Augustin Grüniger: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Augustin (Josef) Grüniger''' (* [[12. Dezember]] [[1824]] von Altendorf SZ; † [[14. März]] [[1897]])
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'''[https://de.wikipedia.org/wiki/Augustin_Gr%C3%BCniger Augustin (Josef) Grüniger] [http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D42689.php]''' (* [[12. Dezember]] [[1824]] von Altendorf SZ; † [[14. März]] [[1897]] in [[Gries]])
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Josef Grüniger wurde als fünftes von acht Kindern geboren und stammte aus Altendorf SZ. Als zehnjähriger Sängerknabe kam er 1834 (oder 1836, nach HS) nach Muri und machte bis zur Aufhebung dort seine Gymnasialstudien. Als seine Hoffnung, ins Kloster Muri einzutreten durch die Aufhebung 1841 zerschlagen wurde, setzte er seine Studien am Jesuitenkollegium in Fribourg fort.<ref>Unterlagen[[Professbuch]] P. [[Adelhelm Rast]] und P. [[Dominikus Bucher]] im StiAMG Sarnen.</ref> Dort wurde er zum Mitbegründer des Schweizerischen Studentenvereins.<ref>[http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D42689.php Artikel Augustin Grüniger im HLS.]</ref>
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Seine Profess legte er in Gries ab, wo er auch Theologie studierte. Am 18.3.1849 wurde er zum Subdiakon geweiht, am 19.3.1849 zum Diakon und am 24.3.1849 zum Priester.
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Von 1850 bis 1857 wirkte er als [[Lehrer]] am Kollegium in Sarnen. 1858 war er Kooperator in [[Marling]], 1860 übernahm er das Amt eines [[Subprior]]s in Gries, wo er auch Philosophie, Theologie und Musik unterrichtete. 1863 wurde er [[Lehrer]] und [[Rektor]] in Sarnen, ab 1869 auch [[Dekan|Superior]]. 1884 verlieh ihm die Bürgergemeinde Sarnen das Ehrenbürgerrecht, 1885 die Landsgemeinde von Obwalden gar das Landrecht für seine Verdienste um das Kollegium. Am 8.11.1887 wurde er zum [[Abt]] gewählt und am 13.11. kurz darauf benediziert. 1887/1888 liess er links der Stiftskirche in Gries das Gebäude für das Pfarramt und die Ökonomie errichten. Ein Höhepunkt seines Wirkens als Abt war die Eröffnung des neu errichteten Gymnasialgebäudes in Sarnen und die Weihe der dortigen Kirche am 15.l0.1891. In seiner Amtszeit folgte auch 1892 der Umzug des Konventes des 1876 aufgehobenen Frauenklosters Hermetschwil in das ehemalige Dominikanerinnenkloster Habsthal bei Sigmaringen.
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Nach seinem Tod am 14.3.1897 wurde er neben Abt [[Adalbert Regli]] in Gries begraben. P. [[Vinzenz Gasser]] schrieb in seinen Professbuchnotizen: "Er war ein edeldenkender für alles Gute zu begeisternder, groß und schön gewachsener Mann, lebte mehr für die Schweiz, wo er auch als Abt immer den Sommer zubrachte, als für das Priorat in Gries, für die Schweiz, namentlich für Sarnen war ihm kein Opfer zu groß, in Tirol hatte er die inkorporierten Seelsorgen außer Marling und Jenesien transeundo nie besucht als Abt." <ref>Digitalisierte und erweiterte Ausgabe des [[Professbuch]]s von P. [[Vinzenz Gasser]] (Transkript P. [[Plazidus Hungerbühler]]).</ref>
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== Lebensdaten ==
 
== Lebensdaten ==
[[Profess]]: 18. Juni 1848
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Gymnasium an der [[Klosterschule Muri]], Chorknabe
  
[[:Kategorie:Priestermönch|Weihe]]: 24. März 1849
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[[Profess]]: [[18. Juni]] [[1848]] <ref>{{Literatur | Autor=[[Ambros Trafojer]] | Titel=Das Kloster Gries (Bozen) – Vom Chorherrenstift in der Au und in der Burg zum Benediktinerkloster Muri-Gries | Ort=Bozen | Datum=1982 | Auflage=2. neu bearbeitete | Seiten=116}}</ref>
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Philosophie- und Theologiestudium an der [[Hausschule Muri]] und im Jesuitenkollegium in Fribourg
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Theologiestudium an der [[Hausschule Gries]]: 1848–1850
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Primiz: 1. April 1849
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[[Lehrer]] in Sarnen: 1850–1857, 1863–1887  
 
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[[Dekan|Superior]] in Sarnen: 1869–1887
 
[[Dekan|Superior]] in Sarnen: 1869–1887
  
[[Abt]]: 1887–1897
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[[Abt]]: 1887–1897 <ref>{{Literatur | Autor=[[Ambros Trafojer]] | Titel=Das Kloster Gries (Bozen) – Vom Chorherrenstift in der Au und in der Burg zum Benediktinerkloster Muri-Gries | Ort=Bozen | Datum=1982 | Auflage=2. neu bearbeitete | Seiten=123-125}}</ref>
  
== Beziehungsnetz ==
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== Verwandtschaft ==
=== Verwandtschaft ===
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Eltern: Bernhard Ignaz Grüniger, Wirt, und Maria Katharina Rosa Diethelm, Altendorf SZ.
Sohn des Bernhard Ignaz Grüniger, Wirt, und der Maria Katharina Rosa Diethelm.
 
  
== Lebensbeschreibung ==
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== Wappen ==
[[Datei:Augustin_Grüniger2.JPG|thumb|right|Abt Augustin Grüniger]]
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{{Wappenbeschreibung | Wappenbild=Abt_Augustin_Grueninger.jpeg | Größe=200 | Blasonierung=Ein rotes Herzschild, worin eine dreizinnige, schwarzgefugte, silberne Mauer. Der Hauptschild geviert. 1: In Gold ein linksgewendeter, schreitender, roter Löwe. 2: In Rot auf grünem Dreiberg ein brauner Zweig mit drei grünen Lindenblättern, wobei das oberste Blatt von zwei fünfstrahligen, goldenen Sternen beseitet ist. 3: In Rot ein silberner Balken. 4: In Blau eine aufgerichtete, gekrönte, goldene Schlange. Über dem Schild in der Mitte auf einem Spangenhelm mit goldener Helmdecke ein grünes, golden bequastetes Helmkissen und darauf eine purpurne Mitra mit grüner Fütterung und rechts auf einem Spangenhelm mit rot-goldener Helmdecke und Helmkrone ein nach links gewendeter, wachsender, roter Löwe, das Reichsbanner (eine an einer goldenen Lanze befestigte goldene Fahne mit schwarzem Doppeladler und zwei Lätzen) in den Pranken haltend und links auf einem Spangenhelm mit blau-goldener Helmdecke und Helmkrone ein blauer Halbflug. Hinter dem Schild zwischen dem ersten und zweiten Helm ein goldener Krummstab. | Quelle=Farbig: {{Literatur |Titel=Compendium Archivii Murensis | Autor=[[Leodegar Mayer]] | Ort=Muri | Band=A | Seiten=77 | Kommentar=StiAMG Sarnen [http://archiv.muri-gries.ch/index.php/compendium-archivi-murensis-nr-1740;isad?sf_culture=de M.Cod. chart. 480]}} }}
Josef Grüniger wurde als fünftes von acht Kindern geboren und stammte aus Altendorf SZ. Als zehnjähriger Sängerknabe kam er 1834 (oder 1836, nach HS) nach Muri und machte bis zur Aufhebung dort seine Gymnasialstudien. Als seine Hoffnung, ins Kloster Muri einzutreten durch die Aufhebung 1841 zerschlagen wurde, setzte er seine Studien am Jesuitenkollegium in Fribourg fort.<ref>Unterlagen[[Professbuch]] P. [[Adelhelm Rast]] und P. [[Dominikus Bucher]] im StiAMG Sarnen.</ref> Dort wurde er zum Mitbegründer des Schweizerischen Studentenvereins.<ref>[http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D42689.php Artikel Augustin Grüniger im HLS.]</ref> Seine Profess legte er in Gries ab, wo er auch Theologie studierte. Am 18.3.1849 wurde er zum Subdiakon geweiht, am 19.3.1849 zum Diakon und am 24.3.1849 zum Priester. Von 1850 bis 1857 wirkte er als [[Lehrer]] am Kollegium in Sarnen. 1858 war er Kooperator in [[Marling]], 1860 übernahm er das Amt eines [[Subprior]]s in Gries, wo er auch Philosophie, Theologie und Musik unterrichtete. 1863 wurde er [[Lehrer]] und [[Rektor]] in Sarnen, ab 1869 auch [[Dekan|Superior]]. 1884 verlieh ihm die Bürgergemeinde Sarnen das Ehrenbürgerrecht, 1885 die Landsgemeinde von Obwalden gar das Landrecht für seine Verdienste um das Kollegium. Am 8.11.1887 wurde er zum [[Abt]] gewählt und am 13.11. kurz darauf benediziert. 1887/1888 liess er links der Stiftskirche in Gries das Gebäude für das Pfarramt und die Ökonomie errichten. Ein Höhepunkt seines Wirkens als Abt war die Eröffnung des neu errichteten Gymnasialgebäudes in Sarnen und die Weihe der dortigen Kirche am 15.l0.1891. In seiner Amtszeit folgte auch 1892 der Umzug des Konventes des 1876 aufgehobenen Frauenklosters Hermetschwil in das ehemalige Dominikanerinnenkloster Habsthal bei Sigmaringen. Nach seinem Tod am 14.3.1897 wurde er neben Abt [[Adalbert Regli]] in Gries begraben. P. [[Vinzenz Gasser]] schrieb in seinen Professbuchnotizen: "Er war ein edeldenkender für alles Gute zu begeisternder, groß und schön gewachsener Mann, lebte mehr für die Schweiz, wo er auch als Abt immer den Sommer zubrachte, als für das Priorat in Gries, für die Schweiz, namentlich für Sarnen war ihm kein Opfer zu groß, in Tirol hatte er die inkorporierten Seelsorgen außer Marling und Jenesien transeundo nie besucht als Abt." <ref>Digitalisierte und erweiterte Ausgabe des [[Professbuch]]s von P. [[Vinzenz Gasser]] (Transkript P. [[Plazidus Hungerbühler]]).</ref>
 
  
 
== Werke ==
 
== Werke ==
* [http://www.muri-gries.ch/archiv/index.php/legate-aktien-anlagen-anleihen-kapitalien-kassabuch;isad?sf_culture=de Murivermögen; Obligationen, Verschreibungen, Anlagen, Renten: Kapitalübersichten], StiAMG Gries, IT P3.6.6.* P1.02.02.123.
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* Amtliche Schreiben zwischen Abtei und Bezirkshauptmannschaft etc. 1888 - 1896, StiAMG Gries, IT P3.6.6.* [http://archiv.muri-gries.ch/index.php/gr-niger-abt-augustin-amtl-iche-schreiben-zwischen-abtei-u-nd-bezirkshauptmannschaft-etc-1888-1896;isad?sf_culture=de P1.03.11.246.]
* [http://www.muri-gries.ch/archiv/index.php/gr-niger-abt-augustin-amtl-iche-schreiben-zwischen-abtei-u-nd-bezirkshauptmannschaft-etc-1888-1896;isad?sf_culture=de Grüniger, Abt Augustin. Amtliche Schreiben zwischen Abtei und Bezirkshauptmannschaft etc. 1888 - 1896], StiAMG Gries, IT P3.6.6.* P1.03.11.246.  
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* {{Literatur | Titel=Aphorismen über Bildung, Unterricht und Erziehung | Reihe=[[Beilage zum Jahresbericht]] | BandReihe=1882/1883 | Ort=Sarnen | Datum=1883 | Online=https://www.muri-gries.ch/mediawiki/images/c/c0/1883_Grueniger_Augustin_Aphorismen.pdf | Abruf=2021-09-02}}
* Aphorismen über Bildung, Unterricht und Erziehung, Beilage zum Jahresbericht 1882/1883, Sarnen 1883.
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* {{Literatur | Titel=Ueber Charakter-Bildung | Reihe=[[Beilage zum Jahresbericht]] | BandReihe=1876/1877 | Ort=Sarnen | Datum=1877 | Online=https://www.muri-gries.ch/mediawiki/images/f/f7/1877_B_Grueniger_Augustin_Charakter-Bildung.pdf | Abruf=2021-09-02}}
* Charakterbildung, Beilage zum Jahresbericht 1876/1877, Sarnen 1877.
+
* Eröffnungsrede zur 400jährigen Todesfeier des seligen [[Heiliger Bruder Klaus | Bruder Klaus]], Einsiedeln 1897.
* Quintus Horatius Flaccus, der patriotische Sänger, Beilage zum Jahresbericht 1885/1886, Sarnen 1886 (Übersetzungen von P. [[Leo Fischer]]).
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* {{Literatur | Titel=Quintus Horatius Flaccus, der patriotische Sänger | Reihe=[[Beilage zum Jahresbericht]] | BandReihe=1885/1886 | Ort=Sarnen | Datum=1886 | Kommentar=Übersetzungen von P. [[Leo Fischer]] | Online=https://www.muri-gries.ch/mediawiki/images/8/82/1886_B_Grueniger_Augustin_Quintus_Horatius_Flaccus.pdf | Abruf=2021-09-02}}
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* Murivermögen; Obligationen, Verschreibungen, Anlagen, Renten: Kapitalübersichten, StiAMG Gries, IT P3.6.6.* [http://archiv.muri-gries.ch/index.php/legate-aktien-anlagen-anleihen-kapitalien-kassabuch;isad?sf_culture=de P1.02.02.123.]
  
 
==Auszeichnungen==
 
==Auszeichnungen==
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* 1885 Ehrenbürgerrecht des Kantons Obwalden durch die Obwaldner Landsgemeinde am 26. April <ref>?, Obwalden. Landsgemeinde, in: Schweizerische Kirchenzeitung SKZ (1885), [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004%3A1885%3A0%3A%3A38#164 Nr. 18, 137].</ref>
  
* 1885 Ehrenbürgerrecht des Kantons Obwalden
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== Bibliographie ==
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* {{Literatur | Autor=[[Leo Ettlin]] | Titel=Das Benediktinerkollegium Sarnen – Skizzen einer Schulgeschichte | Sammelwerk=[[Sarner Kollegi Chronik]] | Band=42 | Datum=1980 | Seiten=79-100}}
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* {{Literatur | Autor=[[Leo Ettlin]] | Titel=Persönlichkeiten von 1841 | Sammelwerk=[[Sarner Kollegi Chronik]] | Band= 53 | Datum=1991 | Seiten=11-27 (Heft 2/3) | Online=https://www.muri-gries.ch/mediawiki/images/c/c2/Pers%C3%B6nlichkeiten.pdf | Zugriff=2021-07-15}}
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* Federer, Heinrich, '''Abt [[Augustin Grüniger]]''' von Muri-Gries, in: Monat-Rosen 41 (1896/97), 389-394.
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* '''[[Klemens Fischer | Fischer, Klemens]]''', P.T. '''[[Augustin Grüniger | Grüniger Augustin]], Abt''' und Prälat des Benediktiner-Stiftes Muri-Gries (Tirol), in: Studien und Mitteilungen aus dem Benediktiner- und dem Cistercienser-Orden 1 (1897), 364-365.
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* '''[[Vinzenz Gasser | Gasser, Vinzenz]]''', Nekrolog auf '''Abt [[Augustin Grüniger]]''', in: Neue Tiroler Stimmern 1897 (Nr. 62).
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* Henggeler, Rudolf, Der selige Bruder Nikolaus von Flüe und der Benediktinerorden, in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner-Ordens und seiner Zweige, Neue Folge Band 8, der ganzen Reihe Band 39 (1918), 30-44.
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* {{Literatur | Autor=[[Rupert Keusch]] | Titel=Erinnerung an die Jubiläumsfeier der Kantonalen Lehranstalt zu Sarnen, Obwalden 1891 | Reihe=[[Beilage zum Jahresbericht]] der Kantonalen Lehranstalt Sarnen | Ort=Sarnen | Datum=1891 | Online=https://www.muri-gries.ch/mediawiki/images/1/14/1891_B_Keusch_Rupert%2C_Erinnerung.pdf | Abruf=2021-09-02 | Seiten=31}}
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* {{Literatur | Autor=P. [[Gallus Küng]] | Titel=Abt Augustin Grüniger, der letzte Schüler von Muri, der erste Novize von Gries – Ein Lebensbild | Reihe= Beilage zum Jahresbericht der Kantonalen Lehranstalt | BandReihe=1896/97 | Ort=Sarnen | Datum=1897 | Online=https://www.muri-gries.ch/mediawiki/images/9/95/1897_B_Kueng_Gallus_Augustin_Grueniger.pdf | Abruf=2021-09-07}}
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* {{Literatur | Autor=Ephrem Omlin | Titel=Die Geistlichen Obwaldens vom 13. Jahrhundert bis zur Gegenwart | Ort=Sarnen | Datum=1984 | Seiten=279}}
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* Sr. Gnaden,dem hochwürdigsten Herrn Augustin Grüniger, Abt und Prälaten, sowie allen hochwürdigen Herrn Konventualen des Benediktiner-Stiftes Muri-Gries zum goldenen Jubiläum der Neubegründung ihres achthundertjährigen Stiftes. Glück und Heil!, in: [http://dokumente.staatsarchiv.ow.ch/s-08-01/s-08-01-1895.html Obwaldner Zeitung vom 22. Juni 1895], Nr. 25, 1.
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* Sigrist, Roland: Grüniger, Augustin, in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 17.7.2018, URL: [http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D42689.php]
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* {{Literatur | Autor=[[Ambros Trafojer]] | Titel=Das Kloster Gries (Bozen) – Vom Chorherrenstift in der Au und in der Burg zum Benediktinerkloster Muri-Gries | Ort=Bozen | Datum=1982 | Auflage=2. neu bearbeitete}}
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* {{Literatur | Autor=Niklaus von Flüe | Titel=Die Benediktiner des Klosters Muri-Gries am Obwaldner Kollegium in Sarnen | Sammelwerk=Obwaldner Geschichtsblätter | Band=23 | Ort=Sarnen | Datum=2003 | Seiten=193-212}}
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* {{Literatur | Autor=Bernhard Stefan Schneider | Titel=Wirtesohn als Altendorf war einst Abt von Muri-Gries | Sammelwerk=March Höfe Zeitung | Ort=Lachen | Datum=1995-06-10 | Seiten=10}}
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* Wirz, Theodor, [https://www.muri-gries.ch/mediawiki/images/9/97/Wirz_Theodor%2C_Ansprache_bei_der_Schlussfier_der_kantonalen_Lehranstalt_am_28._Juli_1889.pdf Ansprache des Erziehungspräsidenten Ständerat Wirz bei der Schlussfeier der kantonalen Lehranstalt am 28. Juli 1889]. Gedenkblatt für Abt Augustin Grüniger.
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* Wirz, Theodor, [https://www.muri-gries.ch/mediawiki/images/0/0d/Wirz_Theodor%2C_Ansprache_bei_der_Schlussfeier_der_kantonalen_Lehranstalt_am_26._Heumonat_1896.pdf Ansprache des Erziehungspräsidenten Ständerat Wirz bei der Schlussfeier der kantonalen Lehranstalt am 26. Heumonat 1896]. Gedenkblatt für Abt Augustin Grüniger.
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* Wirz, Theodor, [https://www.muri-gries.ch/mediawiki/images/5/5e/Wirz_Theodor%2C_Schlusswort_Einsegnung_des_Lycealgeb%C3%A4udes.pdf Schlusswort bei der feierlichen Einsegnung des Grundsteines zum Lycealgebäude durch dessen Gründer, den hochwürdigsten Prälaten von Muri-Gries, Abt Augustin Grüniger am 11. Mai 1890]. Gedenkblatt für P. Martin Kiem.
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* ?, '''Abt [[Augustin Grüniger]]''' von Muri-Gries, in: Schweizerische Kirchenzeitung SKZ (1897), [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004%3A1897%3A0%3A%3A456#142 Teil I Nr. 15, 114-115]; [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004%3A1897%3A0%3A%3A456#150 Teil II Nr. 16, 403]; [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004%3A1897%3A0%3A%3A456#160 Teil III Nr. 17, 130-131]; [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004%3A1897%3A0%3A%3A456#168 Teil IV Nr. 18, 137-138].
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* ?, '''D. [[Augustin Grüniger]]''', abbé de Muri-Gries, in: Revue Bénédictine (1898), Heft 4.
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* ?, Die Abten-Wahl in Muri- Gries. Tirol, in: Schweizerische Kirchenzeitung SKZ (1887), [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004%3A1887%3A0%3A%3A380#426 Nr. 47, 370].
 +
* ?, '''P. [[Augustin Grüniger]]''', OSB, Abt von Muri-Gries, Nekrolog in: Alte und neue Welt (1897) 9 und Tiroler Volksblatt (1897), Nr. 24-26.
 +
* ?, Obwalden. Landsgemeinde, in: Schweizerische Kirchenzeitung SKZ (1885), [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004%3A1885%3A0%3A%3A38#164 Nr. 18, 137].
 +
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Augustin_Gr%C3%BCniger Augustin Grüniger] in Wikipedia.
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* Nachlass Augustin Grüniger, StiAMG Gries und Sarnen [http://archiv.muri-gries.ch/index.php/abt-augustin-josef-grueniger-1824-1897;isad?sf_culture=de N.643.]
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* Professbuch: Nr. 643.
  
 
== Einzelnachweise ==
 
== Einzelnachweise ==
 
<references />
 
<references />
  
== Bibliographie ==
 
* Omlin, Ephrem: Die Geistlichen Obwaldens vom 13. Jahrhundert bis zur Gegenwart, Sarnen 1984. S.
 
* Sigrist, Roland: Grüniger, Augustin, in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 17.7.2018, URL: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D42689.php.
 
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Augustin_Gr%C3%BCniger Augustin Grüniger] in Wikipedia.
 
* [http://www.muri-gries.ch/archiv/index.php/abt-augustin-josef-grueniger-1824-1897;isad?sf_culture=de Nachlass Augustin Grüniger], StiAMG Gries und Sarnen, N.643.
 
* Professbuch: Nr. 643.
 
  
  

Aktuelle Version vom 9. August 2023, 14:21 Uhr

Abt Augustin Grüniger (Foto: Peter Daldos)
Abt Augustin Grüniger

Augustin (Josef) Grüniger [1] (* 12. Dezember 1824 von Altendorf SZ; † 14. März 1897 in Gries)

Lebensbeschreibung

Abt Augustin Grüniger

Josef Grüniger wurde als fünftes von acht Kindern geboren und stammte aus Altendorf SZ. Als zehnjähriger Sängerknabe kam er 1834 (oder 1836, nach HS) nach Muri und machte bis zur Aufhebung dort seine Gymnasialstudien. Als seine Hoffnung, ins Kloster Muri einzutreten durch die Aufhebung 1841 zerschlagen wurde, setzte er seine Studien am Jesuitenkollegium in Fribourg fort.[1] Dort wurde er zum Mitbegründer des Schweizerischen Studentenvereins.[2]

Seine Profess legte er in Gries ab, wo er auch Theologie studierte. Am 18.3.1849 wurde er zum Subdiakon geweiht, am 19.3.1849 zum Diakon und am 24.3.1849 zum Priester.

Von 1850 bis 1857 wirkte er als Lehrer am Kollegium in Sarnen. 1858 war er Kooperator in Marling, 1860 übernahm er das Amt eines Subpriors in Gries, wo er auch Philosophie, Theologie und Musik unterrichtete. 1863 wurde er Lehrer und Rektor in Sarnen, ab 1869 auch Superior. 1884 verlieh ihm die Bürgergemeinde Sarnen das Ehrenbürgerrecht, 1885 die Landsgemeinde von Obwalden gar das Landrecht für seine Verdienste um das Kollegium. Am 8.11.1887 wurde er zum Abt gewählt und am 13.11. kurz darauf benediziert. 1887/1888 liess er links der Stiftskirche in Gries das Gebäude für das Pfarramt und die Ökonomie errichten. Ein Höhepunkt seines Wirkens als Abt war die Eröffnung des neu errichteten Gymnasialgebäudes in Sarnen und die Weihe der dortigen Kirche am 15.l0.1891. In seiner Amtszeit folgte auch 1892 der Umzug des Konventes des 1876 aufgehobenen Frauenklosters Hermetschwil in das ehemalige Dominikanerinnenkloster Habsthal bei Sigmaringen.

Nach seinem Tod am 14.3.1897 wurde er neben Abt Adalbert Regli in Gries begraben. P. Vinzenz Gasser schrieb in seinen Professbuchnotizen: "Er war ein edeldenkender für alles Gute zu begeisternder, groß und schön gewachsener Mann, lebte mehr für die Schweiz, wo er auch als Abt immer den Sommer zubrachte, als für das Priorat in Gries, für die Schweiz, namentlich für Sarnen war ihm kein Opfer zu groß, in Tirol hatte er die inkorporierten Seelsorgen außer Marling und Jenesien transeundo nie besucht als Abt." [3]

Lebensdaten

Gymnasium an der Klosterschule Muri, Chorknabe

Profess: 18. Juni 1848 [4]

Philosophie- und Theologiestudium an der Hausschule Muri und im Jesuitenkollegium in Fribourg

Theologiestudium an der Hausschule Gries: 1848–1850

Priesterweihe: 24. März 1849 in Trient

Primiz: 1. April 1849

Abtwahl: 8. November 1887

Abtbenediktion: 13. November 1887

Ämter

Abt Augustin Grüniger

Lehrer in Sarnen: 1850–1857, 1863–1887

Kooperator in Marling: 1858–1860

Kapitelssekretär in Gries: 1860–1863

Subprior in Gries: 1860–1863

Lektor in Gries: 1860–1863

Kapellmeister in Gries: 1860–1863

Rektor in Sarnen: 1863–1887

Direktor Schultheater in Sarnen: 1864-1867

Superior in Sarnen: 1869–1887

Abt: 1887–1897 [5]

Verwandtschaft

Eltern: Bernhard Ignaz Grüniger, Wirt, und Maria Katharina Rosa Diethelm, Altendorf SZ.

Wappen

Wappen von Augustin Grüniger
Blasonierung: „Ein rotes Herzschild, worin eine dreizinnige, schwarzgefugte, silberne Mauer. Der Hauptschild geviert. 1: In Gold ein linksgewendeter, schreitender, roter Löwe. 2: In Rot auf grünem Dreiberg ein brauner Zweig mit drei grünen Lindenblättern, wobei das oberste Blatt von zwei fünfstrahligen, goldenen Sternen beseitet ist. 3: In Rot ein silberner Balken. 4: In Blau eine aufgerichtete, gekrönte, goldene Schlange. Über dem Schild in der Mitte auf einem Spangenhelm mit goldener Helmdecke ein grünes, golden bequastetes Helmkissen und darauf eine purpurne Mitra mit grüner Fütterung und rechts auf einem Spangenhelm mit rot-goldener Helmdecke und Helmkrone ein nach links gewendeter, wachsender, roter Löwe, das Reichsbanner (eine an einer goldenen Lanze befestigte goldene Fahne mit schwarzem Doppeladler und zwei Lätzen) in den Pranken haltend und links auf einem Spangenhelm mit blau-goldener Helmdecke und Helmkrone ein blauer Halbflug. Hinter dem Schild zwischen dem ersten und zweiten Helm ein goldener Krummstab.“[6]

Werke

  • Amtliche Schreiben zwischen Abtei und Bezirkshauptmannschaft etc. 1888 - 1896, StiAMG Gries, IT P3.6.6.* P1.03.11.246.
  • Aphorismen über Bildung, Unterricht und Erziehung (= Beilage zum Jahresbericht. Band 1882/1883). Sarnen 1883 (muri-gries.ch [PDF; abgerufen am 2. September 2021]).
  • Ueber Charakter-Bildung (= Beilage zum Jahresbericht. Band 1876/1877). Sarnen 1877 (muri-gries.ch [PDF; abgerufen am 2. September 2021]).
  • Eröffnungsrede zur 400jährigen Todesfeier des seligen Bruder Klaus, Einsiedeln 1897.
  • Quintus Horatius Flaccus, der patriotische Sänger (= Beilage zum Jahresbericht. Band 1885/1886). Sarnen 1886 (muri-gries.ch [PDF; abgerufen am 2. September 2021] Übersetzungen von P. Leo Fischer).
  • Murivermögen; Obligationen, Verschreibungen, Anlagen, Renten: Kapitalübersichten, StiAMG Gries, IT P3.6.6.* P1.02.02.123.

Auszeichnungen

  • 1885 Ehrenbürgerrecht des Kantons Obwalden durch die Obwaldner Landsgemeinde am 26. April [7]

Bibliographie

Einzelnachweise

  1. UnterlagenProfessbuch P. Adelhelm Rast und P. Dominikus Bucher im StiAMG Sarnen.
  2. Artikel Augustin Grüniger im HLS.
  3. Digitalisierte und erweiterte Ausgabe des Professbuchs von P. Vinzenz Gasser (Transkript P. Plazidus Hungerbühler).
  4. Ambros Trafojer: Das Kloster Gries (Bozen) – Vom Chorherrenstift in der Au und in der Burg zum Benediktinerkloster Muri-Gries. 2. neu bearbeitete Auflage. Bozen 1982, S. 116.
  5. Ambros Trafojer: Das Kloster Gries (Bozen) – Vom Chorherrenstift in der Au und in der Burg zum Benediktinerkloster Muri-Gries. 2. neu bearbeitete Auflage. Bozen 1982, S. 123–125.
  6. Farbig: Leodegar Mayer: Compendium Archivii Murensis. A. Muri, S. 77 (StiAMG Sarnen M.Cod. chart. 480).
  7. ?, Obwalden. Landsgemeinde, in: Schweizerische Kirchenzeitung SKZ (1885), Nr. 18, 137.


Vorgänger Amt Nachfolger
Bonaventura Foffa Abt
1887–1897
Ambrosius Steinegger
Benedikt Waltenspül Superior
1869–1887
Karl Prevost
Rektor
1863–1887
Bonaventura Foffa Subprior
1860–1863
Ferdinand Vogel