschwil. Ihr erster Ehemann ist bisher unbekannt. Nach dem Tode ihres zweiten Mannes heiratete sie den Hauptmann und Ritter Renward Göldli , Grossrat in Luzern. , Onkel von Sr. Margaretha Göldlin von Tiefenau, OSB, Konventualin und Meisterin im Benediktinerinnenkloster Hermetschwil und Grossonkel von P. Hieronymus Göldlin von Tiefenau, OSB, Konventuale im Kloster Muri
• Heinrich Seiler

Neffen und Nichten (u.a.)

• Leodegar Schnyder († 1519), Chorherr im Stift St. Michael, Beromünster
• Simon Schnyder († 1554), Schultheiss von Sursee, verheiratet mit Dorothea von Mettenwyl aus Luzern
• Onofrius Schnyder, Sursee, verheiratet mit Anna Irmi aus Basel

Grossneffen und Grossnichten (u.a.)

• Sr. Anna Schnyder, Augustinerinnenchorfrau und letzte Meisterin (1579-1588) im späteren Zisterzienserinnenkloster Eschenbach
• Georg Balthasar Schnyder, Stadtschreiber von Sursee und Kleinrat in Luzern, Amtmann für das Zisterzienserkloster St. Urban in Sursee
• Beat Schnyder († 1580), Schultheiss von Sursee und Amtmann für das Kloster Muri in Sursee, verheiratet mit Maria Barbara Wüest, Urgossvater von P. Aegid Schnyder, Kloster Muri

Wappen

• Farbig: Leodegar Mayer: Archivium Murense. A. Muri 1734, S. 131 (StAAG 4900). 

Bibliographie

• Arnold, Adalrich, Aus dem Göldlin-Geschlecht im geistlichen und im Ordensstand, unveröffentlich (Staatsarchiv Sarnen).
• Arnold, Adalrich, Die ehemalige Göldlinkapelle beim Grossmünster in Zürich, in: Zeitschrift für schweizerische Kirchengeschichte 27 (1933), 241-254.
• Arnold, Adalrich, Nikolaus Göldlin von Tiefenau. Abt zu Thennenbach-Wettingen, Bregenz 1933.
• Arnold, Adalrich, Rennward Göldlin von Tiefenau. Chorherr von Beromünster und Domkustos von Basel, Separatdruck (keine Angaben).
• Glauser, Fritz, Eschenbach, in: Helvetia Sacra, Abteilung IV Die Orden mit Augustinerregel, Band 2 Die Augustiner-Chorherren und die Chorfrauen-Gemeinschaften in der Schweiz, Basel 2004, 127-147.
• Leonhard Haas: Schultheiss Ludwig Seiler von Luzern mit besonderer Berücksichtigung der Kapitulatsverhandlungen in den Jahren 1479-1483. In: Der Geschichtsfreund. Band 88, 1933, S. 1–131 (e-periodica.ch [abgerufen am 3. Juli 2021]). 
• Martin Kiem: Geschichte der Benedictiner Abtei Muri-Gries. Erster Band. C. von Matt, Stans 1888, S. 386. 
• Kurt Messmer und Peter Hoppe: Luzerner Patriziat – Sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Studien zur Entstehung und Entwicklung im 16. und 17.Jahrhundert (= Luzerner Historische Veröffentlichungen. Band 5). Luzern 1976. 
• Professbuch: Nr. 319.
• Theodor von Liebenau: Die Familie Schnyder von Wartensee in Sursee und Luzern – Historische Notizen. Luzern 1906. 
• Theodor von Liebenau: Die Schultheissen von Luzern. In: Der Geschichtsfreund. Band 35, 1880, S. 53–182, doi:10.5169/seals-113460.