Homburg

Aus Muri
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Pfarrei Homburg

Die Herrschaft Klingenberg wurde 1651 durch das Kloster Muri gekauft. Zu ihr gehörte die niedere Gerichtsbarkeit über Homburg, Hörstetten und einige Höfe sowie der Kirchensatz von Homburg (siehe auch Liste der Statthalter in Klingenberg.

Über die Frage, ob es sich um eine Säkular- oder um eine Regularpfründe handle, wurde am 22. November 1660 ein friedlicher Ausgleich mit dem Bischof von Konstanz gefunden. Er gestattete dem Kloster Muri, für die nächsten dreissig Jahre einen Regularpfarrer (mit oder ohne Prüfung) zu stellen.

Pfarrer

Vikar / Kaplan

  • um 1468 Johann Messner
  • 1482-1495 Ulrich Keller
  • um 1500 Stephan Meyer
  • 1506-1507 Johannes Jselin
  • 1507-1522 Johannes Füllimann (anschliessend Pfarrer)
  • 1531- Georg Würt (anschliessend Pfarrer)
  • 1574-1587 Christoph Eichtel
  • 1587-1595 Hans Springenberg
  • 1595- Blasius Leider
  • vor 1634 Matthiesen
  • 1634-1636 Jakob Biltstein
  • 1636- Johannes Kolross
  • 1640 P. Dominikus Arzet OSB, Konventuale des Benediktinerklosters Isny (anschliessend Pfarrer, dann Abt) [3] [4]
  • um 1645 Paul Brunner
  • um 1650 Ignaz Ackermann
  • 1658-1663 P. Otmar Frey
  • 1674-1693 P. Dominik von Suri
  • 1693-1696 P. Anselm Weissenbach
  • 1717 P. Leonz Mettler (anschliessend Pfarrer)
  • 1717-1733 P. Martin Glutz (vorher Pfarrer)
  • 1733-1761 P. Ignaz Jütz
  • 1777-1787 P. Hieronymus Kumbli
  • 1787-1800 P. Bonifaz Ganginer
  • 1800-1801 P. Gregor Koch
  • 1801-1810 P. Johannes Evangelist Borsinger
  • 1810-1844 P. Pirmin Keller
  • 1840-1844 P. Reginbold Reymann
  • 1844-1846 P. Franz Sales Keusch (vorher Pfarrer)
  • 1846-1849 P. Augustin, Kapuziner
  • 1849-1853 P. Nikolaus Emser, Kartäuser aus der Kartause Ittingen [5]
  • 1854-1874 Josef Anton Allenspach (bis 1862 Vikar, dann Kaplan)
  • 1874-1884 Johann Baptist Zürcher
  • 1885-1886 Josef Schriber
  • 1886- Alois Meienberg (ab 1887 Kaplan)

Pfarreichronik

  • ca 990 Stiftung der ersten Kirche durch den heiligen Gebhart, Bischof von Konstanz (980-996) [6]
  • ? Errichtung der St. Nikolauskapelle auf dem Hof Kappel. Es ist keine Stiftungsurkunde vorhanden.
  • 1466 Stiftung einer Präbende auf der St. Nikolauskapelle durch Magdalena Payer, der Witwe von Fridrich von Heidenheim
  • 1467 Rekonziliation der Kirche durch den Weihbischof Thomas von Konstanz, Titularbischof von Agathopolis
  • 1489 Rekonziliation des Friedhofes
  • 1500 Einweihung der zweiten Kirche durch Weihbischof Balthasar von Konstanz. Sie steht am Standort einer früheren Burg.
  • 1532 Reformation. Etwa die Hälfte der Bevölkerung hat den neuen Glauben angenommen. Zu den Eiferern gehört auch Pfarrer Johannes Füllemann. Ein Kompromissspruch fordert ihn auf, wieder entsprechend dem Lehensbrief von Fridrich von Heidenheim zu leben und nicht mehr gegen den katholischen Glauben zu predigen, noch ihn zu schmähen. Die verkauften Kirchengüter und die Kultgegenstände sind wieder zurückzugeben. Allerdings müssen die Pfrundgüter unter den beiden Konfessionene geteilt werden. Die Kirche ist in gegenseitiger Absprache gemeinsam zu nutzen.
  • 1555 Die Reformierten kehren wieder in die katholische Kirche zurück. Die Kirche wird vom Konstanzer Weihbischof neu geweiht.
  • 1611 Diebstahl von wertvollen Gefässen und Messgewändern. Die Täter werden festgenommen und in Konstanz gehängt.
  • 1663 Einführung des ewigen Rosenkranzes für die Strebenden durch P. Benedikt von Sonnenberg
  • 1695 Errichtung und am 30. November Weihe der Schlosskapelle in Klingenberg durch den Weihbischof von Konstanz, Konrad Ferdinand Geist von Wildegg
  • 22.6.1708 Gründung der Skapulierbruderschaft durch Pater Lorenz Büeler
  • 1728 Errichtung der Rosenkranzbruderschaft und der Konfraternität der ewigen Anbetung durch P. Josef Dangel
  • 1746 Umwandlung in eine Regularpfründe durch Fürstabt Gerold Haimb, Kosten 3968 Gulden
  • 1747 Bewilligung eines Darlehens aus der Herrschaft Klingenberg an die Pfarrgemeinde von 3000 bis 4000 Gulden durch Fürstabt Gerold Haimb zwecks Finanzierung des Neubaues der Pfarrkirche am 20. September
  • 1754 Vollendung des Kirchenneubaues unter Fürstabt Fridolin Kopp/ Weihe der Kirche am 10. Oktober. Sie steht am Standort der früheren Burg.
  • 1784 Brand der Kirche am 20. Juli. Fürstabt Gerold Meyer vergibt für die Brandgeschädigten in Homburg sowie an die Pfarrgemeinde für die Kirche je 250 Gulden.
  • 1784 Gründung einer Schule in Homburg durch Fürstabt Gerold Meyer
  • 1785 Drei neue Altarblätter von Würsch (Kosten 187 Gulden) am 27. Oktober
  • 1785 Lieferung der neuen Glocken aus Konstanz am 21. Dezember
  • 1788 Weihe der neuen Kirche durch Fürstabt Gerold Meyer am 6. April
  • 1810 Neubau der St. Nikolauskapelle. Die Stationsbilder stammen aus der Schlosskapelle Klingenberg
  • 1811 Primiz von Blasius Weber (Vikar von Neudorf ZG) am 15. April
  • 1839 Errichtung der Herz-Jesu Bruderschaft durch P. Franz Sales Keusch am 13. Februar
  • 1844-1846 Homburger Kollaturstreit
  • 1844 Rechtsverwahrung durch die Kirchenvorsteherschaft Homburg gegen eine Wegweisung der Patres Franz Sales Keusch und Reginbold Reymann am 14. Juni
  • 1845 Bericht des Departementes des Innern des Kantons Thurgau über die Vollziehung des gegen P. Reginbold Reymann gefassten Wegweisungsbeschlusses vom 20. Dezember
  • 1861 Verzicht auf das Kollaturrecht des Klosters Muri durch Abt Adalbert Regli
  • 1862 Errichtung der Kapelle in Reutenen durch Kaplan Josef Anton Allenspach
  • 1863 Weihe der Kapelle zu Ehren des heiligen Antonius durch Pfarrer Johann Baptist Schmid
  • 1977-1979 Restaurierung der Pfarrkirche St. Peter und Paul
  • 1998-2000 Erneute Renovation der Pfarrkirche
  • 2019 Fusion gemäss Vertrag vom 6. August und Abstimmung vom 23. September 2018 zwischen den beiden katholischen Kirchgemeinden Homburg und Gündelhart

Bibliographie

  • Der Homburger - Kollaturstreit vor dem grossen Rat des Kantons Thurgau. Aktenmässig dargestellt, Frauenfeld 1846
  • Kuhn, R., Geschichte der katholischen Pfarrgemeinden des Kantons Thurgau, Thurgovia Sacra, Frauenfeld 1869.