Boswil

Aus Muri
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Urkundliche Geschichte

1167 oder 1168 übertrug Graf Otto von Habsburg die St. Martins-Kapelle in Boswil dem Kloster Muri. Bischof Hermann von Konstanz bestätigte die Rechte des Kloster an der St. Martins-Kapelle zwischen 1182 und 1188.

Am 10. April 1483 verkauften Hans von Hallwil und seine Brüder ihre Rechte an der Kirche Boswil an das Kloster Muri. Am 22. April 1483 schloss sich ihnen Johannes von Seengen an. Am 17. Mai 1485 sanktionierte Bischof Otto IV. von Konstanz diese Übernahme durch die Anerkennung von Boswil als Regularpfarrei des Klosters Muri.[1]

Pfarrgeistliche

Pfarrer

Die Seelsorger werden vom 12. bis zum 15. Jahrhundert häufig als "Plebani" / "Leutpriester" bezeichnet. Bis ins 17. Jahrhundert fehlen die Quellen für eine ununterbrochene Abfolge der Namen.[2]

Vikare, Kapläne, Frühmesser

Pfarreichronik

  • um 1000 ältestes, frühromanisches, wohl turmloses Kirchlein
  • um 1100 Bau einer hochmittelalterlichen Kirche an der Stelle des ersten Kirchenbaues
  • um 1110 Bau der Martinskapelle. Sie diente den Habsburgern als Eigenkirche.
  • um 1150 Erhebung der Kirche St. Pankratius zur Pfarrkirche
  • um 1200 Erweiterung der Kirchenanlage St. Pankratius zu einer Kirchenburg (Schutzburg für die Bevölkerung) durch den Bau einer Umfassungsmauer und eines Wachturmes
  • um 1300 Pfarreigebiet: Boswil, Bünzen, Waldhäusern, Besenbüren, Waltenschwil sowie die Höfe Oberhöll, Brüelisacher, Hinterbüel und Weissenbach
  • 1320 Ausgliederung von Bünzen
  • 1485 Inkorporation der Pfarrei ins Kloster Muri
  • 1498 Weihe der Pfarrkirche durch Weihbischof Daniel Zehnder OP von Konstanz. Der Turm steht noch heute.*
  • 1516 Bau der St. Nikolaus-Kapelle in Waltenschwil. Das Kloster Muri verbot aber die Errichtung einer eigenen Pfarrei sowie die Bestattung der Toten im Dorf.
  • 1530 Ausgliederung von Waldhäusern
  • 1596 Errichtung der St. Anna Bruderschaft
  • 1617 Ausgliederung von Besenbüren
  • 1664 Baubeginn für die neue Pfarrkirche. Der Vorgängerbau wurde abgebrochen.
  • 1667 Weihe der neuen Kirche durch Nuntius Friedrich Ubaldo
  • 1670 Bau der St. Martinskapelle durch Wolfgang Müller, Steinmetz in Zug
  • 1670 Spende von Abt Hieronymus Troger für die Erneuerung der St. Nikolaus-Kapelle in Waltenschwil
  • 1696 Riss im Steingewölbe des Chores, Ersatz durch eine Holzdecke
  • 1718 Weihe des Altares im neuen Beinhaus durch Fürstabt Plazidus Zurlauben am 25. September zu Ehren des Heiligen Odilo, Ottilia und Apollinaria
  • 1730 Ersatz der grossen Glocke. Die alte erhielt am 15.8. einen Sprung. Weihe am 7.10. durch Fürstabt Gerold Haimb, Kosten 50 Gulden
  • 1731 Schweres Unwetter: Schäden an der Kirche und an liturgischen Gewändern
  • 1734 Erstellung eines neuen Choraltares durch Fürstabt Gerold Haimb, Kosten 427 Gulden, Weihe am 30.11.
  • 1741 neues Muttergottesbild in der Kirche
  • 1746 Weihe des neuen Altares in der St. Nikolaus-Kapelle in Waltenswil durch Fürstabt Gerold Haimb
  • 1749 erneut Unwetter mit Schäden an der Kirche
  • 1751 Umguss einer Monstanz in eine neue durch den Goldschmied Dangel von Beromünster, Kosten 163 Gulden
  • 1753 Bau eines neuen Pfarrhauses
  • 1759 Sanierung des Kirchhofes sowie des Gewölbezugangs unter dem Beinhaus durch P. Urs Viktor Frey
  • 1770 Einbau einer Gipsdecke ins Langhaus der Kirche sowie Stukkaturen im Chor
  • 1776 Neufassung und Vergoldung des Liebfrauenaltares
  • 1778/79 Erweiterung des Langhauses der Kapelle St. Nikolaus in Waltenschwil, Kosten 3000 Gulden
  • 1779 Einweihung des Erweiterungsbaues der Kirche zu Ehren der Heiligen Nikolaus und Pankratius durch Fürstabt Gerold Meyer am 5. September.
  • 1792 Neues Altarblatt für das Beinhaus
  • 1798 Ersatz des Altares in der St. Nikolaus-Kapelle von Waltenschwil, Kosten 869 Gulden
  • 1799 Bewilligung des Kantons Baden zur Errichtung der selbständigen Pfarrei Waltenschwil. Am 4. Juli 1800 wurde die Kapelle zur Pfarrei erhoben.
  • 1800 neue Orgel installiert
  • 28.10.1818 Gründung der Herz-Jesu Bruderschaft durch P. Ignaz Infanger
  • 1819 Neufassung des Hochaltars durch Abt Gerold Meyer, Kosten 24 Louisdor
  • 1850 Beschädigung des Pfarrhausdaches durch einen Sturm
  • 1868 Einweihung des neuen Begräbnisplatzes durch P. Gregor Meng
  • 1888 Baubeginn der neuen Pfarrkirche im neugotischen Stil unter Leitung des Architekten Wilhelm Friedrich von Tugginer, der auch die Kirchen in Aarau und Lungern erstellte.
  • 1890 Weihe der neuen Pfarrkirche am 21. Oktober durch Bischof Leonhard Haas
  • 1913 Aufgabe der alten Pfarrkirch
  • 1918 Verkauf der alten Kirche und des alten Pfarrhauses an den Glasmaler Nüscheler
  • 1935 Das Kapitel des Klosters widersetzte sich dem Antrag von Abt Alfons Maria Augner, diese Klosterpfarrei aufzugeben.
  • 1963 Weihe der renovierten Martinskapelle und des Benediktsglöcklein durch Abt Dominikus Löpfe (10.11.)
  • 1992 Neuweihe der total renovierten Pfarrkirche St. Pankratius durch den Teilnehmer des Klosters: Abt Benno Malfèr, P. Andreas Schildknecht, P. Lukas Keusch, P. Ansgar Lang, P. Martin Blaser

Bibliographie

  • Kretz, Franz, 100 Jahre neue Pfarrkirche St. Pankraz Boswil. Festschrift zur Erinnereung an den Neubau der Pfarrkirche St. Pankraz Boswil, Boswil 1990.
  • Müller, Bruno P., Die Angelsachsen-Legende, in: Unsere Heimat. Jahresschrift der Historischen Gesellschaft Freiamt, 73 (2005).
  • Stocker, Josef, Patronat und Inkorporation im Freiamt während des Mittelalters, Wohlen ?.

Einzelnachweise

<references> [1] [2]

  1. 1,0 1,1 Vgl. Martin Kiem: Geschichte der Benedictiner Abtei Muri-Gries. Erster Band. C. von Matt, Stans 1888, S. 235, 246.
  2. 2,0 2,1 Vgl.:
    • Gregor Meng: Das Landkapitel Mellingen in der Diözese Basel. J. B. Keller, Muri 1869, S. 53–56.
    • Adelhelm Rast: Die Pfarrherren von Muri. In: Dorfchronik Boswil. Band 1971. Boswil 1971.